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Entlang bekannter Texte aus der Bibel führt Schmatz in seiner Dichtung zu den Zusammenhängen von Denken und Sprechen.Er läßt dabei die in der Vorlage angelegten Rede- und Sinnfiguren, ihre Motive und Themen, in Form des großen Sprechgesanges widerkehren, behält den Ton und das Sujet der unterschiedlichen Textsorten und literarischen Traditionen der Genesis, der Psalmen und der Apokalypse wie ein Phantom im Hinterkopf und im Ohr. Indem der Bezug zur biblischen Vorlage vom Zwang zu vordergründiger Erfindung befreit, ist das grosse babel,n die bisherige Summe von Schmatz' dichterischem Werk: seine poetische Gestaltung aller möglichen Formen der Erkenntnis und Empfindung hebt die historische Klage des Hieronymus, daß wir die Bibel in Prosa lesen, auf und löst eine umfassende, sozial, historisch und ästhetisch relevante Vorstellung davon ein, was Dichtung ist.
About the author
Ferdinand Schmatz wurde am 3. Februar 1953 in Korneuburg/Niederösterreich geboren. 1972 begann er sein Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Wien, das er 1982 mit Promotion abschloss. Von 1983 bis 1985 war er Lektor an der Nihon University in Tokio, von 1986 bis 1989 folgte ein Lehrauftrag an der Hochschule für industrielle und künstlerische Gestaltung in Linz. Schmatz ist Fachberater des Killy-Literaturlexikons für österreichische Literatur des 20. Jahrhunderts. 1989 bis 1992 übernahm er Lehraufträge an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien über "Schrift und Buch" sowie über "Poetik und Kunst im 20. Jahrhundert". 1992 erhielt er eine Gastprofessur für "Freie Graphik und interdisziplinäre Kunst" an der Hochschule für Angewandte Kunst. 1993 betreute er das Autorenlabor in der Alten Schmiede in Wien. Der in Wien lebende Lyriker erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2004 den Georg-Trakl-Preis für Lyrik und 2006 den H.C. Artmann-Preis der Stadt Wien.
Summary
Entlang bekannter Texte aus der Bibel führt Schmatz in seiner Dichtung zu den Zusammenhängen von Denken und Sprechen.
Er läßt dabei die in der Vorlage angelegten Rede- und Sinnfiguren, ihre Motive und Themen, in Form des großen Sprechgesanges widerkehren, behält den Ton und das Sujet der unterschiedlichen Textsorten und literarischen Traditionen der Genesis, der Psalmen und der Apokalypse wie ein Phantom im Hinterkopf und im Ohr. Indem der Bezug zur biblischen Vorlage vom Zwang zu vordergründiger Erfindung befreit, ist das grosse babel,n die bisherige Summe von Schmatz' dichterischem Werk: seine poetische Gestaltung aller möglichen Formen der Erkenntnis und Empfindung hebt die historische Klage des Hieronymus, daß wir die Bibel in Prosa lesen, auf und löst eine umfassende, sozial, historisch und ästhetisch relevante Vorstellung davon ein, was Dichtung ist.