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Das Geschenk des Meeres

German · Hardback

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Description

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Schottland, Winter 1900. Am Strand von Skerry wird ein lebloser Junge angeschwemmt. Als der Fischer Joseph ihn ins Dorf trägt, erntet er ungläubige Blicke, denn das Kind ähnelt auf unheimliche Weise dem Sohn der Lehrerin Dorothy, der in einer längst vergangenen Nacht ans Meer ging und nie mehr gesehen wurde. Ausgerechnet Dorothy erklärt sich bereit, das rätselhafte Kind aufzunehmen, bis seine Herkunft geklärt ist. Doch die Anwesenheit des Jungen wühlt nicht nur Dorothy auf, sondern stellt die gesamte Dorfgemeinschaft vor Fragen. Weshalb war Joseph sowohl an dem Tag am Strand, als der fremde Junge angespült wurde, als auch in der Nacht, als Dorothys Kind verschwand? Worüber haben Dorothy und Joseph damals so erbittert gestritten? Und warum wurden sie nie ein Paar, obwohl sie sich für jedermann offensichtlich liebten?

About the author

Julia R. Kelly ist Schriftstellerin, Englischlehrerin und Mutter von fünf Kindern. Sie lebt in Herefordshire und schätzt, seit sie im Rollstuhl sitzt, die Reisen, auf die uns das geschriebene Wort führen kann, noch mehr. Ihr Debütroman Das »Geschenk des Meeres« war auf der Longlist für den Mslexia Novel Prize, den Exeter Novel Prize, PenguinWriteNow und den Bath Novel Award, wurde mit dem Blue Pencil First Novel Award ausgezeichnet und in zehn Sprachen übersetzt.

Product details

Authors Julia R Kelly, Julia R. Kelly
Assisted by Claudia Feldmann (Translation)
Publisher mareverlag
 
Original title The Fisherman's Gift
Languages German
Product format Hardback
Released 11.07.2025
 
EAN 9783866487482
ISBN 978-3-86648-748-2
No. of pages 352
Dimensions 134 mm x 27 mm x 210 mm
Weight 468 g
Subjects Fiction > Narrative literature

Vergebung, Küste, Rätsel, Dorf, Geheimnis, Schottland, Fischer, Fragen, vermisst, Junge, Dorfgemeinde, Erste Hälfte 20. Jahrhundert (ca. 1900 bis ca. 1950)

Customer reviews

  • Diese Geschichte geht unter die Haut!

    Written on 11. October 2025 by ninzi-jh.

    Die Geschichte von Dorothy, die als junge Lehrerin in das kleine Fischerdorf Skerry kommt, ging mir sehr unter die Haut.

    Das Buch thematisiert verschiedenste traumatische Erfahrungen, die eine Frau in ihrem Leben erwarten können: Das Aufwachsen mit einer lieblosen Mutter und draus resultierende Probleme mit dem eigenen Selbstwertgefühl, häusliche Gewalt, eine unglückliche und unbefriedigende Ehe und den unbeschreiblichen Verlust, den der Tod des eigenen Kindes mit sich bringt.

    Besonders traurig fand ich auch, wie die verschiedenen Frauen in dem Roman, die ja alle irgendwo schreckliche Schickschalsschläge oder Grausamkeiten erdulden mussten, sich auch noch gegenseitig das Leben schwer gemacht haben.

    Trotzdem gelingt es den Figuren am Ende einander und sich selbst zu vergeben und der Schluss lässt einen zumindest ein wenig mit den Ereignissen versöhnt zurück.

    Den Erzählstil fand ich sehr fesselnd und die vermittelten Botschaften wertvoll und berührend, weshalb ich „Das Geschenk des Meeres” rundum empfehlen kann.

  • Der Junge aus dem Meer

    Written on 07. October 2025 by Ele.

