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Bereits vor der Gründung der Nationalen Volksarmee 1956 verfügte die DDR über eine "Kaderarmee". Unter strengster Geheimhaltung hatte man 1952 im Nordosten des Landes mit dem Aufbau des ersten militärischen Großverbandes mit Panzer- und Infanteriedivisionen nach sowjetischem Vorbild begonnen. Im Sommer des Jahres erhielten die dem Ministerium des Innern unterstehenden "Volkspolizei"-Formationen den Namen "Kasernierte Volkspolizei". Unter diesem Deckmantel entwickelte sie sich in den Folgejahren zum stärksten bewaffneten Instrument zur Machtsicherung der SED nach innen und nach außen. In der Militärgeschichte der DDR nimmt die Kasernierte Volkspolizei, die in der Betrachtung bis 1990 mit zahlreichen "weißen Flecken" und Tabus belegt war, einen wichtigen Platz ein und bildet den Beginn einer später immer umfassenderen Militarisierung der DDR-Gesellschaft. Hier liegt nun eine Gesamtdarstellung der Geschichte dieser getarnten Armee vor. Die besondere Aufmerksamkeit der Autoren bei ihr er umfangreichen quellengestützten Untersuchung galt nicht nur der Organisation und Struktur des Vorläufers der NVA, sondern auch der politischen Indoktrination, der Arbeit des Staatssicherheitsdienstes in der Truppe, der Disziplinierung der Soldaten, der militärökonomischen Absicherung sowie dem Beziehungsgeflecht von Militär und Gesellschaft in der frühen DDR. Auch Fragen der Ausbildung, des Personals, der Bewaffnung und Ausrüstung werden ausführlich behandelt. Zudem gewähren die Autoren Einblicke in das Innenleben der Truppe und den Alltag der Soldaten. Das Buch enthält zahlreiche Abbildungen, Schemata sowie einen Dokumententeil und ist für das Verständnis der DDR-Militärgeschichte äußerst aufschlußreich.
About the author
Torsten Diedrich ist Jahrgang 1956, Dr. phil., 1984/90 wissenschaftlicher Assistent am Militärgeschichtlichen Institut der DDR in Potsdam, seit 1990/91 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA), Potsdam; zahlreiche Veröffentlichungen zur Militärgeschichte der DDR.
Rüdiger Wenzke; Jahrgang 1955; Dr. phil., 198190 wiss. Assistent/Oberassistent am Militärgeschichtlichen Institut der DDR in Potsdam, seit 1990 wiss. Mitarbeiter am Militärgeschichtlichen Forschungsamt Potsdam; zahlreiche Veröffentlichungen zur Militärgeschichte der DDR.
Report
"Ein unverzichtbares Standardwerk für das Verständnis der DDR-Militärgeschichte." (Europäische Sicherheit, Juli/2001)
"Das umfangreiche Werk schließt eine Lücke, zumal selbst frühere DDR-Historiker kaum an authentisches Material herangelassen wurden. Denn die Auseinandersetzung mit allem Militärischen oblag in der DDR einer hypertrophen Geheimniskrämerei." (F.A.Z., 1.8.01)
"Die Fülle des zusammengetragenen, übersichtlich verarbeiteten Materials beeindruckt. Entstanden ist ein flüssig zu lesendes Handbuch.Die beigefügten Dokumente, Struktur- und Personalübersichten vermitteln aufschlußreiche Einblicke in den Alltagder KVP." (Das Parlament, 3./10.8.01)
"Den Autoren gelingt es, das gesamte Innenleben der KVP detailreich zu schildern. Die öde, wenig effektive politische Indoktrination,"Rotlichtbestrahlung"genannt, der soldatische Alltag, Einflüsse des Ministeriums der Staatssicherheit, Traditionspflege, das Beziehungsgeflecht zwischen Militär und Gesellschaft - jede Facette findet Beachtung." (Neue Zürcher Zeitung, 11.9.01)
"Dieses Buch ist ein unverzichtbares Standardwerk für das Verständnis der DDR-Militärgeschichte." (Soldat und Technik, Juli 2002)