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Der Kolibri - Roman. Premio Strega 2020

German · Hardback

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"Meisterhaft: ein Kuriositäten- und Genusskabinett voller kleiner Wunder" Ian McEwan. "Unkonventionell, entwaffnend und zutiefst menschlich. 'Der Kolibri' ist eine neue Art der Familiensaga." Jhumpa Lahiri
Ein Schock, der heftigste vielleicht in einem an Schocks reichen Leben: Vom Psychoanalytiker seiner Frau erfährt der Augenarzt Marco Carrera, dass sie ihn wegen eines deutschen Piloten verlassen werde, von dem sie schwanger ist. Damit beginnt Sandro Veronesis mit dem Premio Strega ausgezeichneter Roman "Der Kolibri". Auf psychologisch raffinierte Weise erzählt er darin von einer Achterbahn der Gefühle, die das Schicksal dieses sensiblen Mannes prägen, von unvergleichlichen Charakteren, denen er auf dem Tennisplatz oder am Spieltisch begegnet, von familiärem Unglück und von einer großen, lebenslänglichen Liebe ... Marcos Dasein gleicht dabei dem eines Kolibris: Auf der Suche nach Ruhe ist er ständig in Bewegung.
Ein großartiger polyphoner Roman, ein Jonathan Franzen Italian Style.

About the author

Sandro Veronesi wurde 1959 in Florenz geboren und lebt heute in Rom. 2006 wurde er für seinen später mit Nanni Moretti verfilmten Roman »Stilles Chaos« zum ersten und 2020 für »Der Kolibri« zum zweiten Mal mit dem Premio Strega ausgezeichnet. Die deutsche Übersetzung von »Der Kolibri« erschien 2021 bei Zsolnay.Michael von Killisch-Horn, 1954 in Bremen geboren, studierte Romanistik, Germanistik und Deutsch als Fremdsprache. Er lebt als freier Übersetzer aus dem Französischen und Italienischen in München.

Additional text

"Intelligent komponiert, gedanken- und anspielungsreich, mit tiefgründigen Dialogen und einem Protagonisten, der, aufmerksam und emotional durchlässig, für sich einnimmt, beweist auch dieser neunte Roman Veronesis Erzählkunst." Andreas Rossmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.11.21

"Passagen, die Fragen aufwerfen und offen lassen, geben dieser mit viel Leichtigkeit erzählten Familiensaga ihre menschliche Tiefe ... Der Roman ist voll mit kostbaren Momentaufnahmen, oft in zärtliche Bilder verpackt ... Marcos Geschichte liest man in einem Zug, taucht in sie ein, spürt die Atmosphäre des stürmischen letzten halben Jahrhunderts in Italien." Susanna Bastaroli, Die Presse am Sonntag, 03.10.21

"Veronesi zeigt sich ungeheuer feinfühlig und psychologisch … Insgesamt ist die Prosa wirklich höchst elegant, sehr feinsinnig, sehr lässig, oft wie hingetupft, sehr scharfsichtig." Irene Binal, Ö1 'ex libris', 19.09.21

"Dieses unfassbar grandios geschriebene Buch, das zwischen Überdruss und Überfluss pendelt, zwischen filigranen Flügelschlägen und deftigen Trommelwirbeln, dieses Wunder von einem Buch ist immer in Bewegung, ohne dass dem Autor jemals der Schweiß auf der Stirn steht." Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 04.09.21

"Wir haben es nicht mit einer fiktiven Biografie zu tun, sondern mit einem Familienepos, das an Raffinesse seinesgleichen sucht. […] Wer die frisch erschienene Übersetzung in die Hände bekommt, liest sie wie im Schwirrflug aus. […] Sandro Veronesi liest sich wie ein Mario Vargas Llosa in Bestform und im Italo-Style." Juliane Fischer, Salzburger Nachrichten, 03.09.21

"Was ist Zufall, was ist Schicksal? ... Damit spielt Veronesi sehr subtil. ... Von diesen Spannunen profitiert das Buch." Julian Schütt, SRF2 Kultur, 30.08.21

