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Eine Frau liegt. Sie liegt sich durch die Tage und durch die Stadt; liegt, während sie arbeitet, zu Lesungen fährt, Freunde trifft, die Kinder zur Schule bringt, zum Arzt geht. Sie liegt in Gedanken, Büchern und Erinnerungen, liegt vor Bildern, liegt auf thailändischen Bodenmatten und Imbissbänken, in Zugsitzen und Warteräumen; liegt manchmal den Fleißigen im Weg und meistens sich selbst: Warum liegt sie? Ist das noch Widerstand, schon Resignation oder doch eher eine Krankheit? Mit Faulheit darf man das Liegen jedenfalls nicht verwechseln. Angesichts einer Welt, die so eingerichtet ist, dass sie ihre eigenen Möglichkeitsbedingungen lange erschöpft hat und doch unablässig weiter um sich in ihren Untergang kreist, zeichnet Geißlers
Liegen. Eine Übung präzise das so abgründige wie manchmal schreiend komische Bild eines Verhaltens, das sich den Festlegungen entzieht.
About the author
Heike Geißler
, 1977 in Riesa geboren, ist Autorin und Mitherausgeberin der Heftreihe Lücken kann man lesen. 2022 erschien ihr Roman
Die Woche
im Suhrkamp Verlag.
Summary
Eine Frau liegt. Sie liegt sich durch die Tage und durch die Stadt; liegt, während sie arbeitet, zu Lesungen fährt, Freunde trifft, die Kinder zur Schule bringt, zum Arzt geht. Sie liegt in Gedanken, Büchern und Erinnerungen, liegt vor Bildern, liegt auf thailändischen Bodenmatten und Imbissbänken, in Zugsitzen und Warteräumen; liegt manchmal den Fleißigen im Weg und meistens sich selbst: Warum liegt sie? Ist das noch Widerstand, schon Resignation oder doch eher eine Krankheit? Mit Faulheit darf man das Liegen jedenfalls nicht verwechseln. Angesichts einer Welt, die so eingerichtet ist, dass sie ihre eigenen Möglichkeitsbedingungen lange erschöpft hat und doch unablässig weiter um sich in ihren Untergang kreist, zeichnet Geißlers
Liegen. Eine Übung
präzise das so abgründige wie manchmal schreiend komische Bild eines Verhaltens, das sich den Festlegungen entzieht.
Foreword
»Ich werde dann liegen, immer noch liegen, ich werde dem Liegen nicht länger abverlangen, was es nicht leisten kann.«