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Daß die Psychoanalyse inzwischen auch unter Philosophen ein wenig aus der Mode gekommen ist, ficht ihn nicht an, veranlaßt ihn vielmehr, noch deutlicher offenzulegen, was ihn selbst an der Psychoanalyse berührt. Das zeigen die hier versammelten Texte aus den Jahren 1988 bis 1991. Aus Liebe zu Lacan (1990) ist trotz aller massiven Kritik ein entschiedenes Plädoyer für einen neuen Schwung in der philosophischen Auseinandersetzung mit dem Lacanschen Werk. Mit »Gerecht sein gegenüber Freud« nimmt Derrida - nach fast dreißig Jahren - die Beschäftigung mit Foucaults frühem Hauptwerk Wahnsinn und Gesellschaft wieder auf. Der Vortrag Widerstände schlägt den Bogen vom Motiv des Widerstands in Theorie und Praxis der Psychoanalyse bis zum Widerstand gegen die Psychoanalyse.
About the author
Jacques Derrida, geb. 1930 in El-Biar in der Nähe von Algier als Sohn jüdischer Eltern, war während seiner Schulzeit antisemitischen Repressionen ausgesetzt. Ab 1949 lebte er in Frankreich und besuchte das Lycée Louis-le-Grand in Paris. Von 1952 bis 1954 studierte er an der École Normale Supérieure, wo er Vorlesungen bei Louis Althusser und Michel Foucault besuchte und sich mit Pierre Bourdieu anfreundete. 1956 gewann er ein Stipendium für einen Studienaufenthalt an der Harvard University. Während seines Militärdienstes von 1957 bis 1959 lehrte er Englisch und Französisch in Algerien. Von 1960 bis 1964 war er wissenschaftlicher Assistent an der Sorbonne. Ab 1965 bis 1984 bekleidete er eine Professur für Geschichte der Philosophie an der École Normale Supérieure. 1981 gründete er die Gesellschaft Jan Hus (eine Hilfsorganisation für verfolgte tschechische Intellektuelle). Im selben Jahr wurde er in Prag verhaftet und erst nach einer energischen Intervention François Mitterrands und der französischen Regierung von der Tschechoslowakei freigelassen. 1983 gründete er das Collège international de philosophie , zu dessen erstem Direktor er gewählt wurde. Jacques Derrida starb im Jahr 2004 in Paris
Summary
Daß die Psychoanalyse inzwischen auch unter Philosophen ein wenig aus der Mode gekommen ist, ficht ihn nicht an, veranlaßt ihn vielmehr, noch deutlicher offenzulegen, was ihn selbst an der Psychoanalyse berührt. Das zeigen die hier versammelten Texte aus den Jahren 1988 bis 1991. Aus Liebe zu Lacan (1990) ist trotz aller massiven Kritik ein entschiedenes Plädoyer für einen neuen Schwung in der philosophischen Auseinandersetzung mit dem Lacanschen Werk. Mit »Gerecht sein gegenüber Freud« nimmt Derrida - nach fast dreißig Jahren - die Beschäftigung mit Foucaults frühem Hauptwerk Wahnsinn und Gesellschaft wieder auf. Der Vortrag Widerstände schlägt den Bogen vom Motiv des Widerstands in Theorie und Praxis der Psychoanalyse bis zum Widerstand gegen die Psychoanalyse.