"Dieser Roman ist auch eine Anamnese: Die Anamnese einer Familiengeschichte." Salomé Meier, SRF2 Kultur, 30.08.21

"Ein sehr vielschichtiger Roman, auch mit einer gesellschaftskritischen Note." Esther Schneider, SRF2 Kultur, 30.08.21

"Aus dem Unglück seiner Romanfiguren schöpft Sandro Veronesi seinen Erfolg - und das Glück seiner Leserinnen und Leser. ... 'Der Kolibri' ist das kurzweilige Erzählwerk eines wachen Zeitgenossen, der nebenbei auch dem kränkelnden Italien des letzten halben Jahrhunderts stets den Puls fühlt. ... Ein dunkel-brillianter Roman ..., der stets den richtigen Ton zwischen Ethik und Lakonik trifft." Franz Haas, Neue Zürcher Zeitung, 26.08.21

"Seine tragischen Figuren erinnern an Mario Vargas Llosas Helden. Der raffinierte, vielstimmige Roman springt zwischen den Jahren und beglückt mit musikalischen und filmischen Referenzen." Juliane Fischer, Falter, 25.08.21

"Ein todtrauriges poetisches Buch, das wie eine antike Tragödie über einem zusammenbricht. Und das man dennoch mit einem Lächeln im Gesicht liest." Frank Pommer, Die Rheinpfalz, 23.08.21

"Veronesi ist einer der raffiniertesten Erzähler der Gegenwart. So ist denn auch 'Der Kolibri' eine äußerst bemerkenswerte ... Romanepopöe, ein Wirbel beständig kaleidoskopisch wechselnder Blickwinkel." Alexander Kluy, Standard Album, 14.08.21

"Unkonventionell, entwaffnend und zutiefst menschlich. Der Kolibri ist eine neue Art der Familiensaga." Jhumpa Lahiri

"Ein Geschenk an die Welt." Michael Cunningham

"Meisterhaft: ein Kuriositäten- und Genusskabinett voller kleiner Wunder" Ian McEwan

"Alles, was einen Roman wertvoll und fesselnd macht, ist hier: Wärme, Witz, Intelligenz, Liebe, Tod, hoher Ernst, niedrige Komik, Philosophie, subtile persönliche Beziehungen und das komplexe Innenleben des Menschen." The Guardian

"'Der Kolibri' ist der inspirierteste Roman von einem unserer inspiriertesten Schriftsteller. In ihm steckt der ganze Veronesi. Er ist eine Folge von immer elektrisierenderen Arien. Die Lebendigkeit eines jeden Bildes ist fast zum Weinen." Corriere della Sera

"Sandro Veronesi denkt über die Nutzlosigkeit der großen Veränderungen nach und darüber, wie gut es ist, wenn man den Schmerz richtig zu leiten weiß." El País

"'Der Kolibri' ist kämpferisch und amüsant, ist Komödie und Tragödie zugleich, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Veronesi erfindet das Genre Familienroman neu." Le Monde

"Die Höhen und die Tiefen eines einzigen Lebens mit solchem Einfallsreichtum und einer solchen Zärtlichkeit festzuhalten, ist schon lange keinem Roman gelungen." Financial Times

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"Intelligent komponiert, gedanken- und anspielungsreich, mit tiefgründigen Dialogen und einem Protagonisten, der, aufmerksam und emotional durchlässig, für sich einnimmt, beweist auch dieser neunte Roman Veronesis Erzählkunst." Andreas Rossmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.11.21

"Passagen, die Fragen aufwerfen und offen lassen, geben dieser mit viel Leichtigkeit erzählten Familiensaga ihre menschliche Tiefe ... Der Roman ist voll mit kostbaren Momentaufnahmen, oft in zärtliche Bilder verpackt ... Marcos Geschichte liest man in einem Zug, taucht in sie ein, spürt die Atmosphäre des stürmischen letzten halben Jahrhunderts in Italien." Susanna Bastaroli, Die Presse am Sonntag, 03.10.21

"Veronesi zeigt sich ungeheuer feinfühlig und psychologisch ... Insgesamt ist die Prosa wirklich höchst elegant, sehr feinsinnig, sehr lässig, oft wie hingetupft, sehr scharfsichtig." Irene Binal, Ö1 'ex libris', 19.09.21