    Das Geschenk des Meeres, Roman von Julia R. Kelly, EBook aus dem mareverlag.
    Der Sohn des Fischers
    Es war im Winter 1900, als der Fischer Joseph, einen leblosen Jungen an Land trug. Er wurde zum Pfarrer gebracht und dort aufgepäppelt. Ein unheimliches Ereignis, denn Jahre zuvor ist der Sohn der Lehrerin Dorothy, der dem Jungen verblüffend ähnelt, in einer stürmischen Nacht, ins Meer geschwemmt. Da die Frau des Pfarrers kurz darauf selbst ein Kind zur Welt bringt, meinte der Pfarrer, dass es eine gute Idee wäre, wenn sich Dorothy weiterhin um den Jungen kümmert. Nach anfänglichem Widerstand erklärt sie sich doch bereit, das Kind aufzunehmen, bis die Herkunft des Jungen geklärt ist. Nicht nur Dorothy und Joseph finden das Auftauchen des Jungen als befremdlich, sondern die ganze Dorfgemeinschaft rätselt. Auch darüber was Dorothy und Joseph, die sich einstmals gut verstanden haben, entzweit hat. Viele Geheimnisse und Unausgesprochene Gefühle kommen nach und nach an die Oberfläche.
    Das Buch ist in zwei Zeitsträngen verfasst, damals und heute. Die Kapitel in auktorialem Stil wechseln hauptsächlich aus der Sicht von Joseph und Dorothy, doch auch die anderen Dorfbewohner sind an der Erzählung beteiligt. Die verschiedenen Zeitebenen haben mich etwas verwirrt, da hat sich kein Lesefluss einstellen können, die Geschehnisse von damals und was zwischen den Hauptfiguren passiert ist, erklären sich im Laufe der Lektüre, einfacher wäre es zum Verständnis jedoch gewesen, wenn der Leser, die Fakten von Beginn an präsentiert bekommen hätte. Zum Ende zu, begegnen sich die beiden Stränge jedoch und dann ist es so spannend, dass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen will. Dorothy die von ihrer Mutter sehr streng erzogen wurde hat es nicht leicht als sie als junge Lehrerin nach Skerry kommt. Vermutlich ist das der Grund warum sich alles so entwickelt hat. Die Dorfbewohner jedoch haben es der jungen Frau aber auch nicht leicht gemacht. Oft habe ich ihre Handlungen nicht nachvollziehen können, sie ist mir lange fremd geblieben. Joseph war meine Lieblingsfigur, ein einfühlsamer ehrlicher und grundanständiger Mensch. Eine tolle Entwicklung jedoch hat die Gemischtwarenhändlerin Mrs Brown hingelegt, zuerst dachte ist diese verbissene Frau, hat viel dazu beigetragen, dass Dorothy anfangs nicht akzeptiert wird, aber auch Mrs. Brown hatte ihr Päckchen zu tragen. Letztendlich hat sie jedoch Dorothy auf den richtigen Weg gebracht. Ein wenig mehr Offenheit, mehr Vertrauen und weniger Vorurteile, es ist heute wie damals, das würde das Leben oft leichter machen.
    Es ist ein dunkles, emotionales und sehr poetisches Buch, das Setting ist rau und hervorragend beschrieben, die karge und wilde Landschaft prägt deutlich den Charakter der Figuren. Das ist stimmig und authentisch. Ich hätte noch ewig weiterlesen mögen, es wäre sicher noch einiges zu berichten gewesen. Insgesamt und nach den anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich mich beim Lesen sehr wohl gefühlt, ich kann das Buch allen empfehlen, die die Wildheit der schottischen Küste mögen, auch für die Fans von tiefgehenden Geschichten geeignet.
    Ein ergreifendes Debüt. Von mir gute 4 Sterne.

  • Eindringlich und berührend

    Written on 28. September 2025 by Rinoa.

    Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Natürlich hatte mich der Klappentext angesprochen, sonst hätte ich es nicht gelesen. Aber ich habe nicht mit einer solch wunderschönen und intensiven Geschichte gerechnet.

    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, was mir besonders gut gefallen hat, da man dadurch ein recht umfassendes Bild der Geschehnisse, aber auch einen guten Einblick in die jeweiligen Gefühlswelten erhält. Darüber hinaus gibt es zwei Zeitebenen, einmal 1900, was gleichzeitig die Gegenwart des Buchs darstellt und einmal früher, wobei mir nicht ganz klar war, um wie viel früher es genau geht.

