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Seit Mitte der fünfziger Jahre war Arno Schmidt mit der Vorbereitung eines Romans über die Lilienthaler Sternwarte beschäftigt. Beinahe hätte der Autor in dem kleinen Dorf bei Bremen eine Stelle als Küster angenommen, um an diesem Riesenwerk zu arbeiten, für das Zettel's Traum eine »bloße Handübung« hätte abgeben sollen. Zwei Seiten hat Schmidt geschrieben über das Schicksal des Amtmanns Johann Hieronymus Schroeter und dessen gigantische Sternwarte, die an einem Herbstmorgen 1801 hätte Besuch empfangen sollen von dem preußischen Oberst Christian von Massenbach. Der Roman ist nie erschienen, doch haben sich rund 400 Notizzettel erhalten. Das üppig ausgestattete Vierfarb-Faksimile bringt das erstmals veröffentlichte Material zusammen mit Photographien des Handlungsortes, thematisch verwandten Tagebuchauszügen und Briefstellen von Arno und Alice Schmidt in eine attraktive Komposition.
List of contents
Aus dem Inhalt:
Bernd Rauschenbach:
Das übernächste Buch / Chronologie einer Nicht-Entstehung. / "Lilienthal"-Spuren im Werk, in Briefen und in Tagebüchern
Arno Schmidt:
Zwei kleine Planeten - ein großer Schüler / Kartenskizzen und Zeichnungen / Handlungsgerüste, Personenverzeichnisse und ein Textfragment / Ordnungskarten und Zettel zu "Lilienthal" / Fotos aus Lilienthal und Umgebung
Hermann Schumacher:
Die Lilienthaler Sternwarte. Mit zahlreichen Anmerkungen Arno Schmidts
About the author
Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren und starb am 3. Juni 1979 an einem Schlaganfall im Krankenhaus in Celle. Er wuchs in Hamburg auf. Nach dem Tod des Vaters 1928 zog die Mutter mit ihm und seiner älteren Schwester nach Lauban in Schlesien. Arno Schmidt absolvierte das Abitur und arbeitete von 1934 an in der Textilindustrie in Greiffenberg, wo er auch Alice Murawski heiratete. 1940 wurde er zur Artillerie der Wehrmacht eingezogen. Zunächst stand er im Elsass, ab 1942 dann in Norwegen. Im letzten Kriegsjahr meldete er sich an die Front, um einen kurzen Heimaturlaub zu bekommen, in dem er die Flucht seiner Frau nach Westen organisierte. Er kam nach kurzem Kampfeinsatz in Niedersachsen in englische Kriegsgefangenschaft in ein Lager bei Brüssel. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Arno Schmidt zunächst als Dolmetscher und trat 1949 mit der Erzählung "Leviathan" erstmals hervor. Nach sechsjährigen Vorarbeiten veröffentlichte Schmidt 1970 sein Hauptwerk "Zettel's Traum". 1973 erhielt Schmidt den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. 1981, zwei Jahre vor ihrem Tod, gründete Alice Schmidt mit Jan Philipp Reemtsma die Arno Schmidt Stiftung.
Summary
Seit Mitte der fünfziger Jahre war Arno Schmidt mit der Vorbereitung eines Romans über die Lilienthaler Sternwarte beschäftigt. Beinahe hätte der Autor in dem kleinen Dorf bei Bremen eine Stelle als Küster angenommen, um an diesem Riesenwerk zu arbeiten, für das Zettel's Traum eine »bloße Handübung« hätte abgeben sollen. Zwei Seiten hat Schmidt geschrieben über das Schicksal des Amtmanns Johann Hieronymus Schroeter und dessen gigantische Sternwarte, die an einem Herbstmorgen 1801 hätte Besuch empfangen sollen von dem preußischen Oberst Christian von Massenbach. Der Roman ist nie erschienen, doch haben sich rund 400 Notizzettel erhalten. Das üppig ausgestattete Vierfarb-Faksimile bringt das erstmals veröffentlichte Material zusammen mit Photographien des Handlungsortes, thematisch verwandten Tagebuchauszügen und Briefstellen von Arno und Alice Schmidt in eine attraktive Komposition.