"Dieses unfassbar grandios geschriebene Buch, das zwischen Überdruss und Überfluss pendelt, zwischen filigranen Flügelschlägen und deftigen Trommelwirbeln, dieses Wunder von einem Buch ist immer in Bewegung, ohne dass dem Autor jemals der Schweiß auf der Stirn steht." Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 04.09.21

"Wir haben es nicht mit einer fiktiven Biografie zu tun, sondern mit einem Familienepos, das an Raffinesse seinesgleichen sucht. [...] Wer die frisch erschienene Übersetzung in die Hände bekommt, liest sie wie im Schwirrflug aus. [...] Sandro Veronesi liest sich wie ein Mario Vargas Llosa in Bestform und im Italo-Style." Juliane Fischer, Salzburger Nachrichten, 03.09.21

"Was ist Zufall, was ist Schicksal? ... Damit spielt Veronesi sehr subtil. ... Von diesen Spannunen profitiert das Buch." Julian Schütt, SRF2 Kultur, 30.08.21

"Dieser Roman ist auch eine Anamnese: Die Anamnese einer Familiengeschichte." Salomé Meier, SRF2 Kultur, 30.08.21

"Ein sehr vielschichtiger Roman, auch mit einer gesellschaftskritischen Note." Esther Schneider, SRF2 Kultur, 30.08.21

"Aus dem Unglück seiner Romanfiguren schöpft Sandro Veronesi seinen Erfolg - und das Glück seiner Leserinnen und Leser. ... 'Der Kolibri' ist das kurzweilige Erzählwerk eines wachen Zeitgenossen, der nebenbei auch dem kränkelnden Italien des letzten halben Jahrhunderts stets den Puls fühlt. ... Ein dunkel-brillianter Roman ..., der stets den richtigen Ton zwischen Ethik und Lakonik trifft." Franz Haas, Neue Zürcher Zeitung, 26.08.21

"Seine tragischen Figuren erinnern an Mario Vargas Llosas Helden. Der raffinierte, vielstimmige Roman springt zwischen den Jahren und beglückt mit musikalischen und filmischen Referenzen." Juliane Fischer, Falter, 25.08.21

"Ein todtrauriges poetisches Buch, das wie eine antike Tragödie über einem zusammenbricht. Und das man dennoch mit einem Lächeln im Gesicht liest." Frank Pommer, Die Rheinpfalz, 23.08.21

"Veronesi ist einer der raffiniertesten Erzähler der Gegenwart. So ist denn auch 'Der Kolibri' eine äußerst bemerkenswerte ... Romanepopöe, ein Wirbel beständig kaleidoskopisch wechselnder Blickwinkel." Alexander Kluy, Standard Album, 14.08.21

"Unkonventionell, entwaffnend und zutiefst menschlich. Der Kolibri ist eine neue Art der Familiensaga." Jhumpa Lahiri

"Ein Geschenk an die Welt." Michael Cunningham

"Meisterhaft: ein Kuriositäten- und Genusskabinett voller kleiner Wunder" Ian McEwan

"Alles, was einen Roman wertvoll und fesselnd macht, ist hier: Wärme, Witz, Intelligenz, Liebe, Tod, hoher Ernst, niedrige Komik, Philosophie, subtile persönliche Beziehungen und das komplexe Innenleben des Menschen." The Guardian

"'Der Kolibri' ist der inspirierteste Roman von einem unserer inspiriertesten Schriftsteller. In ihm steckt der ganze Veronesi. Er ist eine Folge von immer elektrisierenderen Arien. Die Lebendigkeit eines jeden Bildes ist fast zum Weinen." Corriere della Sera

"Sandro Veronesi denkt über die Nutzlosigkeit der großen Veränderungen nach und darüber, wie gut es ist, wenn man den Schmerz richtig zu leiten weiß." El País

"'Der Kolibri' ist kämpferisch und amüsant, ist Komödie und Tragödie zugleich, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Veronesi erfindet das Genre Familienroman neu." Le Monde

