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Fremde sind wir uns selbst

German · Paperback / Softback

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»Der Fremde entsteht, wenn in mir das Bewußtsein meiner Differenz auftaucht, und er hört auf zu bestehen, wenn wir uns alle als Fremde erkennen«. Ausgehend von einer Phänomenologie lebensweltlicher Erfahrung des Fremdseins, die auch die Glücksmomente, das Befreiende einer solchen Erfahrung nicht unterschlägt, vergegenwärtigt die Autorin «Momente der abendländischen Geschichte, in denen der Fremde gedacht, in denen er aufgenommen oder zurückgewiesen worden ist, aber in denen innerhalb des Horizonts einer Religion oder Moral auch die Möglichkeit einer Gesellschaft ohne Fremde erträumt werden konnte«.
Die Stationen dieser Vergegenwärtigung führen von der griechischen und jüdischen Geschichte über das frühe Christentum mit Paulus und Augustinus, die frühe Neuzeit u. a. mit Dante, Machiavelli, Montaigne, bis zur Aufklärung, einschließlich der Französischen Revolution, und der Romantik (Montesquieu, Voltaire, Diderot, Kant, Hegel, Herder). Mit Kants Geschichtsphilosophie ist schließlich die fortgeschrittendste Etappe eines aufklärerischen Kosmopolitismus erreicht.
Julia Kristeva wäre nicht die Psychoanalytikerin, die sie auch ist, bliebe sie an diesem Punkt der Analyse stehen: In Anlehnung an Freud zeigt sie, daß die Thematisierung des Fremden, des Anderen solange unvollständig bleibt, als sie nicht Freuds »kopernikanische Wende« mit vollzieht, die da lautet: »das andere ist mein (eigenes) Unbewußtes«. Ausgehend von dieser psychoanalytischen Einsicht plädiert Kristeva für einen Umgang mit dem Fremden, der in einer Ethik des Respekts für das Unversöhnbare in uns selbst gründet.

About the author

Julia Kristeva, geb. in Bulgarien, seit 1966 in Frankreich lebend, gehört zu den renommiertesten Sprachwissenschaftlerinnen und Psychoanalytikerinnen sowie kritischen intellektuellen Frankreichs. 2004 erhielt sie den norwegischen Holberg-Preis, 2006 den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken; zahlreiche Ehrendoktorwürden, Auszeichnungen und Preise. Sie ist Professorin am Institut Universitaire de France und schrieb einflussreiche Bücher über Psychoanalyse, Literatur und Sprache.

Summary

»Der Fremde entsteht, wenn in mir das Bewußtsein meiner Differenz auftaucht, und er hört auf zu bestehen, wenn wir uns alle als Fremde erkennen«. Ausgehend von einer Phänomenologie lebensweltlicher Erfahrung des Fremdseins, die auch die Glücksmomente, das Befreiende einer solchen Erfahrung nicht unterschlägt, vergegenwärtigt die Autorin «Momente der abendländischen Geschichte, in denen der Fremde gedacht, in denen er aufgenommen oder zurückgewiesen worden ist, aber in denen innerhalb des Horizonts einer Religion oder Moral auch die Möglichkeit einer Gesellschaft ohne Fremde erträumt werden konnte«.
Die Stationen dieser Vergegenwärtigung führen von der griechischen und jüdischen Geschichte über das frühe Christentum mit Paulus und Augustinus, die frühe Neuzeit u. a. mit Dante, Machiavelli, Montaigne, bis zur Aufklärung, einschließlich der Französischen Revolution, und der Romantik (Montesquieu, Voltaire, Diderot, Kant, Hegel, Herder). Mit Kants Geschichtsphilosophie ist schließlich die fortgeschrittendste Etappe eines aufklärerischen Kosmopolitismus erreicht.
Julia Kristeva wäre nicht die Psychoanalytikerin, die sie auch ist, bliebe sie an diesem Punkt der Analyse stehen: In Anlehnung an Freud zeigt sie, daß die Thematisierung des Fremden, des Anderen solange unvollständig bleibt, als sie nicht Freuds »kopernikanische Wende« mit vollzieht, die da lautet: »das andere ist mein (eigenes) Unbewußtes«. Ausgehend von dieser psychoanalytischen Einsicht plädiert Kristeva für einen Umgang mit dem Fremden, der in einer Ethik des Respekts für das Unversöhnbare in uns selbst gründet.

Product details

Authors Julia Kristeva
Assisted by Xenia Rajewsky (Translation)
Publisher Suhrkamp
 
Original title Etrangers a nous-memes
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.01.2010
 
EAN 9783518116043
ISBN 978-3-518-11604-3
No. of pages 212
Dimensions 107 mm x 176 mm x 12 mm
Weight 140 g
Series Edition Suhrkamp
edition suhrkamp
Subjects Humanities, art, music > Linguistics and literary studies
Non-fiction book > Philosophy, religion

Psychologie, Fremd, Frankreich, Themen der Philosophie, Phänomenologie, Fremdheit, Philosophie: Epistemologie und Erkenntnistheorie

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