    Die Hauptperson ist jedenfalls Dorothy, mit der ich zwischendurch allerdings ganz schön gehadert habe. Mehr als einmal habe ich gedacht, dass sie sich viel Leid und Einsamkeit hätte ersparen können, wenn sie nur mit den Menschen um sich herum gesprochen hätte, insbesondere auch mit Joseph. Da hätte ich sie manchmal echt schütteln können, dass sie sich so selbst im Weg stand.
    Natürlich ist mir aber auch klar, dass das damals eine ganz andere Zeit war und das eben auch Dorothys Charakter und ihrer Konditionierung entspringt.

    Die Autorin hat es jedenfalls geschafft, mich mit ihrer ruhigen, fast schon poetischen Erzählweise total zu verzaubern und mich mitten in die Dorfgemeinschaft hineinzuversetzen. Und das mit einer Schlichtheit, aber gleichzeitig so eindringlich, dass es mich tief berührt hat.

    Ich kann ‚Das Geschenk des Meeres‘ nur wärmstens empfehlen, es ist ein ganz besonderes Buch.

  • Wunderbarer Debütroman

    Written on 27. September 2025 by Bücherfreundin.

    Der Mare Verlag hat den Debütroman "Das Geschenk des Meeres" der englischen Autorin Julia R. Kelly veröffentlicht. Das Buch war auf der Longlist für den Mslexia Novel Prize, den Exeter Novel Prize, PenguinWriteNow und den Bath Novel Award, wurde mit dem Blue Pencil First Novel Award ausgezeichnet und in zehn Sprachen übersetzt.

    Wir schreiben das Jahr 1900, als nach einem Sturm im kleinen Fischerdorf Skerry in Schottland ein kleiner Junge an Land gespült wird. Joseph, ein Einheimischer, trägt das leblos wirkende Kind in den Ort. Es weist eine frappierende Ähnlichkeit mit Moses auf, dem kleinen Sohn der Dorfschullehrerin Dorothy, der vor vielen Jahren im gleichen Alter am Meer verschwand und dessen Leiche nie gefunden wurde. Als der Pfarrer Dorothy bittet, den Jungen in ihr Haus aufzunehmen, bis seine Identität geklärt ist und er seiner Familie wieder zugeführt werden kann, zögert Dorothy zunächst, willigt dann aber ein. Sie kümmert sich um den stillen Jungen, entwickelt immer stärkere Gefühle für ihn und ist schließlich davon überzeugt, dass Moses zu ihr zurückgekehrt ist. 

    Auf einer zweiten Zeitebene erleben wir die Ankunft der jungen Lehrerin Dorothy in Skerry. Sie ist zurückhaltend und findet keinen Anschluss an die verschworene Dorfgemeinschaft, deren Zentrum der Laden von Mrs. Brown ist. Die Frauen halten sie für unnahbar und meiden sie. Der Fischer Joseph interessiert sich für die junge Frau, und die beiden nähern sich behutsam einander an. Dorothy wagt es nicht, ihren Gefühlen zu folgen, sie bricht den Kontakt ab, als ihr geraten wird, auf ihren Ruf zu achten.

    Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen Gegenwart ("Jetzt") und Vergangenheit ("Damals") und wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben Dorothy und Joseph spielt auch die Dorfbewohnerin Agnes, die seit langem in Joseph verliebt ist und sich nichts sehnlicher wünscht, als mit ihm eine Familie zu gründen, eine wesentliche Rolle.

    Das melancholische Buch ist in wunderschöner, zarter Sprache geschrieben und liest sich sehr flüssig. Die Charaktere sind authentisch und mit viel Wärme und Empathie gezeichnet. Ich mochte die zurückhaltende und stille Dorothy, die geprägt ist durch die Kränkungen ihrer verbitterten Mutter. Auch den freundlichen und willensstarken Joseph, der wie Dorothy zum Opfer einer Intrige wird, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. 

    Ich habe den fesselnden Roman sehr gern gelesen, es gibt einige Wendungen, Geheimnisse werden enthüllt, das Ende ist hoffnungsvoll. Es geht neben Liebe, Verlust und häuslicher Gewalt auch um das Festhalten und Loslassen. Die Geschichte kommt vollkommen ohne Kitsch aus, sie hat mich zutiefst bewegt und berührt. Sehr gut gefallen haben mir auch die poetischen Beschreibungen des Meeres, der Felsen und der Klippen. Das dörfliche Leben ist authentisch dargestellt, ebenso das Rollenbild der Frau, das so vollkommen anders war als heute. 

