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Gesammelte Werke. Fünf Bände - Bd. 1: Der Schacht. Niemandsland. Für diese Nacht

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Am Anfang steht sein ruppiger Erstling Der Schacht von 1939 - ein unausschöpflicher, immer neu zu lesender Text. Daneben enthält der Band die beiden bislang noch nie auf deutsch erschienenen frühen Romane Niemandsland (1941) und Für diese Nacht (1943).Niemandsland erzählt von einer lose verbundenen Clique mit sich überkreuzenden erotischen Beziehungen: ein Maler, ein Schriftsteller, ein Anwalt, ein linksrevolutionärer Gewerkschafter, der Zuhälter Larsen, ein junges Mädchen, die Frau mit dem gelben Haar, eine Prostituierte - nicht das Gefüge der Handlung, sondern wie Onetti die Lebenswünsche und die Lebenslügen all dieser Personen evoziert, macht die Intensität des Romans aus.Für diese Nacht von 1943 erzählt vor dem Hintergrund einer Hafenstadt im Bürgerkrieg davon, wie ein Mann in dem von ihm als vergeblich gewußten Versuch, vor seinen politischen Gegnern aus der Stadt zu flüchten, durch die Nacht hetzt. Ein Roman, der etwas von der schwarzen Serie der Kriminalromane der frühen vierziger Jahre hat: ein thrill, der bei Onetti naturgemäß von existentieller Eindringlichkeit ist. Unter dem Titel Une nuit de chien wurde der Roman soeben von Werner Schroeter verfilmt.

List of contents

Das Elend der Arrivierten: Onetti und der Plot
Der Schacht
Niemandsland
Für diese Nacht
Anhang
Editorische Notiz
Anmerkungen
Niemandsland - Hauptpersonen
Literaturhinweise
Zeittafel
Nachwort

About the author


Juan Carlos Onetti (*1909 in Montevideo, Uruguay, †1994 in Madrid, Spanien) ist vielfach und zu Recht als einer der bedeutendsten lateinamerikanischen Schriftsteller bezeichnet worden. 1932 erschien im Rahmen eines Literaturwettbewerbs eine Erzählung von ihm in der argentinischen Tageszeitung
La Prensa.
Sein erster Roman,
El Pozo
(dt.
Der Schacht,
1989), folgte 1939 in einer Auflage von 500 Exemplaren. Er veröffentlichte insgesamt elf Romane und zahlreiche Erzählungen sowie zwei Sammlungen von Artikeln, von denen die Mehrzahl ins Deutsche übersetzt wurde.


Bis 1975 lebte er abwechselnd in Buenos Aires und Montevideo, arbeitete unter anderem für die Nachrichtenagentur Reuters, war lange Jahre als Direktor der städtischen Bibliotheken in Montevideo tätig und publizierte regelmäßig in verschiedenen uruguayischen Zeitschriften. Erst mit dem Roman
La vida breve
(1950, dt.
Das kurze Leben,
1978) erlangte er einen gewissen Bekanntheitsgrad, blieb aber noch viele Jahre lang eine Art »Geheimtipp« und erst in relativ hohem Alter wurden ihm Ruhm und Achtung zuteil. In
La vida breve
erschuf er den fiktiven Kosmos um die Stadt Santa María, der in vielen weiteren Romanen und Erzählungen auftauchen sollte.


Während der Diktatur, die seit 1973 in Uruguay herrschte, wurde Onetti einige Monate lang in Haft gehalten. 1975 ging er mit seiner vierten Frau, der Geigerin Dorothea Muhr, ins Exil nach Madrid, wo er bis zu seinem Tod blieb und die Romane
Dejemos hablar al viento
(dt.
Lassen wir den Wind sprechen,
1986),
Cuando entonces
(dt.
Magda,
1989) und
Cuando ya no importe
(dt.
Wenn es nicht mehr wichtig ist,
1996) veröffentlichte.

Der uruguayische Nationalpreis für Literatur wurde ihm gleich zweimal verliehen: 1962 und nach der Rückkehr der Demokratie noch einmal 1985. Außerdem erhielt er 1980 den wichtigsten Literaturpreis der spanischsprachigen Welt: den Cervantes-Preis.

1994 erschien die erste Ausgabe der
Cuentos completos
(dt.
Willkommen, Bob.
Gesammelte Erzählungen, 1999) in Buenos Aires. Am 30. Mai desselben Jahres starb Juan Carlos Onetti 84-jährig in Madrid.

Fast alle großen Autoren Lateinamerikas erkennen Onettis Einfluss auf ihr eigenes Werk an, und von vielen wird er für den größten lateinamerikanischen Schriftsteller gehalten.

Im Frühjahr 2005 erschien bei Suhrkamp der erste Band der Onetti-Werkausgabe mit
Leichensammler
und
Die Werft
in einer revidierten Übersetzung. In den nächsten Jahren folgten die vier weiteren Bände der Werkausgabe, zuletzt erschienen 2015 mit Band 5 sämtliche Erzählungen Onettis.

Jürgen Dormagen, Lektor, Herausgeber der Werkausgabe Onetti und Übersetzer (Angeles Saura, Juan Carlos Onetti, Jean Stafford), lebt in Berlin.
Sabine Giersberg, geboren 1964 in Bonn, studierte nach dem Übersetzerdiplom Lusitanistik und Hispanistik in Mainz. Seit 1999 ist sie als freie Übersetzerin aus dem Spanischen und Portugiesischen tätig. Sabine Giersberg lebt bei Heidelberg.
Svenja Becker, geboren 1967 in Kusel (Pfalz), studierte Spanische Sprach- und Literaturwissenschaft. Sie lebt als Übersetzerin (u. a. Allende, Guelfenbein, Onetti) in Saarbrücken.

Daniel Kehlmann wurde 1975 in München geboren. Er lebt in Wien, studierte dort Philosophie und Literaturwissenschaft und arbeitet zur Zeit an seiner Promotion. International bekannt wurde er mit seinem Roman
Ich und Kaminski
, der 2003 im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Kehlmann wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2008 erhielt er den Thomas Mann-Preis der Stadt Lübeck und den Per Olof Enquist-Preis.

Report

»Juan Carlos Onetti ... ist einer der bedeutendsten Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts.« Richard Kämmerlings Frankfurter Allgemeine Zeitung 20090701

Product details

Authors Juan C. Onetti, Juan Carlos Onetti
Assisted by Daniel Kehlmann (Foreword), Gerhard Poppenberg (Afterword), Svenja Becker (Translation), Jürgen Dormagen (Translation), Sabine Giersberg (Translation)
Publisher Suhrkamp
 
Original title El pozo, 1939; Tierra de nadie, 1941; Para esta noche, 1943
Languages German
Product format Hardback
Released 12.11.2009
 
EAN 9783518420942
ISBN 978-3-518-42094-2
No. of pages 550
Dimensions 127 mm x 203 mm x 38 mm
Weight 596 g
Set Gesammelte Werke. Fünf Bände
Series Gesammelte Werke
Subjects Fiction > Narrative literature > Contemporary literature (from 1945)

Roman, Uruguayische SchriftstellerInnen; Werke (div.), Erotik, Bürgerkrieg, 20. Jahrhundert, Spannung, Flucht, Klassiker, Thriller, Süd- und Zentralamerika (inklusive Mexiko), Lateinamerika, Wünsche, Clique, Uruguay, Hafenstadt, Gegner, Onetti, Niemandsland, eintauchen, Schacht, für diese Nacht, Para esta noche 1943 deutsch, Tierra de nadie 1941, El pozo 1939

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