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Haus ohne Menschen - Zeitmitschriften

German · Paperback / Softback

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List of contents

Haus ohne Menschen. Ein Zustand. Das Argument und sein Entschuldigung. Offener Brief an Rainer Schedlinski. Der Text Hintergrund. Die Gespräche finden nicht statt. Die DDR und ihr Mythos. Die Stasi. Eine dauernde Realität. Machtmaschine Sprache. Die Unaufgeklärtheit der Revolutionen. Es gibt keine und die Freiheit des Textes. Sie schweigen. Oder sie lügen. Die Kontinuität und ihre Beweiskraft. Am Ende der Illusionen. Der Text und der Körper. Ortswechsel. Zustandsbeschreibung. Zwischenbericht. Das bleibt nun so.

About the author

Kurt Drawert wurde 1956 in Hennigsdorf (Brandenburg) geboren und lebt seit 1996 als Autor von Lyrik, Prosa und Dramatik in Darmstadt. Bekannt wurde er vor allem mit seiner seit 1987 veröffentlichten und in zahlreiche Sprachen übersetzten Lyrik.§Für seine Prosa wurde er ausgezeichnet u. a. mit dem "Preis der Jürgen-Ponto-Stiftung", dem "Uwe-Johnson-Preis" und dem "Ingeborg-Bachmann-Preis", für seine Lyrik mit dem "Leonce-und-Lena-Preis", dem "Lyrikpreis Meran", dem "Nikolaus-Lenau-Preis", 2013 mit dem "Werner-Bergengruen-Preis" und 2014 mit dem "Robert Gernhardt Preis".

Additional text

»Trauer über die verlorenen Jahre, Zorn über den Freund, der, indem er den Freund verriet, zugleich die Literatur verraten hat, prägen diese Essays. Drawert wehrt sich gegen die These von Mitläufern wie Verrätern, daß die Stasi nicht nur mit Verbot und Verfolgung die Literatur lenkte, sondern genauso über die Erlaubnis und Tolerierung bestimmter Werke. Es sind melancholische Betrachtungen über den Verrat der linken Intellektuellen, die, anders als Benn, Spengler, Jünger, Marinetti oder Pound, nicht einmal Gesinnungstäter, sondern lediglich Zyniker und Gesinnungsverräter waren.« »Doch bleibt Drawert nicht bei dieser kompromißlosen Absage an die Zerstörer der Glaubwürdigkeit stehen. Er ist davon überzeugt, daß manche Autoren daß, was er ?die Freiheit des Textes? nennt, unzureichend genutzt haben. Es wäre weit mehr und weit konsequenter möglich gewesen, diese Freiheit des Textes auch unter der DDR-Macht zu bewahren. Kurt Drawert [...] findet in den Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträgen zu einem luziden, schlanken und stellenweise auch polemischen Stil, Polemik freilich mit dem Florett ausgefochten. Dann aber, und das ist vielleicht der wichtigste und bedeutendste Teil des kleinen Buches, wendet sich der Autor der Grunderfahrung von Sprache und Freiheit zu. [...] Auf der Sprachebene, die sich Kurt Drawert durch Erinnerung und Reflexion erarbeitet, hat die neue deutsche Literatur eine Zukunft. Das Motto von Jean-Paul Sartre, das er für seine Zeitmitschriften gewählt hat, gilt weder der Polemik noch der Klage, sondern der Freiheit des Textes: Wenn die Literatur nicht alles ist, ist sie der Mühe nicht wert. Das will ich mit ?Engagement? sagen.«

Report

"Im "Verdrängungsprozeß einer gescheiterten Elite" erscheint in diesen Aufsätzen das wahre Dilemma jener, die sich einst als "Unentbehrlichkeitsfiguren" des Realsozialismus aufführen konnten: "Auf dem Hintergrund zahlloser Existenzen, denen das Rückgrat gebrochen ist, heben sie den eigenen verstauchten kleinen Finger als Beweis dafür, auch widersprochen zu haben." Das hatten wir in Deutschland schon einmal. Verständlich, daß Drawerts Sympathie denen gilt, die "in der Dunkelheit der Fabriken und in den Finsternissen der Geschichte zu finden sind, für die es niemals eine Gelegenheit gab, das Licht der Öffentlichkeit zu sehen, in dem die Intellektuellen sich selbstgerecht spiegelten. [...] Gerade eine westeuropäische Linke mit DDR-Sympathie hätte guten Grund, heute mit sich ins Gericht zu gehen." Daß Drawerts Aufsätze in einem roten Suhrkamp-Bändchen erscheinen, ist wohl als symbolische Bußleistung und prompte Reaktion auf diesen Ratschlag zu verstehen. In Drawerts Attacken ist Notwendiges gesagt. Doch es bleibt ein Unbehagen. [...] Das Unbehagen resultiert vielmehr aus Erfahrungen, die das historisch Aktuelle auch als Exempel des historisch eher Normalen sehen. [...] Wie gesagt, Schufte bleiben Schufte, sind zu demaskieren und zu bestrafen. Doch es wird die Zeit kommen, da dieser Reinigungsprozeß ins Aporetische mündet, ja vielleicht demonstriert er heute schon seine Hilflosigkeit."
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Product details

Authors Kurt Drawert
Publisher Suhrkamp
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.01.1994
 
EAN 9783518118313
ISBN 978-3-518-11831-3
No. of pages 124
Dimensions 109 mm x 10 mm x 176 mm
Weight 108 g
Series Edition Suhrkamp
Edition Suhrkamp, Neue Folge
edition suhrkamp
Edition Suhrkamp, Neue Folge
Subject Fiction > Narrative literature > Contemporary literature (from 1945)

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