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Schönes Fernsehen, gibt es das? Ein nicht unbeträchtlicher Teil unseres Lebens spielt sich vor dem Fernseher ab. Spannend und unterhaltend könnte es sein - aber findet Kultur nicht zu abenteuerlich später Stunde statt, und dient die Unterhaltung nicht zunehmend der Geistaustreibung? »Es würde den Leuten doch auch gefallen, wenn es gut wäre«, bemerkte ein ehemals berühmter Komiker melancholisch und schaltete seinen Fernseher aus.
Vier Jahre lang war Iso Camartin Leiter der Kulturabteilung beim Schweizer Fernsehen DRS und konnte den Fernsehbetrieb aus nächster Nähe beobachten. Camartin gibt sich nicht mit der nüchternen Einsicht von Hans Magnus Enzensberger zufrieden, daß das Fernsehen das »Nullmedium par excellence« sei. Mit zahlreichen Beispielen aus Literatur, Philosophie und Musik verweist er auf Inhalte, durch die das Fernsehen »lohnend wie eine Dante-Lektüre« werden könnte. Nur müßten die Fernsehmacher dafür nicht stur auf die Quoten blicken, sondern Geschichten erzählen, Geschichten, die dem Zuschauer auch nach dem Abschalten in Erinnerung bleiben. Mit ebensoviel Scharfsicht wie Phantasie entwickelt Camartin die Vision einer intelligenten Form von Kulturvermittlung: das schöne Fernsehen.
About the author
Iso Camartin, geboren 1944 in Chur, aufgewachsen in Disentis, Graubünden, studierte Philosophie und Romantik in München, Bologna und Regensburg. Er ist Essayist und Literaturkritiker. Er lehrte Rätoromanistik an der ETH und an der Universität Zürich und hat sich in seinen zahlreichen Aufsätzen und Büchern immer wieder mit der Geschichte und der Kultur seines Heimatkantons Graubünden auseinander gesetzt
Summary
Schönes Fernsehen, gibt es das? Ein nicht unbeträchtlicher Teil unseres Lebens spielt sich vor dem Fernseher ab. Spannend und unterhaltend könnte es sein – aber findet Kultur nicht zu abenteuerlich später Stunde statt, und dient die Unterhaltung nicht zunehmend der Geistaustreibung? »Es würde den Leuten doch auch gefallen, wenn es gut wäre«, bemerkte ein ehemals berühmter Komiker melancholisch und schaltete seinen Fernseher aus.
Vier Jahre lang war Iso Camartin Leiter der Kulturabteilung beim Schweizer Fernsehen DRS und konnte den Fernsehbetrieb aus nächster Nähe beobachten. Camartin gibt sich nicht mit der nüchternen Einsicht von Hans Magnus Enzensberger zufrieden, daß das Fernsehen das »Nullmedium par excellence« sei. Mit zahlreichen Beispielen aus Literatur, Philosophie und Musik verweist er auf Inhalte, durch die das Fernsehen »lohnend wie eine Dante-Lektüre« werden könnte. Nur müßten die Fernsehmacher dafür nicht stur auf die Quoten blicken, sondern Geschichten erzählen, Geschichten, die dem Zuschauer auch nach dem Abschalten in Erinnerung bleiben. Mit ebensoviel Scharfsicht wie Phantasie entwickelt Camartin die Vision einer intelligenten Form von Kulturvermittlung: das schöne Fernsehen.