Description
Product details
Authors | Vanessa Chan |
Assisted by | Brigitte Jakobeit (Translation) |
Publisher | Ecco |
Original title | The Storm We Made |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 25.06.2024 |
EAN | 9783753000978 |
ISBN | 978-3-7530-0097-8 |
No. of pages | 416 |
Dimensions | 125 mm x 30 mm x 195 mm |
Weight | 454 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Familie, Zweiter Weltkrieg, Feminismus, Geheimnis, Invasion, Asien, Malaysia, Kolonialisierung, entspannen, Familiengeschichte, Spionage, Kolonialherrschaft, eintauchen, Koloniales Erbe, Erste Hälfte 20. Jahrhundert (ca. 1900 bis ca. 1950) |
Customer reviews
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Leider nicht ganz wie erhofft
Vanessa Chan erzählt in „Nach uns der Sturm“ über die Zeit als Malaya noch zuerst von britischen, dann von japanischen Kolonialisten besetzt wurde. Da ich bisher nichts über die Geschehnisse in Malaya während des 2. Weltkriegs wusste, hat mich das Buch direkt angesprochen und umso spannender fand ich es, etwas über diese Zeit von einer malaysischen Autorin zu lesen. Leider war das Buch im Endeffekt nicht ganz wie erhofft. Malaya, seit der Unabhängigkeit Malaysia genannt, hat eine harte Zeit hinter sich. Nach der britischen Besatzung, besetzen die Japaner das Land und stellen die Bevölkerung vor eine innere Zerreißprobe. In Rückblicken erfahren wir, wie es soweit kommen konnte. Denn Cecily hat durch ihre Arbeit als Spionin für die Japaner einst selbst daran mitgewirkt, dass diese an die Macht kamen. Doch was damals niemand wissen konnte, ist, wie brutal die Japaner die malaiische Bevölkerung behandeln würde. Wie die japanische Besatzung in all ihrer Brutalität abgelaufen ist, erfahren wir aus der Sicht von Cecilys drei Kindern. Hautnah erleben wir mit, welche erschreckenden Ereignisse in der Zeit der Besatzung passiert sind. So verschwindet z.B. von einem auf den anderen Tag einer von Cecilys Söhnen. Geschrieben ist das Buch aus vier verschiedenen Perspektiven: da wäre zum einen Cecily Alcantar, dann ihr verschwundener Sohn Abel, der in ein Gefangenenlager verschleppt wird sowie ihre alter Tochter Jujube, die in einem Teehaus arbeitet und die jüngere Jasmin, die sich im Keller versteckt, um nicht als Guniang verschleppt zu werden. An den vielen Perspektiven liegt auch meine Kritik. Jede Perspektive hat eine eigene, sehr harte Geschichte zu erzählen. So behandelt das Buch z.B. Themen wie Gewalt in Gefangenenlagern, Mord, Vergewaltigung,… Weil diese Themen so hart sind, wäre es meiner Ansicht nach besser gewesen, sie nicht alle in ein Buch zu packen, sondern sich eher auf ein bis zwei Themen und Persepktiven zu fokussieren, sodass man zu dem jeweiligen Thema und Charakter eine bessere Verbindung hätte aufbauen können. Insgesamt habe ich somit zwar einen guten Überblick über das ganze Geschehen in Malaya zu dieser Zeit bekommen, konnte jedoch zu keinem Charakter eine richtige emotionale Verbindung aufbauen. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, um besser zu verstehen, was die Bewohner Malaysias bis zur Unabhängigkeit alles ertragen mussten.
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Das koloniale Leid
In der Rückschau, nach der Lektüre von "Nach uns der Sturm", ist das Cover des Buches noch besser gestaltet, als ich zuvor ohnehin bereits dachte. So steht die kleine rote Sonne in der rechten oberen Ecke als Symbol für die japanische Besatzung Malayas am Ende des Zweiten Weltkriegs. Und das gehetzt wirkende, bunt verwaschene Frauengesicht wohl als verwaschene Identität einer Frau, die eigentlich stolz ist auf ihre portugiesischen Wurzeln. Doch die werden ihren Kindern zum Verhängnis, allen voran dem hellhäutigen Abel, der wie viele andere Jungen in seinem jugendlichen Alter eines Tages während der Besatzung in ein Arbeitslager verschleppt wird. Cecily, seine Mutter, ihre beiden Töchter Jujube und Jasmin sowie ihr britischer Mann Gordon wissen zwar nicht, wo Abel ist, ahnen es aber. Cecily vielleicht noch mehr als ihre Familie, Freunde und Nachbarn, denn ihr Geheimnis macht sie in ihren Augen schuldig am Verschwinden ihres Sohnes. In Rückblicken beschreibt Vanessa Chan episodenhaft, wie Cecily während der britischen Besatzung dem japanischen General Fujiwara verfällt, der sie gerne als willige Spionin missbraucht. Die Ungewissheit um Abels Verschwinden verändert Cecilys Familie. Schließlich spitzt sich zum Ende des Buches die Handlung extrem zu, so dass der Roman erwartbar nicht mit einem Happy-End endet. Fazit: Die Geschichte ist gut erzählt. Die schockierenden Momente sind knapp gehalten. Mit viel eigener Fantasie kann sich der Leser das Schreckliche umso schrecklicher vorstellen. Ohne Frage ein wichtiges Buch, das allerdings ein paar seichte Längen hat.