    Absolute Leseempfehlung für diese großartige Geschichte der leisen Töne, die mich begeistert hat und bereits jetzt zu meinen diesjährigen Lesehighlights gehört!

  • Traurig

    Written on 13. September 2025 by BR.

    Es wird die Geschichte von Dorothy erzählt die als junge Frau in einen kleinen Küstenort kommt um dort als Lehrerin zu arbeiten. Schon aus dem Klappentext erfahren wir dass später ihr kleiner Sohn Moses in einer Sturmnacht im Meer verlorengeht. Jahre später wird am Meer ein Junge aufgefunden, der ihrem Sohn ähnelt und ungefähr so alt ist wie damals Moses.

    Nach und nach werden die Vorgänge der letzten Jahre und die Ereignisse in Dorothys Leben aufgerollt, ein recht düsteres und schwieriges Bild dieser Dorfgemeinschaft. Besonders schlimm war das Verhalten der alteingesessenen Frauen des Dorfes gegenüber Dorothy. Boshaft und feindselig wird über Dorothy gelästert und auch mit den Jahren hat sie keine Chance auf eine angenehmere Umgangsweise. Dass sie als Lehrerin gekommen ist um sich um die Schulbildung die Kinder des Dorfes zu kümmern wird mit keinem guten Wort anerkannt oder ihr Respekt entgegen gebracht. Insgesamt werden mehr als 10 Bewohner des Dorfes beschrieben, alle machen sich gegenseitig das Leben schwer, es gibt keinerlei Solidarität untereinander oder gegenseitige Unterstützung.

    Den Ablauf der Kapitel in stetigem Wechsel von DAMALS und JETZT fand ich recht monoton. Dass zum Schluss hin doch noch etwas Bewegung in das Miteinander der Bewohner kommt und die Beteiligten endlich mal miteinander reden hat mich einigermaßen mit der Geschichte versöhnen können.

  • Eine eindrückliche Geschichte

    Written on 10. September 2025 by Celia.

    Das Buch "Das Geschenk des Meeres" von Julia R. Kelly spielt in einem Fischerdorf an der Küste Schottlands in zwei verschiedenen Zeitebenen, die beide um das Jahr 1900 liegen.
    Hauptperson ist Dorothy und ihr Schicksal, das eng mit jenem anderer Dorfbewohner:innen verwoben ist.
    Diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie wird ruhig und trotzdem spannend erzählt. Das Schicksal von Dorothy und Joseph liess mich nicht kalt. Die Gemeinschaft eines Fischerdorfs um 1900 wird im positiven wie im negativen Sinn sehr gut aufgezeigt, das heisst man erlebt Zusammenhalt und Hilfe, aber auch Missgunst, Neid und Intrigen.
    Die Sprünge zwischen den Personen und den verschiedenen Zeitebenen sind für mich gut nachvollziehbar und machten das Buch spannend. Die Geschichte ist richtig gut konstruiert.
    Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass mir manches etwas zu schnell und einfach positiv aufgelöst wurde, aber das tut dem Buch keinen Abbruch und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

  • Ein herausragendes Debüt!

    Written on 24. August 2025 by SimoneF.

    An einem Wintertag um 1900 findet der Fischer Joseph am Strand der kleinen schottischen Insel Skerry einen Jungen, der vom Meer angespült wurde. Der Kleine überlebt, und die Lehrerin Dorothy erklärt sich auf Bitten des Pfarrers bereit, ihn bei sich aufzunehmen, bis seine Herkunft geklärt ist. Doch diese Aufgabe bringt Dorothy an den Rand ihrer Kraft, hat sie doch selbst 20 Jahre zuvor ihren eigenen Jungen Moses im selben Alter an das Meer verloren. Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen für Dorothy immer mehr, und sie muss sich der Trauer und dem Schmerz stellen, ihren Erinnerungen, die sie jahrelang verdrängt hat. Und nicht nur bei ihr reißen alte Wunden auf…

    Julia R. Kelly erzählt in zwei Zeitebenen, „Jetzt“ und „Damals“, die sich kapitelweise abwechseln und vor allem gegen Ende immer stärker ineinander übergehen, wenn sich die Figuren im Jetzt an die Ereignisse vor langer Zeit zurückerinnern.

