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In vier große Abschnitte ist diese erstmalige, repräsentative Auswahl aus den Briefwechseln Jean Amérys gegliedert:
- Die frühen Briefe, im Ausnahmezustand gewissermaßen. Dem KZ entronnen, versucht Améry, an alte Beziehungen anzuknüpfen. Dies in einer generell unfassbaren Situation: Vier Jahre lang kämpft Améry mit den Behörden um die Bestätigung seiner amtlichen Identität.
- Die Arbeitskorrespondenz mit Herausgebern, Rundfunkredakteuren und Verlegern, in denen sich präzise Kommentare zu seinen Arbeiten, Essays und Büchern finden. Besonders eindrücklich ist der Briefwechsel mit dem Herausgeber des »Merkur«, Hans Paeschke.
- Ein großer Abschnitt ist der Politik und dem »Dilemma des Engagements« (so der Titel eines Artikels zum Sechstagekrieg) gewidmet. Das Thema Israel war von brennender Wichtigkeit für Améry, es geht ihm dabei immer wieder um die Erprobung seiner zentralen philosophischen und politischen Kategorien.
- Ein letzter Abschnitt ist den Briefen vor dem Freitod in Salzburg gewidmet.
List of contents
Der verlorene Brief
Verlorenheit nach der Befreiung: 1945 bis 1950
Ressentiments: November 1957 bis Mai 1967
Zwischen Vietnam und Israel
Zwischen Israel und Lefeu:
Juni 1967 bis Februar 1974
Diskurse über den Freitod: März 1974 bis Oktober 1978
»Kleines Wort aus der Nacht«: Oktober 1978
Anhang
Siglen und Abkürzungen
Biographische Anmerkungen zu den Adressaten
Anmerkungen zu den einzelnen Briefen
Editorische Notizen, Quellennachweise, Dank
Gerhard Scheit: Nachwort
Anmerkungen
About the author
Gerhard Scheit, geboren 1959 in Wien. Studium: Wiener Musikhochschule, Universität Wien, FU Berlin. Freier Autor. Arbeiten zur Kritischen Theorie; über den Souverän und die Ästhetik in der Moderne.
Jean Amery wurde am 31.10.1912 in Wien geboren, absolvierte eine Buchhändlerlehre und studierte Philosophie und Literatur. 1938 emigrierte er nach Belgien, wo er 1943 als Mitglied der Widerstandsbewegung verhaftet und ins KZ Auschwitz deportiert wurde. Nach 1945 lebte er in Brüssel als freier Schriftsteller und Rundfunk-Mitarbeiter.
Jean Amery erhielt unter anderem den Deutschen Kritikerpreis (1970), den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1972) und den Lessingpreis der Stadt Hamburg (1977).
Am 17. Oktober 1978 hat Jean Amery in einem Salzburger Hotel den Freitod gewählt.
Irene Heidelberger-Leonard, geboren 1944 in der Emigration in Frankreich. Professorin an der Universite Libre de Bruxelles. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Jean Amery und zur zeitgenössischen Literatur, u. a. zu Günter Grass, Alfred Andersch, Jurek Becker, W. G. Sebald.
Summary
In vier große Abschnitte ist diese erstmalige, repräsentative Auswahl aus den Briefwechseln Jean Amérys gegliedert:
– Die frühen Briefe, im Ausnahmezustand gewissermaßen. Dem KZ entronnen, versucht Améry, an alte Beziehungen anzuknüpfen. Dies in einer generell unfassbaren Situation: Vier Jahre lang kämpft Améry mit den Behörden um die Bestätigung seiner amtlichen Identität.
– Die Arbeitskorrespondenz mit Herausgebern, Rundfunkredakteuren und Verlegern, in denen sich präzise Kommentare zu seinen Arbeiten, Essays und Büchern finden. Besonders eindrücklich ist der Briefwechsel mit dem Herausgeber des »Merkur«, Hans Paeschke.
– Ein großer Abschnitt ist der Politik und dem »Dilemma des Engagements« (so der Titel eines Artikels zum Sechstagekrieg) gewidmet. Das Thema Israel war von brennender Wichtigkeit für Améry, es geht ihm dabei immer wieder um die Erprobung seiner zentralen philosophischen und politischen Kategorien.
– Ein letzter Abschnitt ist den Briefen vor dem Freitod in Salzburg gewidmet.
Foreword
Ein Höhepunkt der großen Améry-Ausgabe: fast alle Briefe sind bisher unveröffentlicht.