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Marc Philip Seidel, Marc Philip Seidel
Antonio De Grada (Dissertation) - Leben und Werk des italienischen Meisters im sozio-kulturellen und ökonomischen Kontext
German · Hardback
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Description
In der Zeit der Zürcher Italienerkrawalle Ende des 19. Jahrhunderts schaffte es Antonio De Grada, sich vom italienischen Immigranten zum Geschäftsführer seines eigenen Zürcher Ateliers mit mehreren Angestellten emporzuarbeiten. Von Kirche und Staat, Entscheidungsträgern aus der Wirtschaft, Architekten der Semperschule, Ärzten und Kunstsammlern erhielt der italie- nische Meister prestigeträchtige Aufträge.
Seine Tätigkeit als vereinseigener Künstler und Vize-Präsident bei sozialen und kulturellen Ver- einigungen zeigt, dass er ausserdem seine eigenen Wurzeln und damit ein breites Beziehungsnetz auf italienischer und Schweizer Seite pflegte.
De Gradas Gemälde waren im Kunsthaus Zürich wie auch an der Turnus-Ausstellung in weiten Teilen der Schweiz ausgestellt. Die Verleihung der Goldmedaille am Crystal Palace in London von 1907 mag für sein herausragendes Œuvre sprechen. Sein Name und mit ihm das motivisch, stilistisch und technisch äusserst vielfältige Werk geriet posthum jedoch vollständig in Vergessen- heit. Diese vorliegende Dissertationsschrift ist als Würdigung seines reichen Schaffens gedacht und zeichnet nach zehnjähriger akribischer Archiv- arbeit und internationaler Feldforschung erstmals überhaupt das Leben und Werk Antonio De Gradas nach.
www.degrada.ch
www.vissivo.ch/verlag
List of contents
I VORWORT DES VERFASSERS
II ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
III ZUSAMMENFASSUNG
1. EINLEITUNG UND FORSCHUNGSSTAND 10
1.1. FORSCHUNGSSTAND 13
1.2. AUFBAU DER ARBEIT 17
2. ANTONIO DE GRADAS VITA 21
2.1. ZEITTAFEL 21
2.2. BIOGRAPHIE 30
2.2.1. FAMILIE, JUGEND, AUSBILDUNG UND FRÜHE SCHAFFENSZEIT IN MAILAND 30
2.2.2. DIE 1. EMIGRATION: BERUFUNG NACH BUENOS AIRES (1889-1890) 33
2.2.3. ZURÜCK IN MAILAND (1890-1895) 36
2.2.4. DIE 2. EMIGRATION: BERUFUNG NACH ZÜRICH (1895) 37
2.2.5. DIE RÜCKKEHR ÜBER DAS TESSIN NACH MAILAND (1931/1934) 39
2.3. DAS ATELIER FÜR MALERARBEITEN JEDER ART IN ZÜRICH 41
2.3.1. DER AUFSTIEG ZUM ERFOLGREICHEN GESCHÄFTSFÜHRER 41
2.3.2. DIE FINANZIELLE SITUATION DES ATELIERS 47
2.3.3. KONTAKTE UND REFERENZEN AUS DER ITALIENISCHEN SCHAFFENSZEIT 50
2.3.4. ALFRED CHIODERA UND SEIN NETZWERK 50
2.3.5. DE GRADA ALS PARTNER BEI WITT & OTT 51
2.3.6. KONTAKTE IN KÜNSTLERKREISEN 55
2.4. DE GRADAS TÄTIGKEIT IN DER ITALIENISCHEN KOLONIE ZÜRICH 57
2.4.1. DE GRADA UND DIE SOCIETÀ ITALIANA DI BENEFICENZA (SIB) ZURIGO 57
2.4.2. DAS ENGAGEMENT BEI DER SOCIETÀ DANTE ALIGHIERI 59
2.4.3. DIE ITALIENISCHE KOLONIE ZÜRICH 61
2.4.4. ITALIENISCHE IMMIGRANTEN IN DER SCHWEIZ 63
2.5. DAS KÜNSTLERISCHE SELBSTVERSTÄNDNIS DE GRADAS 64
3. WERKAUSWAHL 69
3.1. DEKORATIONSMALEREIEN IM ARCHITEKTONISCHEN KONTEXT 69
3.1.1. PARROCCHIA S. GIULIANA, CAPONAGO, ITALIEN 70
3.1.2. LA CASA ROSADA, BUENOS AIRES, ARGENTINIEN 77
3.1.3. DAS EHEMALIGE POSTGEBÄUDE BEIM CENTRALBAHNHOF IN BASEL 80
3.1.4. DIE HOTELS REINE VICTORIA UND MALOJA PALACE, ENGADIN 93
3.1.5. DAS GRAND HOTEL BAGNI DI BORMIO, VELTLIN, ITALIEN 97
3.1.6. DAS CASINO-THEATER CORSO AM BELLEVUE, ZÜRICH 102
3.1.7. DAS SCHWEIZERISCHE BANKVEREINS-GEBÄUDE AM PARADEPLATZ, ZÜRICH 103
3.1.8. DIE VILLEN PATUMBAH, MARIA UND DEM SCHÖNEN, ZÜRICH 107
3.1.9. DAS SPIELZEUGGESCHÄFT FRANZ CARL WEBER, ZÜRICH 120
3.1.10. WOHN- UND GESCHÄFTSHÄUSER BLEICHERWEG 37-47, ZÜRICH 122
3.2. FREIE KUNSTMALEREI 129
3.2.1. HEILIGENBILDER: MADONNEN-DARSTELLUNGEN 129
3.2.2. PORTRÄTS UND SELBSTPORTRÄTS 130
3.2.3. BLUMEN-, FRÜCHTE- UND JAGDSTILLLEBEN 132
3.2.4. LANDSCHAFTSMALEREI UND VEDUTEN 133
4
3.3. DE GRADAS PRAKTISCHE TÄTIGKEIT ANHAND SEINES MOTIVKATALOGS 135
4. DIE DEKORATIONSMALEREI - MOTIVE, STILE UND KONTEXT 145
4.1. DE GRADA IM UMFELD DER DEKORATIONSMALEREI UM 1900 145
