Share
Fr. 35.50
Stefan George, Oelmann, Stuttgart Stefan-George-Stiftung, Stefan-George-Stiftung Stuttgart
Sämtliche Werke in 18 Bänden, Band 2. Hymnen. Pilgerfahrten. Algabal (Sämtliche Werke in achtzehn Bänden, Bd.)
German · Hardback
Shipping usually within 1 to 2 weeks
Description
Die »Hymnen«, von denen George im Jahr ihrer Entstehung 1890 einen Privat-Druck veranlasste, der - ebenso wie die zwischen Ende Dezember 1890 und Ende Juni 1891 verfassten »Pilgerfahrten« - in 100 Exemplaren Verbreitung fand, sind Georges erstes Werk, das er selbst als völlig eigene und neue Dichtung ansah. Das Neue entsteht hier aus der Beschäftigung mit dem Fremden: George nimmt zu dieser Zeit die Werke der französischen Symbolisten auf, er beginnt mit der Nachdichtung der »Fleurs du mal«. In Frankreich sind neue Gedichtformen geschaffen, durch deren Herübernahme in die deutsche Dichtung George sich absetzt gegen das in klassischer und romantischer Tradition verharrende Epigonentum der 1890er.
In dem 22 Gedichte umfassenden Gedichtzyklus »Algabal« schließlich (zunächst lediglich in 10 Exemplaren gedruckt) nimmt George Bezug auf die historische Person des 'Heliogabalus'/Elagabal, der (als Varius Avitus Bassianus geboren) sich als Kaiser Marcus Aurelius Antoninus nannte und in der zeitgenössischen französischen und englischen Literatur (Baudelaire, Verlaine, Gautier, Wilde, Poe) breit rezipiert wurde. Auch die Episode, als einige der Kaiser bei einem Bankett einige Gäste unter von der Decke fallenden Rosenblüten ersticken lässt, wird in dem Gedicht »Becher am Boden« thematisiert.
Wie in vielleicht keiner anderen Sammlung Georges bricht sich in diesem Band die Erkenntnis Bahn, dass das menschliche Handeln sinnlos sei und diesem nur mit gesteigerter, reiner Ästhetik begegnet werden könne.
Von den Gedichten dieses Bandes ging eine Erneuerung der deutschen Dichtersprache aus; sie stellen dem Gedicht ein Formenrepertoire zur Verfügung, das gültig blieb bis zur Abdankung des Verses in der Lyrik. Zum Verständnis des George'schen Werkes und seiner Wirkung ist der Band von zentraler Bedeutung.
List of contents
Vorrede
HYMNEN
Aufschrift
Widmung
Weihe
Im Park
Einladung
Nachmittag
Von einer Begegnung
NEULÄNDISCHE LIEBESMAHLE
I. Die kohle glüht mit dem erkornen
II. Den blauen atlas in dem Lagerzelt
Verwandlungen
Ein Hingang
Nachthymne
Strand
Hochsommer
Rückblick
Auf der Terrasse
Gespräch
BILDER
Der Infant
Ein Angelico
Die Gärten schliessen
PILGERFAHRTEN
Aufschrift
Widmung
Siedlergang
Mühle lass die arme still
Lauschest du des feuers gesange
Lass deine tränen
Die jugend
In alte lande laden bogenhallen
GESICHTE
I. Wenn aus der gondel sie zur treppe stieg
II. Ich darf so lange nicht am tore lehnen
mahnung
Die markte sind öder
Mächtiger träum dem ich zugetraut
Schweige die klage
Lass der trauer kleid und miene
Ihr alten bilder schlummert mit den toten
NEUER AUSFAHRTSEGEN
Dass er auf fernem felsenpfade
Die frühe sonne küsst noch ohne feuer
VERJÄHRTE FAHRTEN
I. Zwischen wälder über täler
II. Kein tritt kein laut belebt den inselgarten
III. Wir jagen über weisse steppen
Beträufelt an bäum und zäun
Die Spange
ALGABAL
Aufschrift
Widmung
Im Unterricht
Ihr hallen prahlend in reichem gewande
Der saal des gelben gleisses und der sonne
Daneben war der räum der blassen helle
Mein garten bedarf nicht luft und nicht wärme
TAGE
Wenn um der zinnen kupferglühe hauben
Gegen osten ragt der bau
O mutter meiner mutter und Erlauchte
Becher am boden
Da auf dem seidenen lager
So sprach ich nur
Graue rosse muss ich schirren
Agathon knieend vor meinem pfühle
Lärmen hör ich im schläfrigen frieden
Schall von oben
DIE ANDENKEN
Grosse tage
Fern ist mir das blumenalter
Jahre und vermeinte schulden
Am markte sah ich erst die würdevolle
Ich will mir jener stunden lauf
Fühl ich noch dies erste ungemach
Ob denn der wolken-deuter mich belüge
vogelschau
ANHANG
About the author
