Read more
Die Wege nach und in Italien waren im 18. und 19. Jahrhundert von unzähligenenglischen, französischen und deutschen Reisenden dermaßen ausgetreten,dass es schwerfiel, das authentische Italien vor Ort überhaupt noch aufzufinden.Eine Fülle von Reiseberichten sorgte dafür, dass der Grand Tourist nichtnur mit beträchtlichem Vorwissen in den Süden kam, sondern auch mit einergehörigen Portion Vorurteil.Wie sollte man mit den fremden Essgewohnheiten umgehen, wie schützteman sich in den Herbergen vor Ungeziefer und überhaupt vor der mangelndenHygiene? Die Touristen suchten die antike Größe Italiens, während sie zurGegenwart vornehm auf Distanz gingen (den meisten wäre ein Italien ohneItaliener lieber gewesen). Und dann erst Griechenland: Die Bewohner, so derentsetzte Fürst von Pückler -Muskau, könnten weder lesen noch schreiben undhätten von Platon und Aristoteles nie etwas gehört.Wie kam es, dass das tatsächliche Erlebnis des Südens nicht den erlesenenErwartungen entsprach? Gehörten Beschwerden zum guten Ton? Und wer liestdiese Zeilen (und dieses Buch), ohne die heutige Situation zu bedenken?
About the author
Joseph Imorde, geboren 1963, studierte Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Philosophie in Bochum und Berlin und war Assistent am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich. 1996 gründete er den Kunstbuchverlag Edition Imorde, seit 2008 ist er Professor für Kunstgeschichte an der Universität Siegen.
Erik Wegerhoff, geboren 1974, studierte Architektur in Berlin und London und war Forschungsstipendiat der Bibliotheca Hertziana in Rom. Seit 2010 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät für Architektur an der Technischen Universität München.
Summary
Die Wege nach und in Italien waren im 18. und 19. Jahrhundert von unzähligen
englischen, französischen und deutschen Reisenden dermaßen ausgetreten,
dass es schwerfiel, das authentische Italien vor Ort überhaupt noch aufzufinden.
Eine Fülle von Reiseberichten sorgte dafür, dass der Grand Tourist nicht
nur mit beträchtlichem Vorwissen in den Süden kam, sondern auch mit einer
gehörigen Portion Vorurteil.
Wie sollte man mit den fremden Essgewohnheiten umgehen, wie schützte
man sich in den Herbergen vor Ungeziefer und überhaupt vor der mangelnden
Hygiene? Die Touristen suchten die antike Größe Italiens, während sie zur
Gegenwart vornehm auf Distanz gingen (den meisten wäre ein Italien ohne
Italiener lieber gewesen). Und dann erst Griechenland: Die Bewohner, so der
entsetzte Fürst von Pückler -Muskau, könnten weder lesen noch schreiben und
hätten von Platon und Aristoteles nie etwas gehört.
Wie kam es, dass das tatsächliche Erlebnis des Südens nicht den erlesenen
Erwartungen entsprach? Gehörten Beschwerden zum guten Ton? Und wer liest
diese Zeilen (und dieses Buch), ohne die heutige Situation zu bedenken?