Description
Product details
Authors | Peter Mann |
Assisted by | Thomas Wörtche (Editor), Stefan Lux (Translation) |
Publisher | Suhrkamp |
Original title | The Torqued Man |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 07.08.2024 |
EAN | 9783518474266 |
ISBN | 978-3-518-47426-6 |
No. of pages | 426 |
Dimensions | 132 mm x 31 mm x 31 mm |
Weight | 442 g |
Subjects |
Fiction
> Suspense
> Crime fiction, thrillers, espionage
Zweiter Weltkrieg, Berlin, Irland, Sabotage, Spannung, Krimi, Deutsches Reich, Thriller, entspannen, Spionage, Politthriller/Justizthriller, Westeuropa, Nordostdeutschland, historischer Krimi, Berlin 1945, Periode des Zweiten Weltkrieges (ca. 1938 bis ca. 1946), ST 5426, ST5426 |
Customer reviews
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Ungewöhnlich
Adrian De Groot arbeitet für den deutschen Nachrichtendienst, konnte sich aber als Übersetzer nach Spanien versetzen lassen. Jetzt erreicht ihn ein neuer Auftrag, der ihn nach Hause ins Reich führt: er soll den Iren Frank Finn führen, der derzeit in einem spanischen Gefängnis sitzt, aber als verdeckter Spion die Invasion in England vorantreiben soll. Die beiden ungleichen Männer bindet bald nicht nur eine Zweckgemeinschaft, sondern eine eigenwillige Kameradschaft.
Ich musste mich zunächst erst reinlesen. Das Buch spielt in drei Zeitsträngen, die sich z.T. überschneiden, Dinge wiederholen oder einen Rückblick darstellen. De Groots Tagebuch und seine Erzählungen der Geschehnisse heute/damals zeigen die eine Seite, Finn McCools Geschichten aus dem Teutonenland die andere Seite der Medaille. Das ist einerseits sehr trickreich gemacht, andererseits fällt es nicht immer leicht sich zu orientieren bzw. den Faden nicht zu verlieren. Der Stil ist eigenwillig, gerade Finns selbstgeschilderte Abenteuer erinnern an einen Heldenepos und lesen sich dadurch nicht ganz so süffig und oftmals etwas schwülstig. Seine Figur ist schwer zu fassen, da bis zuletzt unklar ist, wie viel „Wahrheit“ in seinen Schilderungen steckt. Adrian lernt man besser kennen, er zeigt offen seine Gefühle, seine Ablehnung der Nazis (obwohl selbst ein Rädchen im System), seine Zuneigung zu Finn, seine Verletzlichkeit. Obwohl er Frank führen soll, scheint er oft das Nachsehen zu haben und von diesem ausgetrickst worden zu sein. Das „scheinen“ sei betont, denn das Verwirrspiel kann man als Leser nicht immer entwirren; so darf auch nach Lektüreende gerätselt werden, was wirklich passiert ist, was den Thriller noch einmal interessanter und faszinierender macht.
Der Autor zeigt oft wie abstrus die Aktionen der Spionageabteilung sind, ebenso den Größenwahnsinn des Regimes. Seine Ausführungen sind historisch fundiert, man merkt die vielen Recherchestunden im Hintergrund. Gleichzeitig bringt er auch immer wieder komische Momente ein, die das schwere Thema auflockern und trotzdem nicht fehl am Platz wirken. Der Ire ist ein wirklich eigenwilliger historischer Thriller, der trotz seiner ungewöhnlichen Konstruktion sehr spannend ist. Einmal eingelesen, konnte ich ihn wirklich nur schwer zur Seite legen. -
Der Roman will zu viel sein und ist am Ende sehr wenig
Die Grundidee des Buches ist durchaus originell: Es wird die Geschichte eines irischen Spions im Zweiten Weltkrieg erzählt. Doch über seine Biographie existieren zwei Versionen. Für wen hat er nun spioniert? Und wofür ist das überhaupt wichtig?
Die letzte Frage habe ich mir das erste Mal nach wenigen Seiten gestellt, als ich mal wieder ein wenig verwirrt war, aus welcher Perspektive nun gerade erzählt wird. Wer spricht da überhaupt? Über wen wird erzählt? Und weshalb werden hier so viele Dinge erklärt, die im Grunde klar sind? Doch wiederum andere nicht erklärt, die erklärungswürdig wären?
Den Erzählstil finde ich an sich gut lesbar. Und eigentlich habe ich auch kein Problem damit, wenn Dinge erklärt werden - in einem Sachbuch. Leider merkt man dem Autor Peter Mann an, dass er in seinem ersten Beruf Universitätsdozent für Geschichte ist. Zuweilen will er in einem Aspekt mehrere Dinge gleichzeitig beschreiben. Was aber leider nicht geht. Die Beschreibung einer sinnlosen U-Boot-Fahrt zieht sich andererseits dahin, ergeht sich in Gossensprache und lässt für einen Thriller typische Spannung völlig vermissen. Im Fortgang der Geschichte wird alles etwas besser, vermutlich auch, weil man sich in den Stil des Autors hineingelesen hat. Doch hätte ich für das Buch keine Rezension schreiben müssen, hätte ich es vermutlich nicht zu Ende gelesen.
