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Erstmals wird in diesem Band umfassend das Porträt in den Viten Giorgio Vasaris betrachtet. Vasaris intensive Nutzung dieser Gattung wird dabei im Kontext seines theoretischen Begriffsapparates zum Porträt unter Einbindung der wichtigsten Kunsttraktate des Cinquecento von Alberti bis Lomazzo untersucht. Dabei wird auch die Literarizität von Vasaris Porträtbeschreibungen beleuchtet sowie Wirkung und Intention seiner Kunsttheorie erläutert. Abschließend wird nach der Bedeutung des Porträts für den Hofmaler der Medici sowie nach dem Wert und den Strategien des Porträts in seinem eigenem Porträtschaffen gefragt.
List of contents
Vorwort und Danksagung
1. Einleitung
1.1. Porträtliteratur im Kontext der Quellenforschung
1.2. Die Literarizität der Viten
1.3. Zum Stand der Porträtforschung
1.4. Das Porträt in den Viten - der diskursive Rahmen
2. Vasari, die Viten und das Porträt - Begrifflichkeiten und Rhetorik
2.1. Neu gesehen und bewertet - Porträtauffassungen 1550 und 1568
2.2. Bildbeschreibung im Kontext von Topos und Ekphrasis
2.3. Vasaris theoretischer Begriffsapparat - Kontexte der Bewertung des Porträts im 16. Jahrhundert
2.3.1. Prolegomenon: Mimesis
2.3.2. Ritrarre - disegno: divergierende Konzepte von Ähnlichkeit und Naturnachahmung
2.3.3. Ähnlichkeit im Kontext von Überzeugungskraft und Glaubwürdigkeit
2.3.4. Authentizität und ingegno: das "ritratto dal naturale" als Begriff der Zeit
2.3.5. Exkurs I: Heilige im Porträt
2.4. Lebendigkeit - Die sichtbare Seele des Porträts
2.5. Vasaris Begriffskonzepte am Beispiel der Mona Lisa
2.6. Disegno und colore
2.6.1. Harmonie und Lebendigkeit
2.6.2. Farbige Pinselstriche - Die Farbe des Porträts: Lob und Einschränkung venezianischer Kunst
2.7. Memoria - Porträtaufgabe und Künstlerruhm
2.8. Prüfstein: Vasaris Porträts - Beschreibung und Umsetzung
2.8.1. Lorenzo de' Medici
2.8.2. Alessandro de' Medici
2.8.3. Der Maler der Medici
3. Das Porträt in der Kunstliteratur - theoretische Ansätze
3.1. Leon Battista Alberti - der Prototyp
3.2. Leonardo da Vinci - Physiognomik
3.3. Lodovico Dolce - der venezianische Blick
3.4. Michelangelo - göttliche Schönheit
3.5. Francisco d'Olanda - Ansätze einer Porträttheorie
3.6. Gian Paolo Lomazzo - il ritratto intellettuale: das vorbildliche Porträt
3.7. Das Porträt in der Kunstliteratur des 15. bis 17. Jahrhunderts - eine Synthese
4. Die konzeptionelle Einbindung des Porträts in den Viten - Annäherungen an eine Gattung
4.1. Zum Verhältnis von Porträt und Figur - im Dienste der istoria
4.2. Der zweifache Blick - integriertes Porträt und autonomes Kunstwerk am Beispiel der Papstporträts
4.3. Exkurs II: Stilistische Beurteilungen der Kunstfertigkeit - Stofflichkeit und diligenza
5. Das Porträt in den Viten - Literarizität
5.1. Das Porträt im Kontext des ut pictura poesis und der Porträtgedichte
5.2. Tizian und Aretino
5.3. Topoi der Schönheit - Das Porträt im Kontext des Liebesdiskurses
5.4. Bild im Spiegel - Parmigianinos Selbstbildnis als Ausweis 'guter Kunst'
5.5. Das Porträt als biographisches Konzept
6. Vielfalt im Detail - Vasaris rhetorische und konzeptionelle Einbindung des Porträts
6.1. Geschlechtliche Konnotationen - Die Perspektive der Kunstentwicklung
6.2. Die Entwicklung der Gattung Porträt in den Viten - Vasaris Geschichtsbild
6.2.1. Giotto - Die Renaissance beginnt mit einem Porträt
6.3. Die Porträtkünstler - Versuch einer Typologie
6.3.1. Venedig und Florenz im Porträt
6.3.2. Die Hofkünstler
6.3.3. Das Staatsporträt
7. Die mediale Vielfalt des Porträts - eine Gattung mit vielen Gesichtern
7.1. Totenmasken
7.2. Grabmäler
7.3. Medaillen
8. Schlussbetrachtung: Vasari - Künstler, Theoretiker und Hofmann
9. Das Porträt in den Viten - abschließende Bewertung der Diskursvielfalt
10. Literaturverzeichnis
Abkürzungen
10.1. Quellen
10.2. Forschungsliteratur
10.3. Kataloge
Abbildungsverzeichnis
Tafeln
Personenregister
About the author
Christina Posselt ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Teilprojekt
Summary
Erstmals wird in diesem Band umfassend das Porträt in den Viten Giorgio Vasaris betrachtet. Vasaris intensive Nutzung dieser Gattung wird dabei im Kontext seines theoretischen Begriffsapparates zum Porträt unter Einbindung der wichtigsten Kunsttraktate des Cinquecento von Alberti bis Lomazzo untersucht. Dabei wird auch die Literarizität von Vasaris Porträtbeschreibungen beleuchtet sowie Wirkung und Intention seiner Kunsttheorie erläutert. Abschließend wird nach der Bedeutung des Porträts für den Hofmaler der Medici sowie nach dem Wert und den Strategien des Porträts in seinem eigenem Porträtschaffen gefragt.