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Im Schatten des Krieges
Die Geschichte «Nach uns der Sturm» von Vanessa Chan spielt vor dem Zweiten Weltkrieg in Malaya und bietet eine Perspektive auf eine Region, die von britischer und japanischer Herrschaft geprägt war. Die Absicht des Buches, die historischen Ereignisse aus der Sicht der Malayer zu beleuchten, ist lobenswert, da diese Perspektive oft im Schatten anderer Erzählungen steht. Die Erzählung wechselt zwischen den Jahren 1935 und 1945. Im Mittelpunkt steht Cecily, eine Eurasierin, die als Ehefrau und Mutter von drei Kindern in scheinbarer Idylle lebt. Doch die Fassade bröckelt, als sie sich aus ihrer Abneigung gegen die britische Überheblichkeit und einer leidenschaftlichen, aber verbotenen Liebe zu dem geheimnisvollen Fujiwara in die Rolle einer Spionin für die Japaner begibt. Diese riskante Entscheidung zieht sie in einen Strudel aus Gefahr und Intrigen, der ihr Leben und das ihrer Familie für immer verändern wird. Cecily’s Tochter arbeitet in einem Teehaus, ihr Sohn wird gefangen genommen und landet in einem Sklavenarbeitslager, während sie alles daransetzt, ihre jüngste Tochter vor einer schrecklichen Zukunft zu bewahren. Zugegeben, es fiel mir schwer, Cecily als Protagonistin zu mögen. Ihre Schuldgefühle machen sie jedoch zu einer komplexen Figur, deren Entscheidungen mich immer wieder zum Nachdenken anregten. Trotz der vielversprechenden Thematik war das Lesen für mich eine grosse Herausforderung. Ich musste das Buch oft beiseitelegen, da ich mir mehr von dieser Geschichte über Malaya während der japanischen Besatzung erhofft hatte. Leider konnten mich die Charaktere nicht überzeugen, was das Leseerlebnis trübte. Die abrupten Zeitsprünge störten den Fluss der Handlung und liessen mich einige Szenen nur schwer nachvollziehen. Vielleicht ist es einfach nicht mein Buch – aus diesen Gründen kann ich nur 2 von 5 Sternen vergeben. 🌏⚔️ 📖
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Verwirrende Zeitübergänge
Das Buch "Nach uns der Sturm" von Vanessa Chan handelt um die Zweite Weltkriegsgeschichte, die sich in Malaya, dem heutigen Malaysia, abspielt. Die Protagonistin Cecily, Mutter von drei Kindern - Abel, Jasmin und Jujube - steht im Zentrum des Geschehens, als ihr Sohn auf mysteriöse Weise verschwindet. Während Jujube verzweifelt versucht, ihre Schwester zu schützen, flieht Jasmin plötzlich. Was hat sie dazu getrieben? Wo ist sie hin? Die Welt um sie herum gerät aus den Fugen, und Cecily wird von Schuldgefühlen geplagt, die auf ihrer belastenden Vergangenheit beruhen - ein Verrat an ihrem Land und ihrer Familie. Die Erzählung springt zwischen zwei unterschiedlichen Zeitebenen hin und her, was die Leserinnen und Leser zunächst fordert, sich in die Geschichte einzufinden. Obwohl das Buch mich nicht restlos überzeugen konnte und ich an manchen Stellen verwirrt war, musste ich einfach weiterlesen, um die Geheimnisse zu enträtseln. Ich muss leider ehrlich sagen, dass ich am Schluss nicht überzeugt war und daher gebe ich nur 3 von 5 Sternen⭐️
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Intensive Zeitreise nach Malaya
