Description
Product details
Authors | Miranda Beverly-Whittemore |
Assisted by | Anke Burger (Translation) |
Publisher | Insel Verlag |
Original title | Fierce Little Thing |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 16.11.2022 |
EAN | 9783458682479 |
ISBN | 978-3-458-68247-9 |
No. of pages | 411 |
Dimensions | 132 mm x 27 mm x 210 mm |
Weight | 476 g |
Series |
insel taschenbuch |
Subjects |
Fiction
> Suspense
Sekte, USA, Vereinigte Staaten von Amerika, USA, Spannung, Nordamerika (USA und Kanada), Coming of age, entspannen, Weihnachtsgeschenk, Erpressung, Sommerlektüre, Connecticut, Maine, dunkles Geheimnis, Die gute Tochter, USA Nordosten, Donna Tartt, Die Interessanten, Meg Wolitzer, Psycho-Thriller, June, Bittersweet, Geheime Geschichte, Waco, David Koresh, USA Nordosten: Neuengland, Vereinigte Staaten von Amerika USA, Janet Heidinger Kafka Prize 2007 |
Customer reviews
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Nicht meins
Saskia hat keine Eltern mehr. Nach einem schweren Vorfall in der Familie setzt sich ihre Mutter nach Mexiko ab, stirbt ihr Bruder und kommt ihr gewalttätiger Vater ins Gefängnis. Sie kommt zu einer Art Pflegefamilie. Doch auch dort gibt es Probleme und ihr Pflegevater fährt mit ihr und ihrem Pflegebruder nach Maine. Die Gemeinschaft, die allein in einem Waldgrundstück lebt, gefällt ihr ganz gut. Auch wenn sie bald merkt, dass sie in einer Sekte gelandet ist, fühlt sie sich dort wohl. Zumindest wohler als anderswo. Doch auch hier gibt es einen schweren Vorfall, bei dem sie und ihre Freunde beteiligt sind, und die Sekte löst sich auf. Viele Jahre später holt sie der Vorfall aus der Vergangenheit ein...
Ich hatte von dem Buch mehr erwartet. Aber es stellte sich heraus, es ist nicht meins. Ich habe schwer in die Geschichte hineingefunden. Sie wird in teilweise extrem kurzen Kapiteln immer abwechselnd in Gegenwart und Vergangenheit erzählt. Doch gerade am Anfang ist es völlig verwirrend, weil man nur schwer erkennt, was was ist. Es gab immer wieder Abschnitte, bei denen ich wirklich schwer mit dem Inhalt und dem Stil des Buches kämpfte. Dann gab es wieder Abschnitte, die ich relativ leicht lesen konnte. Am Ende gibt es zwar noch einige Überraschungen, doch einiges war auch absolut vorhersehbar. Relativ genervt haben mich die andauernde Verwendung der lateinischen Namen für Pflanzen oder Tiere. Das störte in meinen Augen den Lesefluss erheblich. Alles in allem fällt es mir schwer., für das Buch eine Leseempfehlung auszusprechen. Ich wüsste niemanden, dem ich das Buch empfehlen könnte. -
Auf der Flucht vor der Vergangenheit
Nach einem schrecklichen traumatischen Ereignis in ihrer Kindheit wird die junge Saskia aus ihrer Familie gerissen und stößt zusammen mit einem Freund und dessen Vater zu der Sekte "Zuhause". Das neu entdeckte Freiheitsgefühl weicht jedoch zunehmend dem Gefühl von Bedrohung und Saskia muss erleben, wie der Gedanke von "Zuhause"den Hoffnungen nicht Stand halten kann. Jahre später, in denen sie einsam und zurückgezogen lebt, treffen ihre Freunde von damals wieder zusammen und erzwingen mit ihr zusammen eine Aufarbeitung der Vergangenheit.
Ein ungewöhnlicher Thriller, der tatsächlich stark an Donna Tartts "Die geheime Geschichte" erinnert. Konsequent wechseln die Kapitel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, auch wenn dadurch manche Kapitel nur aus wenigen Zeilen bestehen. Der schnelle Wechsel treibt die Spannung voran, auch wenn er manchmal Konzentration beim Lesen verlangt. Zu lesen, wie stark die Vergangenheit Saskia beeinflusst hat, sie zu einem menschenscheuen und therapiebedürftigem Wesen gemacht hat, ist traurig und spannend zugleich. Auch ihre Wechsel zwischen Stärke und Schwäche ist extrem, sie schwankt zwischen Macht über Freunde und Feinde und einem Mitleid erregenden Häufchen Elend.
Der Tenor des Buches ist überwiegend dunkel, trotzdem gefällt mir der Originaltitel "Fierce Little Thing" deutlich besser als die deutsche Version. Sie wird dem Inhalt eher gerecht und ist passender Weise mehrdeutig.
Ein etwas anderer Thriller, spannend und mehrschichtig, der neben dem Thema Sekten auch Freundschaft und Schuld behandelt. -
Beklemmend düster und psychologisch faszinierend
"Die dunklen Sommer" ist fesselnd erzählt und psychologisch absolut packend. Saskia, die sich jahrelang vor ihrer Vergangenheit und vor sich selbst im Haus ihrer Großmutter versteckt hat, muss sich nun den Geheimnissen und der Schuld ihrer Jugend stellen.