4.2. DAS DECORO IM ARCHITEKTONISCHEN KONTEXT 148
4.3. DAS GESAMTKUNSTWERK: AM BEISPIEL AUSGEWÄHLTER VILLEN 149
4.4. VIELFALT IN DER EINHEIT: ZUM STILPLURALISMUS BEI DE GRADA 153
4.5. DIE SELBSTDARSTELLUNG DES BUNDES IN DER AUFTRAGSMALEREI 162
4.6. ZÜRICHS AUFSTIEG ZUR SCHWEIZER WIRTSCHAFTSMETROPOLE 170
5. CONCLUSIO, WÜRDIGUNG UND AUSBLICK 174
5.1. ERGEBNIS IM GRÖSSEREN ZUSAMMENHANG 178
5.2. DENKMALPFLEGERISCHE UND RESTAURATORISCHE ASPEKTE 179
5.3. UNGEKLÄRTE FRAGESTELLUNGEN 181
6. LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS 182
6.1. ARCHIVE 182
6.1.1. UNGEDRUCKTE QUELLEN 182
6.1.2. GEDRUCKTE QUELLEN 183
6.2. LITERATURVERZEICHNIS 184
6.3. ABBILDUNGSVERZEICHNIS 198
7. ANHANG 203
7.1. PERSONENREGISTER 203
7.2. GEOGRAPHISCHE STANDORTE (AUSWAHL SCHWEIZ / ITALIEN) 205
7.3. CURRICULUM VITAE 207
8. EHRENWÖRTLICHE ERKLÄRUNG 208
Summary
Während zehn Jahren hat der Autor im Rahmen eines Dissertationsprojektes in der Schweiz, in Italien und in Argentinien einen beachtlichen Fundus an Quellenmaterial zu Tage gefördert und für diese reich bebilderte Publikation
aufgearbeitet. Erstmals überhaupt wird damit das herausragende Werk des Mailänder Künstlers Antonio De Grada greifbar. De Gradas Wiederentdeckung glich einer internationalen Schatzsuche nach unbekannten Gemälden
und versteckten Archivalien mit dem einzigen Ziel, dessen einstigen Ruhm der Vergessenheit zu entreissen. Denn das einst viel gerühmte Werk verschwand posthum vollständig aus dem Gedächtnis und wurde bis dato nie dokumentiert. De Gradas OEuvre ist motivisch, stilistisch und technisch äusserst facettenreich. Die eklektizistischen Arbeiten sind sowohl im profanen wie auch im sakralen Kontext zu verorten. In vornehmen Villen, Geschäftshäusern und Bundesbauten des Fin de Siècle spiegeln sie den gesteigerten Bedarf an Dekorationsarbeiten wider. Die Ikonographie der Arbeiten legt besonders markant von damals populären sozio-kulturellen Vorstellungen Zeugnis ab. De Gradas Werk erschliesst damit ein historisch äusserst interessantes Feld und trägt langfristig zum Kulturgut-Erhalt bei.
Der 1858 in Mailand geborene Antonio De Grada emigrierte 1889 nach Buenos Aires und kam 1895 offiziell in die Schweiz. Hier war er jedoch bereits seit den späten 1870er Jahren unter Meistern tätig. Sein Werdegang vom Malergehilfen zum solventen Geschäftsmann eines erfolgreichen Zürcher Ateliers ist bemerkenswert. Umso mehr, als dass zu seiner Klientel meist Mitglieder der obersten Gesellschaftsschicht gehörten. Dabei verstand es der italienische Meister sich mit künstlerischer Konzeption und strategischer Planung einen ausgezeichneten Namen zu verschaffen.
Seine Tätigkeit als vereinseigener Künstler bei der Società Italiana di Beneficenza und bei der Società Dante Alighieri di Zurigo veranschaulicht, dass er seine eigenen Wurzeln und damit ein breites Beziehungsnetz auf italienischer und Schweizer Seite pflegte. Seine Gemälde waren im Kunsthaus Zürich wie auch an der Turnus-Ausstellung in der ganzen Schweiz vertreten. Die Verleihung der Goldmedaille am Londoner Crystal Palace (1907) mag für die ausserordentliche Qualität seines OEuvres stehen.
Product details
Authors | Marc Philip Seidel |
Assisted by | Marc Philip Seidel (Photographs) |
Publisher | Seidel & Schütz |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 31.08.2022 |
EAN | 9783038460060 |
ISBN | 978-3-03846-006-0 |
No. of pages | 210 |
Dimensions | 210 mm x 300 mm x 22 mm |
Weight | 1560 g |
Subjects |
Humanities, art, music
> Art
> Art history
Denkmalpflege, Kunstgeschichte, Emigration, Deutschland, Historismus, Argentinien, Italien, Schweiz, Swissness, Künste, Bildende Kunst allgemein, Architektur: Innenarchitektur, Art Nouveau, eklektizismus, auseinandersetzen, Villenarchitektur, Hotelarchitektur, Design, industrielle und kommerzielle Kunst, Illustration, Religiöse und zeremonielle Motive in der Kunst, patrimoine, Dekorationsmalerei |
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