    Der einfühlsame und atmosphärische Schreibstil gefiel mir auf Anhieb, und ich hatte beim Lesen die karge Schönheit der Küste und das raue Meer genau vor Augen. Sehr gelungen fand ich die Figurenzeichnung, die die einzelnen Charaktere glaubwürdig und lebendig wirken lässt, ambivalent und zutiefst menschlich.

    Besonders gut konnte ich mich in Dorothy hineinversetzen. Sie kommt als junge Lehrerin neu nach Skerry, in eine alteingesessene Dorfgemeinschaft, und ihre Zurückhaltung und Unsicherheit lassen sie unnahbar und arrogant erscheinen. Sie hat keinen guten Start bei den Frauen im Dorf, und wie so oft machen Ängste, Missverständnisse, Unausgesprochenes und Missgunst das Zusammenleben schwer.

    Der Roman zeigt zudem, welche Herausforderung die Mutterschaft an uns Frauen stellt: Da sind die Selbstzweifel, die wohl jede junge Mutter kennt, ob man denn alles richtig macht, dem Kind gerecht wird, liebevoll und aufmerksam genug ist. Negative Erfahrungen aus der eigenen Kindheit können zusätzlich blockieren, und der kritische Blick von außen, nicht selten gerade durch andere Frauen, erhöht den Erwartungsdruck noch zusätzlich.

    Bis zum Schluss hält der Roman die Spannung, auch wenn ich in vielen Punkten bereits die richtige Vermutung hatte, was dahinterstecken könnte. Ich habe dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite geliebt, und es hat mich auf eine Weise bewegt und zum Nachdenken gebracht, wie es nur ganz wenige Bücher schaffen. Wunderschön und traurig zugleich, voller verpasster Chancen und dennoch mit der Hoffnung auf eine versöhnliche Zukunft. Ein wirklich herausragendes Debüt, das ich von Herzen weiterempfehlen möchte!

  • Melancholische Stimmung

    Written on 19. August 2025 by Quincyliest.

    Julia R. Kelly hat einen beeindruckenden Debütroman geschrieben. Schauplatz der Handlung ist der Küstenort Skerry in Schottland im Jahr 1900.
    Der Fischer Joseph rettet einen kleinen Jungen aus dem Meer, schmerzliche Erinnerungen werden geweckt, denn vor einigen Jahren verschwand der Sohn der Dorfschullehrerin Dorothy. Das gerettete Kind sieht aus wie Dorothys verschwundener Sohn und wird von ihr vorerst aufgenommen. Alte Wunden werden aufgerissen und Fragen aufgeworfen. In welcher Beziehung stehen Dorothy und Joseph zueinander?
    Julia R. Kelly erzählt eine Geschichte voller Geheimnisse, die mitunter eine überraschende Wende nimmt. Sie schreibt intensiv über Verlust, Trauer, Schuld und Vergebung. Die Grundstimmung des Romans ist eher melancholisch. Der Spannungsbogen bleibt fast bis zum Schluss aufrechterhalten. Ich fühlte mich gut unterhalten und empfehle den fesselnden Roman gern weiter.

  • Spannend und berührend

    Written on 18. August 2025 by Jess.

    Julia R. Kelly hat hier aus meiner Sicht ein kleines Meisterwerk geschrieben.
    Es gelingt ihr bereits in den ersten Kapiteln Spannung aufzubauen.
    Joseph, einer der Hauptprotagonist*innen trägt einen Jungen durch das Dorf, den er offenbar aus dem Meer gerettet hat. Warum dieser so viel Ähnlichkeit mit dem, vor Jahren im Meer verschollenen, Sohn von Dorothee hat, das fragt man sich als Leser*in über viele Kapitel hinweg.
    Mystisch und ohne Kitsch baut sie die Geschichte auf. Ganze Leben inklusive Intrigen und Dramen werden beschrieben und führen schrittweise zum sogenannten Showdown.
    Oft ist das Ende einer solchen Geschichte der kritische Punkt im Roman und in diesem Fall für mich absolut gelungen.
    Versöhnlich und mit kleinem Happy end und dabei ohne "plötzlich ist das Leben für alle eine Freude"-Vibes.