"Die Höhen und die Tiefen eines einzigen Lebens mit solchem Einfallsreichtum und einer solchen Zärtlichkeit festzuhalten, ist schon lange keinem Roman gelungen." Financial Times

Product details

Authors Sandro Veronesi
Assisted by Michael von Killisch-Horn (Translation)
Publisher Paul Zsolnay Verlag
 
Original title Il Colibri
Languages German
Product format Hardback
Released 23.08.2021
 
EAN 9783552072527
ISBN 978-3-552-07252-7
No. of pages 352
Dimensions 133 mm x 29 mm x 208 mm
Weight 457 g
Subjects Fiction > Narrative literature > Contemporary literature (from 1945)

Familie, Psychoanalyse, Liebe, Freundschaft, Beziehung, Trauer, Schicksal, Italien, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (1950 bis 1999 n. Chr.), Verlust, Jonathan Franzen, Premio Strega, Augenarzt

Customer reviews

  • Packende Geschichte

    Written on 02. April 2022 by reader.

    Das Cover ist farblich sehr ansprechend gestaltet.

    Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an total gepackt. Der Schreibstil des Autors ist sehr speziell und hat die Kraft, dass man sofort in die Geschichte "hineingezogen" wird.

    Der Augenarzt Marco Carrera ist der Protagonist der Geschichte und sein ereignisreiches und kompliziertes Leben wird anhand von Empfindungen von Verlust, Schmerz aber auch Liebe und Hoffnung sehr greifbar.

    Was das Buch außerdem besonders macht, ist der ungewöhnliche Aufbau. Die verschiedenen Kapitel sind achronologisch aufgebaut und es finden permanent Zeitsprünge in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft statt. Neben "normalen" Kapiteln gibt es auch verschiedene E-mails und Briefe an andere Personen die eine wichtige Rolle spielen. Hierdurch entwickelt die Geschichte eine ganz eigene Dynamik.

  • Mir war es zu anstrengend

    Written on 02. November 2021 by Lesehörnchen99.

    Vom Psychoanalytiker seiner Frau erfährt Marco das sie ihn verlassen wird und von einem anderen Mann ein Kind erwartet.
    Für Marco beginnt eine schwere Zeit, die er aufzuarbeiten versucht.

    Ich fand den Klappentext und auch die Leseprobe ganz vielversprechend, kam aber mit dem Buch eher nicht zurecht.
    Der Schreibstil war mit zu kompliziert, die ganze Geschichte war für mich zu schwer, oder vielleicht auch zu uninteressant, um ihr zu folgen. Mich störte schon, das Marco es von einem Fremden erfahren hat, was seine Frau empfindet. Sowas macht man nicht. Überhaupt konnte ich den Kontext des Buches irgendwie nicht erkennen, vielleicht war ich zu unkonzentriert. Letztendlich las ich das Buch nur zu Ende, weil ich nicht gerne abbreche und einem ernsteren Hintergrund gerne eine Chance geben wollte. Mich konnte die Geschichte allerdings nicht erreichen und auch nicht unterhalten.

  • Meditation über das Leben

    Written on 07. September 2021 by amara5.

    Sandro Veronesi ist in Italien bereits ein Literaturstar, erhielt zweimal den renommierten Premio Strega – diesmal für „Der Kolibri“. Die opulente, philosophische und sprachlich außergewöhnlich raffinierte Familiengeschichte mit dem Protagonisten Marco Carrera ist intelligent durchdacht und raffiniert komponiert – die Zeiten und die Chronologie brechen aus ihrer Ordnung: Das von Schmerz und Leid geprägte Leben von Marco, der seit einer Wachstumsstörung den Spitznamen Kolibri hat, rollt sich von Geburt bis zum Tod kaleidoskopartig mit vielen Splittern aus Rückblenden, Briefen, Dialogen und Episoden auf. Und am Ende der gewürfelten Zeitsprünge und cleveren Mosaike ergibt sich ein bewegendes Gesamtbild eines Lebens mit Höhen und Tiefen.

