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Ziel des Forschungsprojektes war es, die verschiedenen Möglichkeiten der Warmwasserbereitung und -verteilung bei Niedrigenergiesanierungen im Wohnungsbau zu analysieren und energetisch zu bewerten. Dazu wurden zunächst durchgeführte Sanierungsprojekte im Wohnungsbau und dabei ermittelte Werte zum Warmwasserverbrauch untersucht. Daraus abgeleitet wurde eine Modelluntersuchung mit 4 ausgewählten Wohngebäudetypen (Einfamilienhaus (EFH), Reihenhaus (RH), und zwei Mehrfamilienhäusern). Für ein Basis-Untersuchungsmodell wurde eine zentrale Warmwasserbereitung mit Zirkulationssystem, Gas-Brennwertkessel und zentralem Speicher ausgewählt. Bei den Zirkulationsleitungen wurde von einer Rohr-an-Rohr-Verlegung (Vor-und Rücklaufleitung mit einer Dämmhülse) ausgegangen. Neben dem Endenergieaufwand wurden der kumulierte Energieaufwand (KEA) sowie die CO2-Äquivalente berechnet. Bei der Analyse des Basis-Modells bzw. durch Variation der Warmwassererzeugung und- verteilung wurden u.a. folgende Ergebnisse ermittelt: - bei zentralen Systemen ist im Einfamilienhausbereich (EFH und RH) eine Zirkulationsunterbrechung unbedingt empfehlenswert, im Mehrfamilienhaus nur sehr eingeschränkt, - wird auf Zirkulationsleitungen verzichtet, was aus hygienischen Gründen nur im Einfamilienhausbereich durchführbar ist (EFH und RH), kann eine Reduzierung der Warmwasserverteilungsaufwände um ca. 30 Proz. erreicht werden. Dies ist allerdings mit erhöhtem Wasserverbrauch sowie Komforteinbußen verbunden, - der Vergleich von dezentralen Systemen zeigt bei elektrischen Durchlauferhitzern und Elektrospeichern fast durchgängig höhere Werte für den KEA wie auch für die CO2-Äquivalente. Dezentrale Lösungen mit Gas-Brennwertgeräten nahe bei den Entnahmestellen führen zu teilweise erheblich geringeren Endenergieaufwänden, - der Einsatz einer Sole-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer zentralen Warmwasserversorgung zeigte beim EFH günstigere Betriebskosten und unter Einbeziehung des Heizungsbeitrages einen deutlich günstigeren KEA als die zentrale Gas-Brennwertlösung. Hierzu müssen allerdings Heizungsvorlauftemperaturen eingehalten werden, die nicht über 35 C liegen sollten.