Der Roman NACH UNS DER STURM von Vanessa Chan handelt von der Zeit 1935 bis 1945, als in Malaya (das spätere Malaysia) erst die Briten die Macht hatten und anschließend die Japaner. Ich gebe zu, dass ich vor dem Lesen des Buches nur Bruchstücke aus der Geschichte Malaysias kannte. Und so ging es wohl auch der Autorin Vanessa Chan, obwohl ihre Familie aus der Region stammt. Und so hat sie sich dem schwierigen Thema der Besatzungszeit sehr gut angenommen, in dem sie über die Familie Alcantara berichtet hat – und das gleich aus vier Blickwinkeln, was nochmal zum intensiven Miterleben und Mitleiden beiträgt. Für Cecily ist eigentlich ein Leben als Hausfrau und Mutter vorgesehen, was aber ihre geistigen Fähigkeiten nicht ganz erfüllt. Und so beginnt sie durch einen Zufall ein Doppelleben, als sie für den japanischen Spion Fujiwara arbeitet, der sie nicht nur jobmäßig fasziniert. Jujube ist die älteste Tochter von Cecily und ihrem Mann Gordon und trägt eine Grundwut in sich, die noch von den Ungerechtigkeiten im Land genährt wird. Ihre Arbeit im Teehaus hilft ihr da nur bedingt weiter. Abel ist der Sohn des Hauses und wird im Laufe der Jahre verschleppt, um Arbeiten für die Japaner auszuführen. Die dortigen Bedingungen und Erlebnisse sind traumatisierend. Die jüngste Tochter Jasmin ist eigentlich ein fröhliches Mädchen, merkt aber auch die Gefahren und Unzufriedenheiten der Erwachsenen. Auch sie muss geschützt werden, da immer wieder Mädchen unfreiwillig in die japanischen Bordelle verschleppt werden. Insgesamt ein sehr interessantes und intensives Buch, das neben vielen schwierigen Tatsachen auch Raum lässt für Freundschaft, Liebe und Hoffnung.
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Traurige Geschichte Malaysias
Vanessa Chan erzählt die Geschichte Malayas, wie Malaysia früher genannt wurde, am Beispiel einer Familie zwischen 1935 und 1945. Cecily und Gordon leben 1945 mit ihren Kindern Jujube, Abel und Jasmin in Kuala Lumpur, Malaya ist von den Japanern besetzt. Hunger und Armut bestimmt ihr Leben, die japanischen Machthaber herrschen mit Gewalt und großer Brutalität. Jasmin wird vor den Soldaten im Keller des Hauses versteckt und Jujube arbeitet als Teemädchen, als eines Tages der Sohn Abel an seinem 15 Geburtstag von den Japanern in ein Arbeitslager verschleppt wird. Cecily gibt sich die Schuld am spurlosen Verschwinden ihres Sohnes und dem Unglück, das ihnen widerfährt, da sie früher als Spionin für die Japaner gearbeitet hat. In Rückblicken zwischen 1935 und 1945 erzählt Cecily, wie ihr Leben unter der britischen Besatzung als Kolonialsubjekt der oberen Mittelschicht aussah und wie sie als Spionin angeworben wurde. Von der Verachtung, die ihnen von den Briten entgegenschlug, ihrer Unzufriedenheit und der Sehnsucht nach ihrem japanischen Führungsoffizier. Doch auch die Kinder erzählen aus ihrer Sicht, wobei Abels Berichte aus dem Arbeitslager an der burmesisch-thailändischen Grenze besonders grausam sind. Aber auch Jujubes Leben, in dem sie versucht in der Familie alles zusammen zu halten und schließlich kläglich scheitert, ist zutiefst berührend. Dann die Sicht der kleinen Jasmin, die als Kind so viel durchmachen muss und sich zum Schluß als Bindeglied zwischen Cecilys altem und neuem Leben erweist. Dieses Stück Zeitgeschichte über die Kolonialmächte England und Japan ist eine fremde Welt, in die man mit diesem Roman eintaucht. Einfühlsam und berührend schreibt die Autorin über die Kriegstraumata einer Familie und eine Frau, die eine Entscheidung in ihrem Leben zutiefst bereut. Sehr authentisch erzählt Vanessa Chan hier von ihren eigenen Wurzeln und erklärt im Vorwort, wie es zu diesem Roman kam. Keine ganz einfache Lektüre, aber hochinteressant und intensiv.
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