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Für Ernesto de Martino ist die Magie weder ein einziger großer Irrtum noch etwas in der Evolution unserer Gesellschaften Überwundenes, sondern beschreibt das für die Menschwerdung unabdingbare existenzielle Drama, das einen über Gegenstände vermittelten Bezug von Ich und Welt überhaupt erst ermöglicht. Dabei lauert der Zusammenbruch der Ordnungen, die von de Martino sogenannte Krise der Präsenz, auch in der zeitgenössischen, modernen Welt. Was aber folgt daraus, wenn man die in Ritualen von Magiern und Schamanen formulierten Ansprüche ernst nimmt?
Ernesto de Martino schrieb dieses Buch rund um Europas Stunde Null, in der Hoffnung auf eine »umfassende Befreiung des Geistes«. Mit ungekannter Radikalität stellt seine umfangreiche, 1948 erstmals erschienene Studie die Frage nach der Rolle der Magie in der Geschichte der Menschheit. Mit dieser um Selbstaussagen und Rezeptionszeugnissen angereicherten Ausgabe wird ein Klassiker nicht nur der italienischen Kulturtheorie erstmals in Deutschland zugänglich.
About the author
Ernesto de Martino, (1908-1965) war ein italienischer Anthropologe, Philosoph und Religionshistoriker. Er studierte bei Benedetto Croce und Adolfo Omodeo und führte mit Diego Carpitella Feldforschungen über die Bestattungsrituale in Lukanien und den Tarantismus durch.
Ulrich van Loyen, 1978 in Dresden geboren, ist Ethnologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitet nach mehreren Stationen in Italien und Deutschland am Lehrstuhl für Medientheorie der Universität Siegen.
Renato Solmi, 1927 in Turin geboren, schloss sein Studium der griechischen Geschichte mit einer Arbeit über Platon in Sizilien ab. Ab 1952 hörte er Vorlesungen bei Theodor Ador und Max Horkheimer. Bis 1963 arbeitete er beim Verlag Einaudi, wo er in einen Konflikt zwischen den Konservativen und den 'Adorniten' geriet und fortan als Germanist, freier Übersetzer u. a. von Walter Benjamin, Autor und als Lehrer arbeitete. Er verstarb 2015.
Ulrich van Loyen, 1978 in Dresden geboren, ist Ethnologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitet nach mehreren Stationen in Italien und Deutschland am Lehrstuhl für Medientheorie der Universität Siegen.
Summary
Für Ernesto de Martino ist die Magie weder ein einziger großer Irrtum noch etwas in der Evolution unserer Gesellschaften Überwundenes, sondern beschreibt das für die Menschwerdung unabdingbare existenzielle Drama, das einen über Gegenstände vermittelten Bezug von Ich und Welt überhaupt erst ermöglicht. Dabei lauert der Zusammenbruch der Ordnungen, die von de Martino sogenannte Krise der Präsenz, auch in der zeitgenössischen, modernen Welt. Was aber folgt daraus, wenn man die in Ritualen von Magiern und Schamanen formulierten Ansprüche ernst nimmt?
Ernesto de Martino schrieb dieses Buch rund um Europas Stunde Null, in der Hoffnung auf eine »umfassende Befreiung des Geistes«. Mit ungekannter Radikalität stellt seine umfangreiche, 1948 erstmals erschienene Studie die Frage nach der Rolle der Magie in der Geschichte der Menschheit. Mit dieser um Selbstaussagen und Rezeptionszeugnissen angereicherten Ausgabe wird ein Klassiker nicht nur der italienischen Kulturtheorie erstmals in Deutschland zugänglich.