Fazit: Ein Thriller ist das Buch nicht. Dafür fehlt mir einfach die Spannung. Auch ein Agentenroman ist es nicht. Dafür wird mir zu viel erklärt. Wenn man die ab und zu eingestreute Fäkalsprache weglässt, bleibt ein historisches Sachbuch übrig, von dem am Ende ein paar nette Anekdoten im Gedächtnis bleiben. Insgesamt für mich leider nicht zu empfehlen. -
Nicht das was ich mir erhofft habe
Ich bin etwas zwiegespalten was das Buch von Peter Mann angeht, denn ich muss zugeben, dass mich die erste Hälfte nicht so richtig abgeholt hat. Mein Hirn konnte gefühlt nicht so schnell hin und her springen, dann wurden für die beiden Personen auch noch unterschiedliche Namen genutzt (der richtige Name und verschiedene Decknamen) und weil ich zwischendurch nicht wusste von wem die Rede war, konnte sich auch irgendwie keine Spannung aufbauen.
Irgendwann wurde dies besser und das letzte Drittel des Buches habe ich mit Freude gelesen und auch irgendwie eine Verbindung zu den Personen aufbauen können.
Nichts destotrotz hat mich das Buch nicht so richtig abgeholt denn ich habe mir irgendwie eine spannendere Geschichte vorgestellt. Ich würde es definitiv nicht als Thriller bezeichnen und ehrlich gesagt stand für mich die unerfüllte Liebe des einen zu dem anderen irgendwie zu sehr im Mittelpunkt. -
Spiel mit der Wahrheit
Im Zentrum dieses Romans steht das Leben und die Spionagetätigkeit eines Iren in Deutschland während der Nazizeit. Die in den Trümmern von Berlin gefundenen Manuskripte bieten zwei Perspektiven auf die gleichen Erlebnisse, die sich oft ergänzen, bisweilen aber auch etwas widersprechen, so dass man sich selbst Gedanken machen muss, welcher Erzählung man eher Glauben schenkt. Der Autor nutzt diesen ungewöhnlichen Aufbau gekonnt zum Spannungsaufbau, es hilft, dass die Kapitel nicht immer zeitlich synchron sind - so erfährt man von Finn McCools Perspektive auf manche Ereignisse erst mehrere Kapitel später...
Ich habe zwei Kritikpunkte: den Schreibstil, spezifischer die Wortwahl, an etlichen Stellen und die Schwerpunktsetzung der Handlung. Vor allem die Kapitel aus der Sicht von Finn McCool waren manchmal etwas drüber, die Formulierungen und die Wortwahl oft sexistisch und voller Schimpfwörter. Manche mögen dies vielleicht als "zeitgemäß" bezeichnen, aber ich habe etliche andere Bücher gelesen, die in dieser Zeit spielen, die super ohne funktionierten. Daran knüpft mein zweiter Kritikpunkt an, ich fand den ganzen Erzählstrang der einseitigen Zuneigung/ Verknalltheit Adrians in der Form wie er erzählt wurde unnötig und für die Haupthandlung meiner Meinung nach auch nicht relevant.
Der Roman gewährt interessante Einblicke in die Stadt Berlin zu Zeiten des Krieges, die Spionageapparate des 3. Reichs und das Leben ausländischer Agenten in Deutschland.
Und bis zum Ende bleibt die Frage, was wirklich passiert ist... -
Keine leichte Lektüre
Der Roman wird durch zwei parallele Erzählungen erzählt: zum einen ist da Adrian, der für die Abwehr arbeitet und zum anderen Pike, der seine Heldentaten schildert. Der Kontrast zwischen diesen Schilderungen sorgt für komplexe Geschichten. Mit Humor und Mehrdeutigkeiten werden die persönlichen Kämpfe beider Männer in Szenen gesetzt.
Wegen all der beschriebenen Intrigen und Spionagetätigkeiten, jeweils aus der Sicht des Erzählenden, wird es auch für den Leser teils verwirrend in dem ganzen eine Linie zu sehen, und so ist sehr aufmerksames Lesen angeraten. Die beiden Hauptprotagonisten sind jedoch wunderbar gegenteilig charakterisiert und passen in ihrer Art und Ausdrucksweise wirklich gut zu ihrer Story.
„Der Ire“ ist ein Buch mit einer schon recht verwirrenden Handlung, doch bleibt man am Buch kommt man zum einen allmählich in den Leserhythmus und zum anderen erkennt man langsam wie sich die Teile zusammenfügen. Für mich war es keine leichte Lektüre, aber der Erzählstil und die überraschende finale Wendung haben mich dafür entschädigt.
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