    Der ruhige Augenarzt ist eine Art moderner Hiob – viel Leid und Sterben prallen auf ihn ein. Er meistert sein Leben, indem er nicht jeder Veränderung Schritt hält, sondern die Geschehnisse wie der Vogel im Punkt-Schwirrflug betrachtet sowie auch den Objekten und Gegenständen wie dem großen Nachlass der Eltern eine tiefere Bedeutung schenkt. So werden beispielsweise fehlende Ausgaben einer Science-Fiction-Romansammlung scharfsinnig und pointiert in das Erzählte miteingeflochten.

    In Veronesis Sätzen steckt viel Intelligenz, die durch eine fantasiereiche und lyrische Prosa getragen wird – das kann auch schon mal kurios Ausufern: Manche Assoziationen und Gedankengänge werden über Seiten ausgeführt, aber langweilen nie. Es geht um Schuld, Leid, Liebe, Sucht, Resilienz sowie die begrenzte Lebenszeit – und obwohl Marco soviel familiäre Tragik im Leben überfällt, schwingt eine humorvolle, warme und sehr kluge Lakonie im Schreibstil mit.

    Sandro Veronesi ist mit „Der Kolibri“ auf dem Höhepunkt seines jahrzehntelangen Schreibens angelangt – ein gewaltiges, poetisches, tiefsinniges und ergreifendes Epos.

    „Ausgehend von dieser Erfahrung lief sein Leben jedoch immer auf die gleiche Weise ab: Jahrelang verharrte es im Stillstand, während diejenigen der anderen sich vorwärtsbewegten, und brach dann plötzlich in ein unerwartetes, außergewöhnliches Ereignis aus, das ihn in ein neues, unbekanntes Anderswo schleuderte.“ S. 297

  • Ein Leben im Schwirrflug

    Written on 27. August 2021 by bobbi.

    Marco Carrera war als Kind lange der Kleinste, bevor ihn eine Hormontherapie etwas wachsen ließ - seitdem hat er den Spitznamen „Der Kolibri“. Und noch etwas hat der florentinische Augenarzt dem Vogel gleich: Er meistert das Leben im Schwirrflug, schätzt Menschen und Dinge, ohne dass er mit jeder Veränderung mitgehen möchte. Der italienische Bestseller-Autor Sandro Veronesi erhielt mit seinem neuen Roman „Der Kolibri“ schon zum zweiten Mal den renommierten Premio Strega - das Leben seines Protagonisten (im gleichen Alter wie der Autor selbst) setzt er puzzleartig und durcheinandergewürfelt in Zeiten zusammen. Es gleicht einer poetisch-traurigen und raffiniert aufgebauten Tragikomödie - wieviel Schmerz und Schicksalsschläge kann ein Mensch ertragen, ohne vom Weg abzukommen und wieviel Leid hat Carrera in seiner Ehe und Affäre selbst erzeugt?

    Viele verschachtelte Rückblenden, Briefe und Gedichte sowie Episoden aus Carreras Leben von seiner Geburt 1959 bis zu seinem Tod im Jahr 2030 durchsäumen das generationsübergreifende Familienepos, das durch eine fantasievolle und hochwertige Prosa besticht und am Ende geschickt alle Fäden zusammenlaufen lässt. Das Hauptthema ist die Familie, mit ihren Höhen und Tiefen, mal traurig und mal humorvoll, aber auch die kurze Lebensspanne und was am Ende bleibt. Veronesi lässt zudem kluge Reflexionen über die Zeit und moralische Fragen miteinfließen, gespickt mit Psychoanalytiker und einer gewissen Esoterik am Ende. Veronesi hat einen eigenen prägnanten Schreibstil, der auch mal großzügig abschweift und viel Aufmerksamkeit erfordert, aber die brillante Verspieltheit mit der Sprache ist auch ein Lesegenuss und erinnert im bemerkenswerten Gesamtwerk an große europäische Literatur. „Der Kolibri“ erfordert etwas Geduld und Entdeckungsfreude beim Lesen, bietet aber eine eindringliche und außergewöhnliche Sprache, die zurecht mit Italiens wichtigstem Literaturpreis ausgezeichnet wurde.

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