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Claudio Magris ist nicht nur Autor bedeutender Romane und Werke zur Kulturgeschichte, in seinen Aufsätzen für den Corriere della Sera ist er seit Jahrzehnten auch ein aufmerksamer Beobachter des Zeitgeschehens. Magris, der sich selbst als "unpolitisch" begreift, reagiert darin auf die tragischen oder grotesken Ereignisse der Welt. Ob er anlässlich eines "Fests der Toleranz" die Grenzen des Dialogs auslotet, ob er ein Urteil zur Sterbehilfe anhand von Pascal, Sciascia und Shakespeare interpretiert, ob er über Thomas Mann, über Neonazis oder das absolute Böse schreibt: immer zeigt sich der große Schriftsteller aus Italien als überaus kenntnisreicher, engagierter, oft auch satirischer Humanist und Europäer.
About the author
Claudio Magris, geb. 1939 in Triest, lehrt deutsche Literatur in Triest. 2005 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur sowie 2008 den Kythera-Preis. 2009 wurde Claudio Magris mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet, 2010 bekam er den Europäischen Essay-Preis Charles Veillon. Im Jahr 2014 erhielt er den FIL-Preis für romanische Literatur, der als eine der wichtigsten Auszeichnungen im lateinamerikanischen Raum gilt.
Ragni Maria Gschwend, geboren 1935 in Immenstadt, ist Übersetzerin für italienische Literatur und Verlagsberaterin. Nach Schulzeit, Abitur und einer Buchhandelslehre, Verlagsarbeit in Köln, Italienischstudium in Perugia, München und Siena, sowie nach Auslandsaufenthalten in England und Paris lebt Gschwend heute als freie Übersetzerin in Freiburg. Seit 2001 ist sie Präsidentin des Freundeskreises zur internationalen Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e.V.. Sie lebt seit 1976 in Freiburg im Breisgau. Ragni Maria Gschwend erhielt viele Auszeichnungen, u.a. den Paul-Celan-Preis. 2015 wurde sie mit dem Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis für ihr Lebenswerk geehrt.