Read more
Summary
Die Gedichtsammlung La Beltà, in Italien im April 1968 erschienen, in der deutschen Übersetzung zu Pracht geworden, ist eines der größten sprachlichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Das Buch lässt sich beschreiben als der Versuch einer neuen Sprache, die durch Nichtidentifizierung, durch eine Wahrnehmung ohne Objekte, durch das Finden eines neuen Nichts, auf einer außerordentlichen Expedition in die Zonen und Landschaften des Nichtwahren ihre Entdeckungen macht.
Es gibt das Andere der Wahrheit, es ist nicht die Unwahrheit, sondern es ist das Paradies. Die Welt spricht die Paradiessprache - und in diesen Gedichten, die den Bestimmungen der Wahrheit ausweichen, wird sie hörbar. Die Paradiessprache ist weniger eine Bedeutungssprache als vielmehr eine Zuckungssprache und Raptus und Salto; eine zerbrechende Sprache, die in ihren Brechungen die Pracht erzeugt.
Es gibt in der Natur das opus oratorium maxime zu entdecken, das da gesungen wird wie Kiebitzrufe; doch dieses andere Geschichtswerk, die Schicht- und Kompostierfabrik, ist mit den Mitteln der Identität und Beherrschung nicht erfahrbar, nur mit den Mitteln der Auflösung und Pulverisierung und Ekstase. Die Sprache dieser Gedichte ist nicht mehr die Sprache der Poesie, sondern Sprache des Planeten. Der Planet ist Poeta - poeta planetarius. La Beltà zeigt so etwas wie eine Kehre im Erkennen an - zu einem ekstatischen Erkennen hin.
Die Tragweite dieser Gedichtsammlung ist in Italien in zahlreichen Untersuchungen dargestellt worden - in anderen europäischen Ländern setzt diese Diskussion dank der erschienenen Übersetzungen ein.
(Nur Auslieferung f. Deutschland u. Schweiz)