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Arno Schmidt war mit seinem Roman Das Steinerne Herz noch vor Uwe Johnson der erste Schriftsteller überhaupt, der das gespaltene Deutschland literarisch zum Thema gemacht hat. Obwohl die Geschichte um die Machenschaften eines Büchersammlers bereits in einer sexuell, politisch und religiös entschärften Fassung publiziert wurde, rief die deutsche Literaturkritik voller Entsetzten aus: »Gott schütze die deutsche Literatur!« Im Rahmen der Bargfelder Ausgabe liegt einer der unterhaltsamsten und sprachmächtigsten Romane der Nachkriegsliteratur erstmals in der unzensierten Fassung vor.
Die beiden Capriccios Tina (1956) und Goethe (1957) - hinreißende Stücke, in denen man durch eine Litfaßsäule in Darmstadt direkt in ein unterirdisches Elysium keineswegs toter Dichter gelangt oder von einem nächtlichen Besuch Goethes beim Kollegen Schmidt erfährt - nannte Arno Schmidt »Satyrstücke leerer Stunden, wenn mich der ganze Betrieb (...), ob hiesiges Literatengewäsch, ob Großstadtgetue, wieder einmal so sehr anstinken, dass ich mir nicht anders zu helfen weiß.«
Im Spiel mit Elementen des Science-Fiction-Romans, gibt Schmidt in Die Gelehrtenrepublik (1957), einer düsteren Utopie, das Bild einer atomar verseuchten Erde, die von liebeshungrigen Zentaurenweibchen und Mörderspinnen bevölkert wird.
List of contents
Aus dem Inhalt:
DAS STEINERNE HERZ
Historischer Roman aus dem Jahre 1954 nach Christi
TINA
oder über die Unsterblichkeit
GOETHE
und Einer seiner Bewunderer
DIE GELEHRTENREPUBLIK
Kurzroman aus den Roßbreiten
ANHANG
Editorische Nachbemerkung / Abkürzungen / Varianten-Apparat
About the author
Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren und starb am 3. Juni 1979 an einem Schlaganfall im Krankenhaus in Celle. Er wuchs in Hamburg auf. Nach dem Tod des Vaters 1928 zog die Mutter mit ihm und seiner älteren Schwester nach Lauban in Schlesien. Arno Schmidt absolvierte das Abitur und arbeitete von 1934 an in der Textilindustrie in Greiffenberg, wo er auch Alice Murawski heiratete. 1940 wurde er zur Artillerie der Wehrmacht eingezogen. Zunächst stand er im Elsass, ab 1942 dann in Norwegen. Im letzten Kriegsjahr meldete er sich an die Front, um einen kurzen Heimaturlaub zu bekommen, in dem er die Flucht seiner Frau nach Westen organisierte. Er kam nach kurzem Kampfeinsatz in Niedersachsen in englische Kriegsgefangenschaft in ein Lager bei Brüssel. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Arno Schmidt zunächst als Dolmetscher und trat 1949 mit der Erzählung "Leviathan" erstmals hervor. Nach sechsjährigen Vorarbeiten veröffentlichte Schmidt 1970 sein Hauptwerk "Zettel's Traum". 1973 erhielt Schmidt den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. 1981, zwei Jahre vor ihrem Tod, gründete Alice Schmidt mit Jan Philipp Reemtsma die Arno Schmidt Stiftung.
Summary
Arno Schmidt war mit seinem Roman Das Steinerne Herz noch vor Uwe Johnson der erste Schriftsteller überhaupt, der das gespaltene Deutschland literarisch zum Thema gemacht hat. Obwohl die Geschichte um die Machenschaften eines Büchersammlers bereits in einer sexuell, politisch und religiös entschärften Fassung publiziert wurde, rief die deutsche Literaturkritik voller Entsetzten aus: »Gott schütze die deutsche Literatur!« Im Rahmen der Bargfelder Ausgabe liegt einer der unterhaltsamsten und sprachmächtigsten Romane der Nachkriegsliteratur erstmals in der unzensierten Fassung vor.
Die beiden Capriccios Tina (1956) und Goethe (1957) – hinreißende Stücke, in denen man durch eine Litfaßsäule in Darmstadt direkt in ein unterirdisches Elysium keineswegs toter Dichter gelangt oder von einem nächtlichen Besuch Goethes beim Kollegen Schmidt erfährt – nannte Arno Schmidt »Satyrstücke leerer Stunden, wenn mich der ganze Betrieb (...), ob hiesiges Literatengewäsch, ob Großstadtgetue, wieder einmal so sehr anstinken, dass ich mir nicht anders zu helfen weiß.«
Im Spiel mit Elementen des Science-Fiction-Romans, gibt Schmidt in Die Gelehrtenrepublik (1957), einer düsteren Utopie, das Bild einer atomar verseuchten Erde, die von liebeshungrigen Zentaurenweibchen und Mörderspinnen bevölkert wird.
Additional text
»Ein Buch wie ein Rauschmittel.«
Report
»Ein Buch wie ein Rauschmittel.« DIE WELT 20221209