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About the author
Rudolf Steiner, geboren 1861, verstorben 1925 in Dornach, Studium der Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie in Wien. Anschluss 1902 der Theosophischen Gesellschaft, 1913 Trennung und Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft sowie 1919 die erste Waldorfschule. Entfaltung des anthropos. Denkansatzes durch zahlreiche Veröffentlichungen und eine umfangreiche Lehrtätigkeit. Steiners Geisteswissenschaft ist keine bloße Theorie. Ihre Fruchtbarkeit zeigt sie vor allem in der Erneuerung aller Bereiche des Lebens: der Erziehung, der Medizin, der Kunst, der Religion, der Landwirtschaft, bis hin zu jener gesunden Dreigliederung des ganzen sozialen Organismus, in der Kultur, Rechtsleben und Wirtschaft sich genügend unabhängig voneinander entfalten können.
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Steiner fasst vorausgegangene Schriften und Vorträge über moderne Weltanschauung und neuzeitliches Geistesleben (1894, 1901) zusammen und erweitert sie um eine Christologie und eine Kosmologie: Er formuliert, das geistige Wesen des Menschen sei in die Entstehung der Welt eingebunden, deren logos sich auf einzigartige Weise in Jesus Christus inkarniert hat. Dies sei das "Mittelpunktereignis der Erd- und Menschheitsgeschichte" und das Christentum eine mystische Tatsache. Der im Titel verwendete Begriff "Geheimwissenschaft" meint im Sinne Goethes (Begriff vom "offenbaren Geheimnis" im Märchen von der Schlange und der Lilie, 1795 ) eine Offenbarungs-Wissenschaft der inneren, esoterischen (also geheimen) anstelle äußerer, exoterischer (mithin öffentlicher) Erkenntnis. Um Missverständnisse auszuräumen, stellten die 1923 beschlossenen Statuten der neuen Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft fest, diese solle "eine Vereinigung von Menschen sein, die das seelische Leben im einzelnen Menschen und in der menschlichen Gesellschaft auf der Grundlage der wahren Erkenntnis der geistigen Welt pflegen" solle.