Read more
Spannung und Komik kennzeichnen Heinz R. Ungers Geschichte aus den letzten Tagen des Naziregimes in einem kleinen steirischen Dorf, als bisher stramme Parteigenossen ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen versuchen, Partisanen und Kirchenglocken versteckt werden und der Dorftrottel sich als klüger erweist als Bürgermeister, Wirt und alle Bauern zusammen. Der Autor verwendet bekannte Elemente gängiger Filme über NS-Zeit und Widerstand, spielt mit Versatzstücken des Kriegs- und Agentenfilms, aber auch des Heimatromans, macht sich in flotten Szenen über SSler, Nazibonzen und Mitläufer lustig, ohne je das Grauen jener Zeit zu bagatellisieren oder den Sinn für die historische Wirklichkeit zu verlieren. Im Grunde ist dieses beklemmend-komische Stück Literatur sogar eine Verbeugung vor den nie wirklich zu Ehren gekommenen Widerstandskämpfern einer steirischen Bergregion.
About the author
Heinz R. Unger, geboren 1938 in Wien, wo er heute als Schriftsteller lebt. Ausgezeichnet u.a. mit dem Österreichischen Staatspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Kinderbücher 1990.
Summary
Spannung und Komik kennzeichnen Heinz R. Ungers Geschichte aus den letzten Tagen des Naziregimes in einem kleinen steirischen Dorf, als bisher stramme Parteigenossen ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen versuchen, Partisanen und Kirchenglocken versteckt werden und der Dorftrottel sich als klüger erweist als Bürgermeister, Wirt und alle Bauern zusammen. Der Autor verwendet bekannte Elemente gängiger Filme über NS-Zeit und Widerstand, spielt mit Versatzstücken des Kriegs- und Agentenfilms, aber auch des Heimatromans, macht sich in flotten Szenen über SSler, Nazibonzen und Mitläufer lustig, ohne je das Grauen jener Zeit zu bagatellisieren oder den Sinn für die historische Wirklichkeit zu verlieren. Im Grunde ist dieses beklemmend-komische Stück Literatur sogar eine Verbeugung vor den nie wirklich zu Ehren gekommenen Widerstandskämpfern einer steirischen Bergregion.
Report
"Ungers Erzählung verdient einen vaterländischen Verdienstorden für patriotismuskritischen Einsatz auf dem Gebiet der Volksseele, für unerschrockene dialogische Zuspitzung im Dienste des Sarkastischen Antifaschismus, vor allem für die Bekämpfung jeglicher Form von Dummheit, nicht nur an der Heimatfront, aber dort zuerst." (Die Zeit, Nr. 11, März 2002)
"Die kurzen Personenbeschreibungen lesen sich fast wie Regieanweisungen, der Dialog ist das vorherrschende Stilmittel, die Sprache ist knapp und prägnant. Die Charaktere sind skizzenhaft und doch authentisch gezeichnet. Ein Roman, der mit der Rettung der Kirchenglocke den Sieg einer Ortsgemeinschaft über ein Schreckensregime zeigt, ohne dabei die Brüche, Unvollkommenheiten und ideologische Verfügbarkeit der Epoche und der einzelnen Protagonisten zu leugnen und mit der angesprochenen Partisanengruppe der einzigen aus der Bevölkerung gewachsenen österreichischen Widerstandsgruppe ein Denkmal setzt. Sehr empfehlenswert." (Monika Roth, bn.bibliotheksnachrichten)
"Trotz des tragischen Hintergrunds kommt der Humor nicht zu kurz und die Einfältigen erweisen sich als die wahrhaft Weisen." (Peter Vodosek, ekz-Informationsdienst)
"Spannung und Komik kennzeichnen Heinz R. Ungers Geschichte. ... Er macht sich in turbulenten Szenen über SSler, Nazibonzen und Mitläufer lustig, ohne je das Grauen jener Zeit zu bagatellisieren oder den Sinn für die historische Wirklichkeit zu verlieren." (Wirtschaft im Alpenraum, November 2001)