    Julia R. Kelly hat die Charaktere sowie ihre Sozialisation sehr fein herausgearbeitet. Man mag die Menschen, fühlt mit ihnen und will sie gleichzeitig schütteln, während man sie bei den Fehlentscheidungen des Lebens begleitet.

    Schreibstil, Storytelling und Auflösung gelungen - es war eine große Freude diese Geschichte zu lesen und so gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

  • Atmosphärischer Roman über Schuld und Trauma

    Written on 04. August 2025 by Verena.

    "Das Geschenk des Meeres" von Julia R. Kelly ist eine wunderschöne, aber traurige Geschichte. Der Roman handelt von dem Küstendorf Skerry in Schottland, in dem ein kleiner Junge angespült wird, der große Ähnlichkeit hat mit dem vor vielen Jahren verschwundenen Sohn der Lehrerin Dorothy hat. In der Gemeinde ist Dorothy die Außenseiterin, die Zugezogene, die sich nach dem Verlust ihres Sohnes noch weiter zurückzieht. Doch auch die anderen Dorfbewohner*innen tragen Geheimnisse, Traumata, Neid und Schuldgefühle mit sich herum, über die nicht gesprochen wird. Nach und nach kommen die Geheimnisse ans Licht. So lernt man die Gemeinschaft kennen, in der jeder seine Gefühle und Erfahrungen für sich behält und gleichzeitig unter dem Nicht-Gesagten leidet. Die Charaktere sind kantig und authentisch, sie haben alle eine Geschichte mit Tiefgang.

    Die Atmosphäre wird von der Autorin sehr gut eingefangen: düster, kalt und teilweise ein wenig unheimlich. Ich habe das Hörbuch gehört, gesprochen von Astrid Kohrs. Mit ihrer etwas rauen Stimme, transportiert sie die Atmosphäre meiner Meinung nach besonders gut, passend zum rauen Wetter und Meer. Das Setting in Schottland gefällt mir ebenfalls sehr. Zudem werden schwere Themen im Roman authentisch behandelt, wie Tod, Trauer, Traumabewältigung, Verdrängung und andere seelische Schmerzen. Trotzdem hat sich der Roman für mich zeitweise gezogen. Die vielen verschiedenen Geschichten sowie die Verschlossenheit und die Kommunikationsprobleme, die sich durch das ganze Dorf ziehen, haben mir den Zugang zu den Charakteren teilweise schwer gemacht. Es dauert lang bis die Menschen sich aufeinander zubewegen. Am Ende aber greifen alle Puzzleteile ineinander und ich habe gemerkt, dass mir manche Personen doch sehr ans Herz gewachsen sind.

    "Das Geschenk des Meeres" ist ein bedrückender, atmosphärische Roman über Schuld und Trauma, der mich am Ende berührt hat. Ich empfehle ihn allen, die langsame, atmosphärische, charakterorientierte Bücher mögen.

  • Das Meer gibt, das Meer nimmt

    Written on 25. July 2025 by lesenlesen.

