Description
Product details
Authors | Johannes Groschupf |
Assisted by | Thomas Wörtche (Editor) |
Publisher | Suhrkamp |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 18.02.2025 |
EAN | 9783518474495 |
ISBN | 978-3-518-47449-5 |
No. of pages | 231 |
Dimensions | 134 mm x 214 mm x 22 mm |
Weight | 274 g |
Series |
Berlin Noir |
Subjects |
Fiction
> Suspense
> Crime fiction, thrillers, espionage
Gefängnis, Mafia, Berlin, Deutschland, Unterwelt, Einbruch, Spannung, Mitteleuropa, Thriller, Katz und Maus Spiel, Nervenkitzel, Tiflis, entspannen, Regionalkrimi, Kommissarin, Milieu, weibliche Ermittlerin, Nordostdeutschland, Clans, Überfall, Bandenkriminalität, Suspense, Einbrecher, Gewaltausbrüche, ST 5449, ST5449, Großstadt-Krimi, Platz 2: Deutscher Krimipreis 2021, Deutsche Krimi-Autoren, Deutsche Thriller-Autoren |
Customer reviews
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Brennpunkt Berlin
Es sind drei Erzählstränge, die Johannes Groschupf hier in seinem neuen Berlin-Noir-Thriller mehr oder weniger miteinander verknüpft.
Koba aus Tiflis gehört zu einer Einbrecherbande, die in Berlin massenweise Häuser ausräumt. Romina Winter ist Polizistin, aber als Roma auch noch fest mit ihrer Familie und deren Werten verwurzelt. Jaques Lippold ist frisch aus der Justizvollzugsanstalt Tegel entlassen und möchte sich ein Leben als Kunstexperte bei den Reichen und Schönen aufbauen.
Zu Beginn liest es sich durchaus spannend, welchen Weg jeder der drei Charaktere einschlägt und es macht neugierig, wie diese verschiedenen Figuren zusammen finden. Doch im Verlauf der Geschichte werden die Figuren immer klischeebeladener, vor allem Romina fehlt für mich die Authentizität. Wer sich so hochkämpft aus der Roma-Familie, sich für den Polizeidienst entscheidet, der hat gefühlt mehr verdient als zum Schluß fast nur noch auf seine Herkunft reduziert zu werden. Die Verbindung zwischen Romina und Lippold ist interessant und spannend, die Verknüpfung zu Koba macht mich lange neugierig und enttäuscht mich dann am Ende.
Bei allen drei Hauptfiguren geht es vor allem um die Verteidigung der Ehre. Romina möchte den Angriff auf ihre Familie rächen, Lippold den Diebstahl seiner teuren Uhr in der Haftanstalt und Koba rutscht in die Kriminalität durch einen Ehrenmord in Georgien, der ihn zur Flucht nach Deutschland zwingt. Doch alles ist ein bisschen zu konstruiert, die Erlebnisse einen Tick drüber. Die Beschreibungen aus der Kunstszene lesen sich herrlich versnobt, die Diskrepanz zur Berliner Szene ist gerade an der Figur Lippolds gut beschrieben: in den Neunziger Jahren war er Tickerboy im Bunker in Berlin, jetzt sitzt er in der Feinkostabteilung des KaDeWe bei Champagner und Austern.
Skin City führt die Leser*innen rasant durch Berlin, von der Harzer Strasse wo die Roma leben bis zu den Villen in Lichterfelde. Ein kurzer Thriller mit 230 Seiten, der zwar spannend ist, aber mehr Tiefgang vertragen hätte. -
Wenig Spannung, viele Klischees
„Skin City“ war mein erster Krimi des preisgekrönten Autors Johannes Groschupf, und entsprechend groß waren meine Erwartungen. Groschupf verbindet darin drei Handlungsstränge miteinander: Zum ersten ist da der Georgier Koba, Mitglied einer Bande, die im Akkord Einbrüche in Villen und Einfamilienhäuser rund um Berlin begehet. Der zweite Strang dreht sich um die Polizistin Romina. Ihre Familie gehört zur Gruppe der Sinti und Roma und hat Vorbehalte gegenüber ihrem Beruf, ihr Vater saß im Gefängnis und ihre Schwester ist etwas zurückgeblieben. Und dann ist da noch Jacques Lippold, der wegen Umsatzsteuerbetruges im Gefängnis saß und nach seiner Haftentlassung in die Kunstszene einsteigen und das große Geld machen möchte.
Besonders stark fand ich die Geschichte rund um Lippold und die Berliner Künstlerszene. Inwieweit die Schilderungen der Realität entsprechen, kann ich nicht beurteilen, doch der aufgeheizte Kunstmarkt, bei dem weniger künstlerische Expertise als die Investition und die Teilhabe an den aktuellen Hypes zählen wirken sehr glaubhaft. Bei Kaviar und Schickimicki-Küche werden Netzwerke geknüpft, der Geldadel ist unter sich. Auch der Part um Koba und die Einbruchsserie ist fesselnd geschrieben. Die schwächsten Momente hat die Handlung immer dann, wenn Romina ins Spiel kommt. Hier werden mir eindeutig zu viele Klischees bedient. Romina, die letztendlich nicht von ihrer Herkunft loskommt, in der nach wie vor ein Outlaw steckt, und die als Frau – na klar – hoch emotional reagiert und sich in den entscheidenden Momenten unprofessionell verhält und übertölpeln lässt. Die gesamte Figur wirkt auf mich unglaubwürdig, platt und schwach gezeichnet.
Auch die Spannung hält sich bei diesem Krimi in engen Grenzen, er liest sich eher wie eine Berliner Milieustudie. Insgesamt bleibt dieser Krimi leider weit hinter meinen Erwartungen zurück und ist eher Mittelmaß.
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