Description
Product details
Authors | Johannes Groschupf |
Assisted by | Thoma Wörtche (Editor), Thomas Wörtche (Editor) |
Publisher | Suhrkamp |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 05.05.2021 |
EAN | 9783518471395 |
ISBN | 978-3-518-47139-5 |
No. of pages | 254 |
Dimensions | 130 mm x 20 mm x 210 mm |
Weight | 308 g |
Series |
suhrkamp taschenbuch Berlin Noir |
Subjects |
Fiction
> Suspense
> Crime fiction, thrillers, espionage
Berlin, Deutschland, Glücksspiel, Entführung, Spannung, Krimi, Mitteleuropa, Thriller, Drogen, Superwahljahr, Nordostdeutschland, Rechtsextremismus, Walter Lübcke, Wettmafia, Lichtenberg, partystadt berlin, Spielautomaten, Wahlmanipulation, Platte, Berlin Hot Spot, Clubszene Berlin, Bundestagswahl 2021, Corona Impfung, Potsdamer Straße, Hitzesommer 2021, AfD Verdachtsfall, Coronasommer 2021, Corona Lockerungen |
Customer reviews
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Unsicher
Ich habe mir das Buch gekauft, da mich das Cover gleichzeitig angesprochen, aber irgendwie auch abgeschreckt hat. Auf der einen Seite gefällt mir das schlichte Cover, da es der Geschichte Raum lässt, auf der anderen Seite wirkt es irgendwie auch etwas altmodisch. Mit diesem Konflikt im Hinterkopf habe ich mich an die Lektüre des Buchs gemacht. Die Prämisse ist natürlich sehr spannend. Ein Thriller über den ersten Sommer nach einer Pandemie, während wir in einer Pandemie leben. Exzessive Partys und das Aufarbeiten aller der Sachen, die man während der Pandemie verpasst hat. Doch in dieses Genießen mischt sich ein weiteres Ereignis, der Wahlkampf vor der nächsten Bundestagswahl. Eine rechte Party inszeniert die Entführung eines Politikers, um noch ein paar Stimmen zu gewinnen Und dann ist da noch der Protagonist Tom, der seine Spielschulden begleichen muss und sich dabei auf einen Deal einlässt, dessen Konsequenzen er nicht abschätzen kann.
Positiv anzumerken ist, dass der Autor Berlin so detailliert und genau beschreiben hat, dass man die Bilder der Stadt beim Lesen durchgehend vor Augen hatte. Auch die Stimmung, die in der Stadt herrscht und die Freude über den Sommer nach der Pandemie konnte man spüren und nachvollziehen. Besonders interessant fand ich die angedeutete Entführung und die Analyse einer rechten Partei, allerdings geht gerade diese so interessante Geschichte etwas unter und ich hätte mir wirklich einen größeren Fokus auf diesem Handlungsstrang gewünscht.
Negativ herauszustellen ist, dass der Protagonist Tom leider unglaublich unsympathisch ist und man sich somit gar nicht unbedingt mit ihm beschäftigen möchte. Da er allerdings den Vordergrund des Thrillers einnimmt ist das natürlich suboptimal.
Berlin Heat lässt sich aufgrund seines locker, leichten Schreibstils sehr gut lesen, allerdings konnte mich die Geschichte nicht fesseln, was wohl daran liegt, dass ich mir mehr Details der Nebenhandlung gewünscht habe. Trotzdem ist die Prämisse des Sommers nach der Pandemie unglaublich interessant und hoch aktuell. -
Etwas langatmig
Das Cover von "Berlin Heat" konnte mich auf den ersten Blick leider so gar nicht überzeugen, der Klappentext hat es mir umso mehr angetan!
Ich war zwar hin- und hergerissen, ob ein Buch über die Zeit nach einer Pandemie, in der wir uns aktuell noch befinden, das richtige (für mich) ist, allerdings wurde ich von der vielschichtigen Inhaltsbeschreibung überzeugt.
Ich hatte erwartet, dass die angedeutete Entführungsgeschichte den Hauptteil dieses Thrillers ausmachen wird, jedoch gerät diese Teil für mich in dem Buch zu sehr in den Hintergrund.
Dass der Protagonist Tom nicht der absolute Sympathieträger ist, konnte man schon vermuten. Allerdings fehlt mir hier das Fünkchen Charme, mit dem auch ein Antiheld es in das Herz der Leser schaffen kann. Auch wenn Tom natürlich sein Päckchen zu tragen hat und man auch durchaus Mitleid mit ihm haben kann, fehlt dieser Funke bei mir.
Obwohl der Schreibstil recht locker und leicht ist, hat "Berlin Heat" vor allem in dem ersten 2/3 spürbare Längen, durch die ich mich teilweise durchkämpfen musste.
