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Der Band enthält philosophische Aufsätze. Die ersten drei Beiträge reagieren auf neuere Versuche einer Rückkehr zu metaphysischen Denkformen. Die Aufsätze, die die pragmatische Wende in der Sprachanalyse nachvollziehen, entfalten den Begriff der kommunikativen Vernunft im Kontext zeitgenössischer Bedeutungs- und Handlungstheorien. Dasselbe Thema behandelt der siebte Beitrag aus größerer Distanz, und zwar in Auseinandersetzung mit den kontextualistischen Varianten einer heute dominierenden Vernunftkritik. In den beiden letzten Beiträgen werden zwei Fäden aus diesem Argumentationsgewebe aufgenommen und fortgesponnen: einmal geht es um das Problem der Unaussprechlichkeit des Individuellen, zum anderen um die Frage, warum philosophische Texte, ungeachtet ihres wesentlich rhetorischen Charakters, nicht in Literatur aufgehen.
List of contents
Aus dem Inhalt:
I. Rückkehr zur Metaphysik?
1. Der Horizont der Moderne verschiebt sich
2. Metaphysik nach Kant
3. Motive nachmetaphysischen Denkens
II. Pragmatische Wende4. Handlungen, Sprechakte, sprachlich vermittelte Interaktionen und Lebenswelt
5. Zur Kritik der Bedeutungstheorie
6. Bemerkungen zu J. Searles 'Meaning, Communication, and Representation'
III. Zwischen Metaphysik und Vernunftkritik
7. Die Einheit der Vernunft in der Vielfalt ihrer Stimmen
8. Individuierung durch Vergesellschaftung. Zu G. H. Meads Theorie der Subjektivität
9. Philosophie und Wissenschaft als Literatur?
About the author
Jürgen Habermas, 1929 in Düsseldorf geboren, Philosoph und Soziologe, studierte Philosophie, Geschichte und Psychologie in Göttingen, Zürich und Bonn, wo er 1954 promovierte. Von 1956 bis 1959 war er Assistent am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main und nahm dort wesentliche Impulse der Frankfurter Schule auf. Aus ihrer Tradition hat er die seine weiteren Arbeiten strukturierende Fragestellung entwickelt, wie eine kritische Theorie der Gesellschaft beschaffen zu sein habe, die eine dem erreichten Stand sozialwissenschaftlicher Erkenntnis wie historischer Erfahrung angemessene Theorie der Demokratie darstelle. 1961 habilitierte er in Marburg und wurde auf ein Extraordinariat für Sozialphilosophie nach Heidelberg berufen. 1964 erhielt er eine Professur für Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main. 1971 wurde er, gemeinsam mit Carl-Friedrich von Weizsäcker, Direktor des "Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt" in Starnberg. 1982 folgte Habermas dem Ruf nach Frankfurt am Main auf eine Professur für Soziologie und Philosophie. Jürgen Habermas erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden und Preise, darunter den "Friedenspreis des Deutschen Buchhandels" (2001), den "Kyoto-Preis" (2004) und den "Heine-Preis" (2012) "... für sein Lebenswerk, das durch freiheitliche Ideen der Aufklärung, seinen unermüdlichen Einsatz für ein demokratisch verfasstes Deutschland sowie seine streitbaren Beiträge zu den gesellschaftspolitischen Debatten Europas geprägt ist", so die Begründung der Jury. 2013 wurde Jürgen Habermas mit dem "Kulturellen Ehrenpreis" der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Außerdem wurde Jürgen Habermas mit dem Erasmus-Preis 2013 ausgezeichnet.
Summary
Der Band enthält philosophische Aufsätze. Die ersten drei Beiträge reagieren auf neuere Versuche einer Rückkehr zu metaphysischen Denkformen. Die Aufsätze, die die pragmatische Wende in der Sprachanalyse nachvollziehen, entfalten den Begriff der kommunikativen Vernunft im Kontext zeitgenössischer Bedeutungs- und Handlungstheorien. Dasselbe Thema behandelt der siebte Beitrag aus größerer Distanz, und zwar in Auseinandersetzung mit den kontextualistischen Varianten einer heute dominierenden Vernunftkritik. In den beiden letzten Beiträgen werden zwei Fäden aus diesem Argumentationsgewebe aufgenommen und fortgesponnen: einmal geht es um das Problem der Unaussprechlichkeit des Individuellen, zum anderen um die Frage, warum philosophische Texte, ungeachtet ihres wesentlich rhetorischen Charakters, nicht in Literatur aufgehen.
Report
"Jürgen Habermas zeigt auch in seinem neuen Buch, welche singuläre Gestalt er für das zeitgenössische Denken ist."
Dieter Kaltwasser literaturkritik.de