    Regen, Schnee, Wind – eine raue Atmosphäre herrscht in dem schottischen Fischerdorf Skerry im Jahr 1900. Hierhin verschlägt es die junge Lehrerin Dorothy, die als vermeintlich steife und feine Städterin auf Ablehnung trifft und mit den Dorfbewohnern nicht warm wird. Bis sie sich verliebt…
    Etliche Jahre später, wie viele, wird nicht genau verraten: Dorothys Leben ist geprägt vom Verlust ihres sechsjährigen Sohnes Moses, im Dorf ist sie nach wie vor eine Außenseiterin. Doch da wird ein kleiner Junge am Strand angespült und Dorothy ausgewählt, sich um ihn zu kümmern, bis der Winter vorbei ist und seine Eltern gefunden sind.
    Auf diesen beiden Zeitebenen bewegt sich der Roman. Nach und nach erfährt man Details aus Dorothys Leben, aber auch aus den Leben einiger Dorfbewohner. Eine besondere Rolle spielt der Fischer Joseph, Dorothys große Liebe. Warum sind die beiden nie ein Paar geworden? Was ist an dem stürmischen Tag genau passiert, als Moses verschwand und vermutlich ertrank? Und wer hat Schuld daran? Woher kommt der fremde Junge, der Moses so ähnlich scheint?
    „Das Geschenk des Meeres“ ist ein eher ruhiges, aber sehr spannendes Buch. Und das nicht nur, weil man wissen will, was mit den beiden Kindern los ist. Ich war vor allem gespannt darauf, wie die Beziehungen sich entwickeln, beispielsweise die aufkeimende Liebe zwischen Dorothy und Joseph oder auch die langsame Annäherung zwischen Dorothy und dem Findelkind. Aber auch die Verhältnisse zu anderen Dorfbewohnern spielen eine große Rolle. Dabei wird viel angedeutet und ein klassischer Spannungsbogen aufgebaut. Einige Fragen werden im Lauf der Geschichte beantwortet, andere erst ganz am Schluss.
    Auch wenn man anfangs vermuten könnte, dass das Buch in Richtung Mystery geht, sind es doch hauptsächlich die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander, die die Geschichte tragen. Wie viel Unglück können Missgunst, Sturheit und mangelnde Kommunikation doch bewirken. Das Ende ist versöhnlich, aber zum Glück nicht kitschig; hier hat die Autorin eine gute Balance gefunden. Durch die vom Meer und Wind beherrschte Landschaft, die spannenden Beziehungsgeflechte, den leicht mystischen Unterton und die gefühlvolle Schreibweise hat mir „Das Geschenk des Meeres“ wirklich sehr gut gefallen.

  • Atmosphärisch und emotional

    Written on 22. July 2025 by eine Kundin.

    Die Inhaltsangabe zum Buch beschreibt sehr gut, um was es hier geht ohne zu viel zu verraten.
    Die Autorin hat eine Geschichte zu Papier gebracht, die eine große Bandbreite an Gefühlen umfasst. Das Handeln der Protagonisten in der Gegenwart wird durch Rückblenden verständlich und nachvollziehbar erzählt. Die Figuren sind sehr authentisch dargestellt und die Emotionen, die hier immer wieder unvermittelt aufkeimen, sind absolut begreiflich. So beschreibt die Autorin sehr überzeugend z. B. Dorothys Gefühlswelt, die stetig zwischen Schwermut, Traurigkeit und dem Wunsch eine gute Mutter zu sein hin und her pendelt.
    Lässt man sich auf diesen düsteren Roman ein, hat man hier die unterschiedlichsten Charakterstudien, die alle geprägt sind vom mühevollen Leben in einem abgelegenen schottischen Dorf im Jahre 1900 mit all seinem Aberglauben und dem schwierigen Weg Dorothys den eigenen Platz in dieser in sich geschlossenen Gemeinschaft zu finden. Schreib- und Erzählstil sind dabei leicht und aussagekräftig, denn die vielfältigen Gefühle und die Atmosphäre bekommen dadurch noch einmal mehr Gewicht.
    Fazit: Tief berührende Geschichte, die ans Herz geht – empfehlenswert.

  • bewegender Roman

    Written on 18. July 2025 by div.

    Im Winter 1900 wird an einem schottischen Strand bei Skerry ein bewusstloses Kind angespült. Der Fischer Joseph bringt den Jungen ins Dorf, wo alle überrascht sind: Der Junge sieht dem verstorbenen Sohn der Lehrerin Dorothy auffallend ähnlich. Dorothy entscheidet sich, den Jungen vorübergehend aufzunehmen. Alte Probleme kommen wieder hoch, Herzen öffnen sich, und das Dorf verändert sich.

    Die Handlung schaltet zwischen damaligen Ereignissen und der Gegenwart. So lernt man Dorothy als junge Lehrerin kennen und erfährt, wie sie Joseph kennenlernte und ihr Kind Moses verlor. Die zwei Zeitebenen machen das Buch beim Lesen sehr spannend, das hat mir gut gefallen.

    „Das Geschenk des Meeres“ ist ein bewegender historischer Roman über Liebe, Verlust und die Macht menschlicher Verbindungen.
    Ein ruhiger und fühlsamer Roman, der lange nachklingt.

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