Sehr gut haben mir hingegen die Beschreibungen der Orte und Situationen gefallen. Ich habe selbst einige Zeit in Berlin gelebt und konnte mich so an viele Plätze wirklich hineindenken. -
Action in Berlin
Tom Lohhof ist spielsüchtig und lebt davon,Touristen Wohnungen zu vermieten und alles zu besorgen, was man für eine anständige Party im Herzen von Berlin so braucht. Durch Zufall gerät er mitten hinein in einen politisch motivierten Entführungsfall, dabei versucht er doch eigentlich nur seine Haut vor einem Kredithai zu retten, bei dem er Spielschulden hat.
Johannes Groschupf führt seine Leser mitten hinein in das Leben in Berlin im Jahr nach Corona, er spart nicht an Straßennamen und reellen Schauplätzen. Er bedient sich einer markigen Sprache, manchmal witzig und oft sehr derb, aber passend zu dem Milieu das er beschreibt. Sein Hauptakteur Tom bleibt mir während der ganzen Geschichte unsympathisch, ich finde auch keinen rechten Zugang zu den anderen Charakteren.
Aus der Entführungsgeschichte und dem politischen Ansatz hätte man für meinen Geschmack mehr machen können.
Ein rasanter Roman für Berlin-Liebhaber und Fans von ungewöhnlichen Charakteren in der -
Hardboiled Hauptstadt-Pulp
Tom Lohoff ist ein Loser, ein Spielsüchtiger, der wie in Trance durch den ersten heißen Berlinsommer nach der Pandemie treibt und nach dem nächsten Kick sucht. Zur Zeit hat er Spielschulden bei einem äußerst unangenehmen Albaner, und um die zurückzuzahlen, beklaut er seinen Mitbewohner, pumpt seinen Vater an und vermietet eine der Wohnungen, die er verwaltet, an zwei dubiose Nazischläger mit einem alten Mann im Schlepptau. Als die Zeitungen am nächsten Tag von der angeblichen Entführung eines hochrangigen AfD-Funktionärs berichten und die Partei diesen Umstand marktschreierisch für ihre eigenen Zwecke ausschlachtet, ist die Kacke bei Tom plötzlich mächtig am Dampfen ...
Krimi-Preisträger Johannes Groschupf knallt dem erwartungsfrohen Publikum mit "Berlin Heat" einen kurzen, aber extrem intensiven Noir-Thriller vor den Kopf, der sich letztendlich kaum um seinen ohnehin recht dünnen Plot schert, sondern die Atmosphäre eines hochsommerlich schwülen Hauptstadtwochenendes präzise und blutig seziert. Natürlich werden die üblichen Klischees bedient, die nun mal unvermeidlich scheinen, wenn man von Spielhallen, Tabledance-Schuppen, kriminellen Balkan-Clans oder desillusionierten Frauen auf dem Straßenstrich berichtet - und von Extremisten, denen jedes Mittel recht ist, um an die Macht zu kommen. Groschupfs Stil ist gewöhnungsbedürftig, kurz und knapp, schmerzhaft wie ein Fausthieb und manchmal so schmierig wie die heruntergekommenen Viertel, durch die es seinen Protagonisten treibt. Das muss man mögen und sollte "Berlin Heat" auf gar keinen Fall als konventionellen Thriller lesen wollen, sondern als explosive Sozialstudie, als polemische Anklage eines Systems und eine punktgenaue Zustandsbeschreibung einer Gesellschaft zwischen sorgloser Dekadenz und himmelschreiendem Elend. Dann trifft "Berlin Heat" mitten ins Herz. Brillant! -
Dirty Berlin
Berlin Heat liest sich wie ein Actionfilm, ständig passiert etwas, der Protagonist hetzt von Station zu Station - die Situation eskaliert dabei zusehends bis es am Ende zu einer Art Auflösung kommt.
Man verfolgt den Protagonisten dabei, wie er versucht seine Spielschulden abzubezahlen. Währenddessen kämpft er gegen seine Spielsucht. Durch den Versuch auf Teufel komm raus Geld aufzutreiben kommt er in mehrere gefährliche Situationen.
Der Autor hat eine Art Politthriller erzeugt, welcher die brisanten Themen unserer Zeit aufgreifen - Coronaleugner, Rechtsradikalismus usw. Dabei ist der Schreibstil und das gesamte Setting des Buches recht Retro, es liest sich als befände man sich im Berlin der 1990er. Dadurch entsteht für mich auch ein gewisser 'disconnect' vom Protagonisten, der zwar gemäß dem Autor in meinem Alter sein müsste - der sich aber nicht so liest als wäre er gerade erst Anfang 30. Das, und der Fakt, dass kein einziger sympathischer Charakter in diesem Buch enthalten sind, ziehen für mich persönlich die Wertung von 4 Sternen auf 3 Sterne runter. Denn die Handlung allein ist dauerhaft spannend, der Schreibstil gefällt mir grundsätzlich mit einem gewissen Bewusstseinsstrom auch gut.
Wer also auf der Suche nach einem Politthriller ist, welcher spannend aktuelle Themen aufbereitet und weniger charakterfokussiert liest als ich, für den könnte dieses Buch genau das Richtige sein.
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