Stefan George, 1868 in Büdesheim bei Bingen geboren, war als Sohn eines wohlhabenden Weingutbesitzers nie zur Berufswahl gezwungen. Nach dem Abitur reiste er durch Westeuropa, studierte zwischendurch in Berlin u.a. Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte, traf aber vor allem mit den französischen Symbolisten zusammen. Diese Begegnung bestärkte ihn in seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem in Deutschland verbreiteten literarischen Realismus. Ab 1900 lebte er überwiegend in Deutschland: In München wurde er in der Schwabinger Boh me als Dichterfürst inszeniert und verehrt, in Heidelberg und Berlin verkehrte er in bildungsbürgerlichen Kreisen. 1927 wurde ihm der erste Goethe-Preis verliehen. George zog sich schließlich 1933 nach Minusio zurück, nachdem ihm Josef Goebbels die Präsidentschaft einer neuen deutschen Akademie für Dichtung angeboten hatte. Er verweigerte dieses Angebot und starb am 4. Dezember, betrauert von seinen Schülern und Verehrern. §
Ute Oelmann, geb. 1949, lehrte in Bristol, Tübingen, Gießen und Stuttgart. Seit 1990 Leiterin des Stefan George-Archivs. Mitarbeiterin bei der Edition der kritischen George-Ausgabe sowie Mitherausgeberin des George-Jahrbuchs.
Summary
Die »Hymnen«, von denen George im Jahr ihrer Entstehung 1890 einen Privat-Druck veranlasste, der – ebenso wie die zwischen Ende Dezember 1890 und Ende Juni 1891 verfassten »Pilgerfahrten« – in 100 Exemplaren Verbreitung fand, sind Georges erstes Werk, das er selbst als völlig eigene und neue Dichtung ansah. Das Neue entsteht hier aus der Beschäftigung mit dem Fremden: George nimmt zu dieser Zeit die Werke der französischen Symbolisten auf, er beginnt mit der Nachdichtung der »Fleurs du mal«. In Frankreich sind neue Gedichtformen geschaffen, durch deren Herübernahme in die deutsche Dichtung George sich absetzt gegen das in klassischer und romantischer Tradition verharrende Epigonentum der 1890er.
In dem 22 Gedichte umfassenden Gedichtzyklus »Algabal« schließlich (zunächst lediglich in 10 Exemplaren gedruckt) nimmt George Bezug auf die historische Person des ›Heliogabalus‹/Elagabal, der (als Varius Avitus Bassianus geboren) sich als Kaiser Marcus Aurelius Antoninus nannte und in der zeitgenössischen französischen und englischen Literatur (Baudelaire, Verlaine, Gautier, Wilde, Poe) breit rezipiert wurde. Auch die Episode, als einige der Kaiser bei einem Bankett einige Gäste unter von der Decke fallenden Rosenblüten ersticken lässt, wird in dem Gedicht »Becher am Boden« thematisiert.
Wie in vielleicht keiner anderen Sammlung Georges bricht sich in diesem Band die Erkenntnis Bahn, dass das menschliche Handeln sinnlos sei und diesem nur mit gesteigerter, reiner Ästhetik begegnet werden könne.
Von den Gedichten dieses Bandes ging eine Erneuerung der deutschen Dichtersprache aus; sie stellen dem Gedicht ein Formenrepertoire zur Verfügung, das gültig blieb bis zur Abdankung des Verses in der Lyrik. Zum Verständnis des George'schen Werkes und seiner Wirkung ist der Band von zentraler Bedeutung.
Product details
Authors | Stefan George |
Assisted by | Oelmann (Editor), Stuttgart Stefan-George-Stiftung (Editor), Stefan-George-Stiftung Stuttgart (Editor) |
Publisher | Klett-Cotta |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 01.01.2005 |
EAN | 9783608951097 |
ISBN | 978-3-608-95109-7 |
No. of pages | 130 |
Dimensions | 154 mm x 226 mm x 15 mm |
Weight | 306 g |
Series |
Sämtliche Werke Sämtliche Werke, Bd.2 Sämtliche Werke Sämtliche Werke in achtzehn Bänden |
Subjects |
Fiction
> Poetry, drama
Gedichte, Reime (dt.) div., Lyrik, Symbolismus, 20. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, Dichter, Jahrhundertwende, Schriftsteller, Lyriker, Konservative Revolution, Ästhetizismus, George-Kreis, Kunst für die Kunst, l'art pour l'art, literarischer Jugendstil, Blätter für die Kunst, Lyrik einzelner Dichter |
Customer reviews
No reviews have been written for this item yet. Write the first review and be helpful to other users when they decide on a purchase.
Write a review
Thumbs up or thumbs down? Write your own review.