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»Die Philosophie kehrt das Verfahren der Wissenschaft um. Die Wissenschaft kann nur endliche Züge, Eigenschaften oder Beziehungen an den wirklichen Dingen zu begreifen und zu erfassen trachten. Damit entfernt sie sich von der Realität, wie sie in unserer Erfahrung aufscheint. Die Philosophie hat diese Erfahrung in gewisser Weise zurückzugewinnen, aber sie muß ihr begrifflichen Ausdruck geben, und sie muß es über Begriffe tun, die der inneren Unendlich-keit der Erfahrungen gerecht werden. Eben dies beansprucht Whitehead mit seinem System von Kategorien zu leisten. In ihnen soll schlechthin alles inter-pretierbar sein, die volle Wirklichkeit ohne jeden Abzug. - Man mache sich klar, was damit gesagt und gefordert ist: Erfahrung soll in ihrer ganzen Fülle genommen werden, das ist sein Anspruch an die Philosophie,und es ist, in seinem Verständnis, derAnspruch derPhilosophie.« Jürgen von Kempski
About the author
Alfred North Whitehead 1861 geboren am 15. Februar in Ramsgate/Kent als Sohn des Privatschulleiters und Pastors Alfred Whitehead und der Maria Sarah Whitehead. 1875 Eintritt in das Internat Sherborne in Dorsetshire, England, das Whitehead für seine Ausbildung in den klassischen Sprachen lobt. 1880 Eintritt ins Trinity College, Cambridge zum Studium der Mathematik. 1884 B. A. im Trinity College, Ernennung zum Fellow und zum Dozenten für angewandte Mathematik. 1890 Heirat mit Evelyn Willoughby Wade.§1891 Geburt des Sohnes Thomas North. 1893 Geburt der Tochter Jessie Marie. 1898 Geburt des Sohnes Eric Alfred. 1900 Zusammen mit Bertrand Russell Besuch des Ersten Intemationalen Kongresses für Philosophie in Paris. Bekanntschaft mit Peano. Niederlegung der Dozentur am Trinity College, Umzug nach London. 1911 Dozent für angewandte Mathematik am University College, London, später Professor für angewandte Mathematik am Imperial College of Science and Technology, London. 1914 Besuch des ersten Kongresses für Mathematische Philosophie in Paris. 1924 Niederlegung der Londoner Professur und Annahme eines Rufes auf einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Harvard in Cambridge, Massachusetts. 1925 Lowell Lecturer, Science and the Modern World. 1926 Lowell Lecturer, Religion in the Making. 1927 Barbour-Page Lecturer der Universität Virginia, Symbolism. 1927/28 Gifford Lecturer an der Universität Edinburgh. Whitehead stirbt am 30. Dezember in Cambridge, Massachusetts. Seine Asche wurde am 6. Januar 1948 auf dem Friedhof der Harvard Memorial Church verstreut.
Summary
»Die Philosophie kehrt das Verfahren der Wissenschaft um. Die Wissenschaft kann nur endliche Züge, Eigenschaften oder Beziehungen an den wirklichen Dingen zu begreifen und zu erfassen trachten. Damit entfernt sie sich von der Realität, wie sie in unserer Erfahrung aufscheint. Die Philosophie hat diese Erfahrung in gewisser Weise zurückzugewinnen, aber sie muß ihr begrifflichen Ausdruck geben, und sie muß es über Begriffe tun, die der inneren Unendlich-keit der Erfahrungen gerecht werden. Eben dies beansprucht Whitehead mit seinem System von Kategorien zu leisten. In ihnen soll schlechthin alles inter-pretierbar sein, die volle Wirklichkeit ohne jeden Abzug. - Man mache sich klar, was damit gesagt und gefordert ist: Erfahrung soll in ihrer ganzen Fülle genommen werden, das ist sein Anspruch an die Philosophie,und es ist, in seinem Verständnis, derAnspruch derPhilosophie.« Jürgen von Kempski