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Islamische Identitäten - Formen muslimischer Religiosität junger Männer in Deutschland und Frankreich

German · Hardback

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Seit die ersten Arbeitsmigranten aus islamisch geprägten Ländern nach Deutschland und Frankreich einwanderten, haben sich die sozialen, politischen und ökonomischen Bedingungen dramatisch verändert. Infolgedessen hat auch die Religiosität junger Muslime mit dem Islam ihrer Eltern nicht mehr viel gemein.

Anhand von Porträts und Interviews schildert Nikola Tietze, auf welch vielfältige Art junge Männer in Deutschland und Frankreich den Islam als eine von zahlreichen Möglichkeiten zur Entwicklung ihrer Subjektivität nutzen und ihren Bedürfnissen entsprechend immer wieder umformen. »Muslim sein« ist kein statisches Programm, sondern ein Prozess, in dessen Verlauf sich das Individuum stets aufs Neue als handelndes Subjekt entwirft.

About the author

Nikola Tietze, Dr. Phil., geb. 1965, Soziologin im Arbeitsbereich "Nation und Gesellschaft" am Hamburger Institut für Sozialforschung; 2010 Gastdozentin an der Universität Victor Segalen-Bordeaux 2; Promotion an der École des Hautes Études en Sciences Sociales Paris und der Universität Marburg.

Additional text

Der Islam gehört heute zum gesellschaftlichen Alltag deutscher, französischer
und anderer westeuropäischer Großstädte. Nicht nur Immigranten der ersten
Generation praktizieren die Religion ihres Herkunftslandes, sondern auch
junge Leute, die in Deutschland oder Frankreich aufgewachsen sind. Hier
wie dort ist das Bild, das sich die Öffentlichkeit von Muslimen macht,
überwiegend negativ: Sie gelten als Modernitätsverweigerer und Traditionalisten,
die sich nicht in die westlichen Gesellschaften integrieren wollen. Schlimmstenfalls
wird der Islam mit "Fundamentalismus", Kriminalität, Gewalt oder sogar
Terrorismus gleichgesetzt. Die politische und soziale Situation im laizistischen,
zentralistisch organisierten Frankreich unterscheidet sich zwar von der
Lage in Deutschland mit seiner föderalistischen Struktur, wo Kirchen Körperschaften
des öffentlichen Rechts sind. Die nachindustrielle Moderne und die Globalisierung
haben jedoch in beiden Ländern zu einer zunehmenden Individualisierung
und zur Schwächung traditioneller Institutionen und Wertesysteme geführt.
Der einzelne ist gefordert, sich seine eigene Biographie zu "basteln".
Für junge Männer aus Einwandererfamilien bietet der Islam eine Möglichkeit
dazu. Er dient ihnen sowohl zur Abgrenzung von der übrigen Gesellschaft
als auch zur Integration in diese. Nikola Tietze zeigt in ihrem Buch, daß
"Muslim sein" kein statisches Programm, sondern ein Prozeß ist, in dessen
Verlauf sich das Individuum stets aufs neue als handelndes Subjekt entwirft.
Am Beispiel junger muslimischer Männer in Deutschland und Frankreich, die
unter vergleichbaren sozialen Bedingungen leben, analysiert die Autorin
Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Selbst- und Außenwahrnehmung. Anhand
von Interviews und teilnehmender Beobachtung entwickelt sie auf der Grundlage
relevanter wissenschaftlicher Arbeiten eine Typologie der verschiedenen
Formen muslimischer Religiosität. Porträts einiger Gesprächspartner und
Zitate aus den Interviews lassen ein differenziertes und oft überraschendes
Bild junger Muslime in den beiden Ländern entstehen.

Product details

Authors Nikola Tietze, Nikola (Dr.) Tietze
Assisted by Ilse Utz (Editor), Ilse Utz (Translation)
Publisher Hamburger Edition
 
Languages German
Product format Hardback
Released 01.01.2001
 
EAN 9783930908684
ISBN 978-3-930908-68-4
No. of pages 277
Dimensions 154 mm x 232 mm x 28 mm
Weight 610 g
Subject Social sciences, law, business > Sociology > Political sociology

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