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Philía

German · Paperback / Softback

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In seiner Nikomachischen Ethik diskutiert Aristoteles die vollkommene oder erfüllte Freundschaft - teleía philía - als Gesprächsgemeinschaft. Diese Diskussion zieht Thomas Schestag in ein Zwiegespräch zwischen Stimmen, die im Untergrund der Freundschaftsdiskussion - weder bloß Gespräch unter Freunden noch auch bloß ein Gespräch über Freundschaft - Spuren einer unerhörten, unerörterten Philologie freilegen: Die Freundschaft unter Menschen wird in der (von Aristoteles nur im Vorübergehen angesprochenen) Freundschaft der Dichter zu ihren Gedichten in ein Extrem getrieben, das die Sprache aus der Fassung zur Habe des Menschen schlägt und die am Eingang der Politik aufgebotene exklusive Bestimmung des Menschen zum sprachhabenden Lebewesen ruiniert. Denn die philía im Verhältnis der Dichter zu ihren Gedichten ist nicht nur nicht teleologisch, sie ist nicht einmal logisch ausgerichtet. Ihr Übermaß - das über alles, was als Sprache gilt, Sprache insbesondere als lógos aufgefasst, hinausgeht - hält den Übergang des entstehenden Gedichts zum entstandenen auf. Das Gedicht bietet nichts als diesen Aufenthalt. In ihm gewinnt eine Philologie - als Liebe zum Lesen - Kontur (ohne zustande zu kommen), die sprachlose Züge im Aufriss aller sprachlichen Gebilde freilegt. Ihr ist das Zwiegespräch gewidmet.

About the author










Thomas Schestag
, 1956 in Freiburg geboren, ist Autor und Übersetzer. Derzeit ist er als Professor am German Department der Brown University, Providence, Rhode Island, tätig.





Summary


In seiner
Nikomachischen Ethik
diskutiert Aristoteles die vollkommene oder erfüllte Freundschaft – 
teleía philía
–  als Gesprächsgemeinschaft. Diese Diskussion zieht Thomas Schestag in ein Zwiegespräch zwischen Stimmen, die im Untergrund der Freundschaftsdiskussion – weder bloß Gespräch unter Freunden noch auch bloß ein Gespräch über Freundschaft – Spuren einer unerhörten, unerörterten
Philologie
freilegen: Die Freundschaft unter Menschen wird in der (von Aristoteles nur im Vorübergehen angesprochenen) Freundschaft der Dichter zu ihren Gedichten in ein Extrem getrieben, das die Sprache aus der Fassung zur Habe des Menschen schlägt und die am Eingang der Politik aufgebotene exklusive Bestimmung des Menschen zum sprachhabenden Lebewesen ruiniert. Denn die
philía
im Verhältnis der Dichter zu ihren Gedichten ist nicht nur nicht teleologisch, sie ist nicht einmal logisch ausgerichtet. Ihr Übermaß – das über alles, was als Sprache gilt, Sprache insbesondere als
lógos
aufgefasst, hinausgeht – hält den Übergang des entstehenden Gedichts zum entstandenen auf. Das Gedicht bietet nichts als diesen Aufenthalt. In ihm gewinnt eine Philologie – als Liebe zum Lesen – Kontur (ohne zustande zu kommen), die sprachlose Züge im Aufriss aller sprachlichen Gebilde freilegt. Ihr ist das Zwiegespräch gewidmet.  

Foreword

Zwiegespräch über Freundschaft

Product details

Authors Thomas Schestag
Publisher Matthes & Seitz Berlin
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 18.04.2024
 
EAN 9783751830065
ISBN 978-3-7518-3006-5
No. of pages 159
Dimensions 102 mm x 14 mm x 181 mm
Weight 157 g
Series Fröhliche Wissenschaft
Subjects Fiction > Narrative literature > Essays, feuilletons, literary criticism, interviews

Literaturwissenschaft, Freundschaft, Aristoteles, Literaturtheorie, Renaissance, Sprachphilosophie, Italien, Malerei, Texte: Antike und Mittelalter, Bellini, Literaturwissenschaft, allgemein, Literaturwissenschaft: Lyrik und Dichter, auseinandersetzen, Antike griechische und römische Philosophie

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