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Bereits als Gymnasiast veröffentlichte der spätere Büchner-Preisträger Albert Drach Gedichte in der Zeitung, die nach dem Ersten Weltkrieg unter dem Titel "Kinder der Träume" auch in Buchform herauskamen; für 45 Jahre sollte dies Drachs einziges Buch bleiben. Ehe er 1953 von sich aus seine lyrische Produktion für beendet erklärte, entstanden ganze Gedichtzyklen, an denen er immer wieder arbeitete, um sie, meist vergeblich, für den Druck vorzubereiten. Erst mit dem vorliegenden Band 10 der Werkausgabe, nach den Forschungen von Herausgeber Reinhard Schulte, ist es möglich, die gesamte Breite von Drachs Lyrik zu überblicken und diese Lücke in der Literaturgeschichte zu schließen.
About the author
Albert Drach, 1902 als Sohn eines jüdischen Mathematikprofessors in Mödling geboren, studierte Jura und promovierte 1926. Er arbeitete als Rechtsanwalt, emigrierte 1938 über Paris nach Nizza und entging mit Mühe der Auslieferung. 1947 kehrte er in sein Elternhaus in Mödling bei Wien zurück, wo er bis zu seinem Tod 1995 lebte.§Er galt stets als außenseiterische Figur im Literaturbetrieb. Sein Roman "Das große Protokoll gegen Zwetschkenbaum" (1964), zugleich erster Band einer Werkausgabe, trug dem Autor endlich die Anerkennung ein, die ihm in den Dreißigerjahren verwehrt geblieben war. Vor allem durch seine Romane, deren Sprache das umständliche Amtsdeutsch der Kanzleien und Gerichte parodiert, gelangte er zu internationalem Ansehen. 1988, mit der Zuerkennung des Georg-Büchner-Preises nach der Veröffentlichung seines Exilberichts "Die unsentimentale Reise", setzte seine endgültige Rehabilitation in der (literarischen) Öffentlichkeit ein. 1993 erhielt er den Grillparzer-Preis.
Bernhard Fetz geboren 1963, ist Direktor des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek und Dozent am Institut für Germanistik der Universität Wien.
Wendelin Schmidt-Dengler (1942-2008) war Vorstand des Instituts für Germanistik der Universität Wien und Leiter des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek. Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur österreichischen und deutschen Literatur in Büchern, Zeitschriften, Zeitungen und im Rundfunk. Er war Träger des "Österreichischen Staatspreises für Literaturkritik", Wissenschaftler des Jahres in Österreich 2007 und Ehrenvorsitzender der Heimito von Doderer-Gesellschaft.
Summary
Bereits als Gymnasiast veröffentlichte der spätere Büchner-Preisträger Albert Drach Gedichte in der Zeitung, die nach dem Ersten Weltkrieg unter dem Titel "Kinder der Träume" auch in Buchform herauskamen; für 45 Jahre sollte dies Drachs einziges Buch bleiben. Ehe er 1953 von sich aus seine lyrische Produktion für beendet erklärte, entstanden ganze Gedichtzyklen, an denen er immer wieder arbeitete, um sie, meist vergeblich, für den Druck vorzubereiten. Erst mit dem vorliegenden Band 10 der Werkausgabe, nach den Forschungen von Herausgeber Reinhard Schulte, ist es möglich, die gesamte Breite von Drachs Lyrik zu überblicken und diese Lücke in der Literaturgeschichte zu schließen.