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Lachen darf man nicht, lachen muss man. Doch nicht jedes Lachen ist gleich. Worüber lacht wer, wenn der Holocaust zum Gegenstand absurder Geschichten, schwarzen Humors und komischer Narrative wird? Stoßen filmische Komödien und Satiren an eine Grenze, hinter der sich Entlarvungsabsicht und Versöhnungsutopien als Verharmlosung erweisen? Oder liegt gerade im anarchischen Impuls des Komischen eine Chance, sich dem Ungeheuerlichen des Holocaust und seinen Folgen provokativ anzunähern? Waren es nach Filmen von Lubitsch und Chaplin auch osteuropäische Filmautoren, die mit den Mitteln der Groteske und des Absurden die Massenverbrechen des Nationalsozialismus unter die Lupe nahmen, so löste Roberto Benignis Film "Das Leben ist schön" 1997 eine weltweite Debatte aus. Der Band "Lachen über Hitler - Auschwitz-Gelächter?" diskutiert Benignis traurige Komödie und andere exemplarische Spielfilme in ihrem jeweiligen historischen Kontext und mit Blick auf die Brüche und Kontinuitäten im Verhältnis der Generationen. Die Autorinnen und Autoren Stephan Braese, Thomas Elsaesser, Lutz Koepnick, Geraldine Kortmann, Kathy Laster, Ruth Liberman, Burkhardt Lindner, Ronny Loewy, Yosefa Loshitzky, Joachim Paech, Christian Schneider, Silke Wenk und die Herausgeber nehmen engagiert und kontrovers Stellung.
About the author
Margrit Frölich, Studienleiterin der Evangelischen Akademie Arnoldshain
Hanno Loewy, geb. 1961, ist Literatur- und Filmwissenschaftler und Publizist. Er hat den Ausstellungsteil 'Jüdische Gegenwart in Deutschland' in der Dauerausstellung des Jüdischen Museums Berlin kuratiert.
Heinz Steinert, Prof. Dr., geb. 1942, Studium der Philosophie, Psychologie und Literaturwissenschaften in Wien, Ausbildung an der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, Habilitation in Soziologie in Graz. Mitbegründer und seither wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Rechts- und Kriminalsoziologie in Wien, Professor für Soziologie an der Universität Frankfurt a.M.