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Das Massaker von Marzabotto ist das schwerste von Deutschen an italienischen Zivilisten begangene Kriegsverbrechen. Tathergang und langwierige juristische Aufarbeitung werden hier rekonstruiert.In den Ortschaften um Marzabotto am Monte Sole in der Emilia Romagna ermordeten Angehörige der 16. SS-Panzergrenadier-Division »Reichsführer SS« unter Walter Reder im Herbst 1944 fast 800 Männer, Frauen und Kinder. Paolo Pezzino rekonstruiert die Verbrechen der SS-Angehörigen in den einzelnen Ortschaften sowie die später in verschiedenen Prozessen vorgebrachten Rechtfertigungen der Täter, die von den italienischen Zeugen demontiert wurden. Die Zeugenaussagen belegen eindrücklich die verheerende Dynamik und die Grausamkeit der Ereignisse. Marco De Paolis beschreibt anschließend den Prozess gegen Walter Reder im Jahr 1951 und die nach Wiederentdeckung des »Schranks der Schande«, in dem Akten über deutsche Kriegsverbrechen verschlossen lagen, seit 2002 in La Spezia von ihm geführten Ermittlungen. Diese mündeten 2007 in einen Prozess in Abwesenheit der Angeklagten. Im Laufe der Jahrzehnte wurden 448 Zeugen und Angeklagte zum Massaker vernommen. Eine Aufstellung der Tatorte und Aussagen sowie Ausschnitte und Faksimiles aus den Prozessakten fordern ausdrücklich zu einer weiteren Auseinandersetzung mit diesem wenig beachteten Kapitel der deutschen Geschichte auf.
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»Eine lesenswert nüchterne Analyse«
(Stefan Ulrich, Süddeutsche Zeitung, 06.01.2025)
»So schwer erträglich (die) Zeugenaussagen zu lesen sind, so wichtig sind sie, um (…) die Massaker zu dokumentieren und an sie zu erinnern. Dies in dieser Sachlichkeit und Deutlichkeit zusammenzutragen ist ein großes Verdienst des nun auf Deutsch erschienenen Buches.«
(Bastian Brandau, DLF, 05.05.2025)
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»Eine lesenswert nüchterne Analyse« (Stefan Ulrich, Süddeutsche Zeitung, 06.01.2025) »So schwer erträglich (die) Zeugenaussagen zu lesen sind, so wichtig sind sie, um (...) die Massaker zu dokumentieren und an sie zu erinnern. Dies in dieser Sachlichkeit und Deutlichkeit zusammenzutragen ist ein großes Verdienst des nun auf Deutsch erschienenen Buches.« (Bastian Brandau, DLF, 05.05.2025)