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Ketzerprozesse, Hexenjagden, Judenverfolgungen und die Inquisition - ein Geschichtsroman und eine aufrüttelnde, zeitlose Studie über Massenwahn und den Zerfall einer Gesellschaft. Wenngleich es der Roman 'Die schöne Frau Seidenman' war, der Szczypiorski - quasi über Nacht - weltberühmt machte, halten doch viele 'Eine Messe für die Stadt Arras' für das Hauptwerk dieses großen Homme de lettres, der mit Leben und Werk einen bedeutenden Beitrag zur Völkerverständigung zwischen Ost und West geleistet hat.
About the author
Andrzej Szczypiorski, geboren 1928 in Warschau, nach der Teilnahme am Aufstand dieser Stadt 1944 im KZ, 1981 interniert, Mitglied des Vorstandes des polnischen PEN-Clubs. Der Autor verstarb 2000 in Warschau.
Summary
Ketzerprozesse, Hexenjagden, Judenverfolgungen und die Inquisition – ein Geschichtsroman und eine aufrüttelnde, zeitlose Studie über Massenwahn und den Zerfall einer Gesellschaft. Wenngleich es der Roman ›Die schöne Frau Seidenman‹ war, der Szczypiorski – quasi über Nacht – weltberühmt machte, halten doch viele ›Eine Messe für die Stadt Arras‹ für das Hauptwerk dieses großen Homme de lettres, der mit Leben und Werk einen bedeutenden Beitrag zur Völkerverständigung zwischen Ost und West geleistet hat.
Foreword
Im Frühling des Jahres 1458 wurde die Stadt Arras von Hungersnot und Pest heimgesucht. Im Laufe eines Monats starb beinahe ein Fünftel der Bevölkerung. Kurze Zeit später kam es aus ungeklärten Gründen zur berüchtigten ›Vauderie d'Arras‹ – grausamen Juden- und Hexenverfolgungen und Prozessen wegen angeblicher Häresie. Geraume Zeit danach erklärte der Bischof von Utrecht alle Hexen- und Ketzerprozesse für nichtig.
Report
"Dieser Bericht über die Entstehung eines Pogroms im mittelalterlichen Arras ist historischer Roman und eine psychologisch-soziologische Studie über Massenwahn zugleich.
Heute, da allerlei obskure Pseudotheorien und Heilslehren die Runde machen und auch in gepflegtem Ambiente durchaus ernsthaft verteidigt werden, mag es interessant sein, literarisch nachzuvollziehen, zu welchen Resultaten in sich stimmige Ableitungen aus absurden Prämissen gelangen. Was in der Gestalt eines mal gelehrteren, mal demokratischeren Disputs daherkommt, ist in Wirklichkeit die vorbereitende Rechtfertigung von Massenmord. Pogrome, so zeigt der Roman, können ihren Ursprung in den Parlamenten haben."(Tages-Anzeiger)
"Szczypiorski gibt sich erneut als versierter Geschichtenerzähler und glänzender Analytiker zu erkennen."(Süddeutsche Zeitung)
"Ein historisches Gleichnis zur Erkundung von Schicksalsfragen eines Volkes: Totalitarismus, Fremdherrschaft, Fanatismus und Anpassung. Die ästhetische Auss trahlung des Romans, seine Wirkung, beruht zum großen Teil auf der Spannung, die das Gleichgewicht zwischen Aussprechen und Nicht-Aussprechen erzeugt."(Neue Zürcher Zeitung)