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Diese autobiographischen Aufzeichnungen nannte das Darmstädter Echo bei ihrem Erscheinen 1971 »ein kleines Meisterstück«. Und als Hildesheimers Roman Tynset 1965 erschien, schrieb Hans Schwab-Felisch: »Mit diesem Buch hat Wolfgang Hildesheimer eine Höhe erreicht, die in unserer heutigen Literatur nur von wenigen gehalten wird.« In der Folge von Tynset sind die neuen Aufzeichnungen Zeiten in Cornwall zu sehen. War Tynset der Fixpunkt einer erträumten Flucht, ist Cornwall geographisch konkret zu verstehen. Wolfgang Hildesheimer rief sich jene Zeit ins epische Gedächtnis, die er von 1932 an gezwungenermaßen in England und besonders in der geschichts- und kulturträchtigen Grafschaft Cornwall verbrachte. Aus frühen und neuen Skizzen und Aufzeichnungen entstand eine Prosaarbeit mit unverhüllt autobiographischem Charakter, eine Art biographischer Roman.
About the author
Wolfgang Hildesheimer, geb. am 9.12.1916 als Sohn jüdischer Eltern in Hamburg, verlebte seine Kindheit in Hamburg, Berlin, Cleve, Njimegen und Mannheim. Nach der Machtergreifung Hitlers musste er 1933 mit seinen Eltern über England nach Palästina emigrieren. In Israel absolvierte er von 1934-37 eine Tischlerlehre und wurde in Möbeldesign und Innenarchitektur unterrichtet. 1937-39 studierte Hildesheimer in London Malerei und Bühnenbildnerei an der Central School of Arts and Crafts. Während dieser Zeit hielt er sich auch in Cornwall auf; nach seiner Rückkehr nach Palästina 1939-42 als Englischlehrer am British Council in Tel Aviv und bis 1946 als Informationsoffizier in Jerusalem tätig. Bei den Nürnberger Prozessen arbeitete Hildesheimer als Simultandolmetscher (1946-49), nach 1948 als Redakteur ihrer gesamten Protokolle. Danach zog er sich für vier Jahre an den Starnberger See zurück, wo er zu schreiben anfing und als Maler seinen Lebensunterhalt bestritt. 1957 siedelte Hildesheimer ins schweizerische Poschiavo/Graubünden über, wo er am 21.8.1991 verstarb. Bereits 1983 hatte der Autor bewusst aufgehört, literarische Texte zu schreiben. Danach widmete er sich vorwiegend seinen Grafiken und Collagen. 1966 erhielt Hildesheimer den Georg-Büchner-Preis. Zu den weiteren Literaturpreisen gehören der Hörspielpreis der Kriegsblinden (1954), der Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1982) und der Literaturpreis der Stadt Weilheim (1991). Außerdem wurde er 1982 Ehrendoktor der Universität Gießen.
Summary
Diese autobiographischen Aufzeichnungen nannte das Darmstädter Echo bei ihrem Erscheinen 1971 »ein kleines Meisterstück«. Und als Hildesheimers Roman Tynset 1965 erschien, schrieb Hans Schwab-Felisch: »Mit diesem Buch hat Wolfgang Hildesheimer eine Höhe erreicht, die in unserer heutigen Literatur nur von wenigen gehalten wird.« In der Folge von Tynset sind die neuen Aufzeichnungen Zeiten in Cornwall zu sehen. War Tynset der Fixpunkt einer erträumten Flucht, ist Cornwall geographisch konkret zu verstehen. Wolfgang Hildesheimer rief sich jene Zeit ins epische Gedächtnis, die er von 1932 an gezwungenermaßen in England und besonders in der geschichts- und kulturträchtigen Grafschaft Cornwall verbrachte. Aus frühen und neuen Skizzen und Aufzeichnungen entstand eine Prosaarbeit mit unverhüllt autobiographischem Charakter, eine Art biographischer Roman.