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Klausen, eine kleine Stadt in Südtirol, wird zum Zentrum eines bedrohlichen Geschehens. Es beginnt unscheinbar: In einer Wirtschaft streitet sich ein Südtiroler mit zwei deutschen Touristen. Die Meinungen über diesen Vorfall gehen schnell auseinander. Plötzlich ist von einem Schluß die Rede. Wer das Opfer ist, wer der Täter, darüber gibt es erst einmal nur abenteuerliche Spekulationen. Immer hitziger werden die Debatten, es entsteht überdies Streit zwischen den Italienern und den Deutschsprachigen. Dann kommt es zu einer Reihe von Übergriffen und Gewalttaten. Die Proteste richten sich zunächst gegen die Pakistaner und die Albaner auf der Ploderbrug, später gegen Laner, einen einschlägig vorbestraften Grundstückspekulanten, und seinen Kontrahenten Zurner. Eine neugegründete Bürgerinitiative schließlich bringt das Faß zum Überlaufe. Immer deutlicher wird der eigentliche Fluchtpunkt des Geschehens: der monströse Autobahnviadukt, der über der kleinen Stadt thront und sie beherrscht. Als es dort zu einem spektakulären Vorfall kommt und über Klausen ein »kurzer Moment der Stille« hereinbricht, recherchieren bald Fernsehteams in großer Zahl vor Ort.
Wie sich Öffentlichkeit bildet, wie eine Verwirrung die nächste stiftet, bis alle Gewißheiten (oder was wir darüber halten) immer wahnhaftere Züge annehmen und schrill auf unser Handel zurückwirken, das komponiert Andreas Mauer zu einer bitterbösen Komödie über diese vielleicht gar nicht so weltabgelegene Klausen.
About the author
Andreas Maier wurde 1967 im hessischen Bad Nauheim geboren. Er studierte Altphilologie, Germanistik und Philosophie in Frankfurt am Main und ist Doktor der Philosophie im Bereich Germanistik. Im Jahr 2012 wurde er mit dem Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis "für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk, mit dem er die über Jahrzehnte diskriminierte Heimatliteratur auf radikale Weise erneuert", ausgezeichnet und 2013 erhielt Andreas Maier den "Franz-Hessel-Preis". Er wohnt in Frankfurt am Main.
Summary
Klausen, eine kleine Stadt in Südtirol, wird zum Zentrum eines bedrohlichen Geschehens. Es beginnt unscheinbar: In einer Wirtschaft streitet sich ein Südtiroler mit zwei deutschen Touristen. Die Meinungen über diesen Vorfall gehen schnell auseinander. Plötzlich ist von einem Schluß die Rede. Wer das Opfer ist, wer der Täter, darüber gibt es erst einmal nur abenteuerliche Spekulationen. Immer hitziger werden die Debatten, es entsteht überdies Streit zwischen den Italienern und den Deutschsprachigen. Dann kommt es zu einer Reihe von Übergriffen und Gewalttaten. Die Proteste richten sich zunächst gegen die Pakistaner und die Albaner auf der Ploderbrug, später gegen Laner, einen einschlägig vorbestraften Grundstückspekulanten, und seinen Kontrahenten Zurner. Eine neugegründete Bürgerinitiative schließlich bringt das Faß zum Überlaufe. Immer deutlicher wird der eigentliche Fluchtpunkt des Geschehens: der monströse Autobahnviadukt, der über der kleinen Stadt thront und sie beherrscht. Als es dort zu einem spektakulären Vorfall kommt und über Klausen ein »kurzer Moment der Stille« hereinbricht, recherchieren bald Fernsehteams in großer Zahl vor Ort.
Wie sich Öffentlichkeit bildet, wie eine Verwirrung die nächste stiftet, bis alle Gewißheiten (oder was wir darüber halten) immer wahnhaftere Züge annehmen und schrill auf unser Handel zurückwirken, das komponiert Andreas Mauer zu einer bitterbösen Komödie über diese vielleicht gar nicht so weltabgelegene Klausen.
Additional text
»Andreas Maier gelingt erneut ein fulminanter, witziger Konjunktiv-Overkill. ... Er arbeitet an einer Ästhetik des Widersprüchlichen. Jeder Eindeutigkeit, jeder Ideologie, jeder Gewissheit wird sofort wieder der Boden entzogen.«
Report
»Nach einem ersten Erfolg das zweite Buch zu schreiben, ist bekanntlich schwer. ... Andreas Maier hat die Hürde mit Schwung und Geschick gemeistert.« Ulrich Greiner DIE ZEIT 20020502