Die Stärke des Romans liegt zum einen im Spannungsaufbau und der geschickt aufgebauten Handlung, in der die Geheimnisse erst nach und nach ans Licht gelangen, zum anderen in der Charakterisierung, die unglaublich vielschichtig und in den Beweggründen und Reaktionen der Figuren absolut realistisch ist.
Die Charaktere bleiben zwar alle recht fremd und schwer greifbar, auch wirkt keiner so richtig sympathisch, auch die Protagonistin Saskia selbst nicht. Da sie aber aus Saskias traumatisierter, oft manipulierter Perspektive gesehen werden, überrascht es nicht, dass sie zu Menschen kein tiefes Vertrauen mehr fasst.
Auch der Begriff der Mutter, der sich thematisch durch den Roman zieht, war für mich sehr klug eingesetzt, durch die verschiedenen Mutterfiguren und Mutterrollen unter den Charakteren, und durch die Metapher der Sauerteig-Mutter.
Sehr spannend finde ich die Frage, wann eine Gemeinschaft mit einer utopischen Idee, die sich in ihrer Lebensweise von der allgemeinen Gesellschaft abgrenzt, von einer Kommune zu einer Sekte wird. Ist es der Moment, in dem sich eine Anführerpersönlichkeit immer mehr heraushebt? Wenn diese die Verbindung zur Realität zunehmend verliert, und ihre Position bedroht sieht? Wenn gedankliche Abweichung auftritt? Oder verdichtet gerade der Druck von außen und das Anderssein selbst die Gemeinschaft, da sie sich in der Selbstwahrnehmung sicher nicht als Sekte bezeichnen?
Sehr spannende Lektüre über die Abgründe, die Schwäche und die Stärke von Menschen, die noch lange in Gedanken bleibt! -
Faszinierender und spannender Roman
Die amerikanische Autorin Miranda Beverly-Whittemore war mir bislang völlig unbekannt, das düstere Cover ihres neuen Romans "Die dunklen Sommer" hat mich nicht gerade angesprochen, dafür der Klappentext umso mehr. Ich war sehr neugierig auf das Buch, und ich bin nicht enttäuscht worden.
Die Geschichte beginnt mit einem Gespräch der Ich-Erzählerin Saskia mit ihrem kleinen Bruder William. Als die Elfjährige ihn kurz allein lässt, passiert etwas Schreckliches. Daraufhin muss der Vater ins Gefängnis, die Mutter geht nach Mexiko, und Saskia bleibt vorerst bei ihrer Großmutter. Aber ihr Aufenthalt dort ist nicht von Dauer, bald zieht sie zu Philip und Jane Pierce, Freunden der Familie. Philip ist Maler, Jane Geschäftsfrau, der gemeinsame Sohn heißt Xavier. Als Saskia 13 Jahre alt ist, fährt Philip mit ihr und Xavier in den Ferien nach Maine. Die Ferien entpuppen sich als ein dauerhafter Aufenthalt in einer Kommune, tief in den Wäldern Maines, die sich "Zuhause" nennt. Dort leben die Menschen als Selbstversorger und bewirtschaften das Land. Ihr Clanchef ist der charismatische Abraham, nach dessen Vorbild sich die Bewohner "entdingen". Entdingen bedeutet, ohne die Anhäufung materieller Dinge zu leben.
Saskia lebt sich in der Gemeinschaft rasch ein, sie findet Beschäftigung und Erfüllung in der Küche, wo sie Sarah mit viel Freude beim Brotbacken hilft. Bald schließt sie sich Jugendlichen ihres Alters an und trifft auf Marta, die ihr umfassende Kenntnisse über die Natur vermittelt. Als der Fortbestand von Zuhause gefährdet ist, treffen die Jugendlichen eine folgenschwere Entscheidung.
Zwei Jahrzehnte später, Saskia lebt mittlerweile im Haus ihrer verstorbenen Großmutter, werden sie und ihre damaligen Freunde durch anonyme Drohriefe aufgefordert, gemeinsam nach Zuhause zurückzukehren ....
Die in ganz wunderbarem Sprachstil erzählte atmosphärische Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Die erste Zeitebene spielt im Hier und Jetzt, die zweite behandelt die Jahre seit der Tragödie und Saskias Jahre in Zuhause. Mit jedem der bisweilen sehr kurzen Kapitel wechseln sich die Zeitebenen ab. Anfangs ist ein wenig Konzentration erforderlich, um den größeren Personenkreis in Zuhause zu erfassen.
Der Alltag der Mitglieder der Kommune - sie nennen sich "die Behausten" wird sehr eindrucksvoll beschrieben. Erschreckend ist der starke Einfluss des Oberhauptes Abraham auf die Bewohner, ganz besonders auf die Jugendlichen. Der Autorin ist es gelungen, die unterschiedlichen Charaktere ganz großartig zu skizzieren.
Ich fand es faszinierend, Saskias Leben in der Kommune zu begleiten und ihre Entwicklung zu verfolgen. Die schönen Beschreibungen von Landschaft und Natur haben mir sehr gefallen. Der spannende und mystische Roman, der auch gleichzeitig ein Psychothriller ist, hat mich von Anfang an gefesselt und begeistert. Nach und nach kommt der Leser der Wahrheit näher, die schockierende Auflösung am Ende hat mich dennoch vollkommen überrascht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Buch, in dem es auch um Schuld, Trauer, Freundschaft, Abhängigkeit und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geht, eine ausgezeichnete Filmvorlage wäre.
Der intelligent geschriebene Roman hat mir sehr viel Lesefreude bereitet - klare Leseempfehlung und 5 Sterne!
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