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Den alt gewordenen Kibbuzfunktionär Schraga Unger treibt nur noch ein Gedanke um. Er fürchtet sich vor dem "Plan der Bolschewiken, zuerst das jüdische Volk auszurotten, um danach die ganze Welt zu zerbröckeln". Doch in seinem Kibbuz hört ihm keiner mehr zu. Die heranwachsende Generation hat, wie Unger resigniert feststellt, andere Interessen als das Schicksal des jüdischen Volkes und seine ewige Bedrohung. "Sie rennt und tanzt, hat ihre Spiele." So bleiben dem alten Mann nur seine Erinnerungen an den beeindruckenden Redner und politischen Visionär, der er einst war. Und das offene Ohr einer alten Sängerin, mit der er früher bei seinen Vortragsreisen durch die Kibbuzim zog: Späte Liebe. Auch die zweite Erzählung, Dem Tod entgegen handelt vom Krieg, jedoch von einem längst vergangenen. Beide Male geht es um ein Thema: Die Vorstellung vom anderen als dem absolut Bösen zerbricht diejenigen, die sich von dieser Vorstellung beherrschen lassen.
About the author
Amos Oz, geb. 1939 als Amos Klausner in Jerusalem, wuchs auch dort auf. Seine Eltern waren 1917 von Odessa nach Wilna (damals Polen) geflüchtet und wanderten von dort nach Palästina aus. 1954 trat er dem Kibbuz Chulda bei und nahm den Namen Oz an, der auf hebräisch Kraft, Stärke bedeutet. Von 1960-63 studierte er Literatur und Philosophie an der hebräischen Universität in Jerusalem und kehrte nach seinem Bachelor-Abschluss in den Kibbuz zurück und lehrte bis 1986 Literatur und Philosophie an der Oberschule Hulda. Seit dem 6-Tage-Krieg war er in der israelischen Friedensbewegung aktiv und befürwortete eine Zwei-Staaten-Bildung im israelisch-palästinensichen Konflikt. Er ist Mitbegründer und herausragender Vertreter der seit 1977 bestehenden Friedensbewegung Schalom achschaw (Peace now). Seit 1987 lehrt er Hebräische Literatur an der Ben-Gurion Universität von Negev, Beesheba. Die Werke von Amos Oz wurden in 37 Sprachen übersetzt. Er hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, u. a. im Jahr 2013 den Franz-Kafka-Preis und 2014 den Siegfried-Lenz-Preis.
Summary
Den alt gewordenen Kibbuzfunktionär Schraga Unger treibt nur noch ein Gedanke um. Er fürchtet sich vor dem »Plan der Bolschewiken, zuerst das jüdische Volk auszurotten, um danach die ganze Welt zu zerbröckeln«. Doch in seinem Kibbuz hört ihm keiner mehr zu. Die heranwachsende Generation hat, wie Unger resigniert feststellt, andere Interessen als das Schicksal des jüdischen Volkes und seine ewige Bedrohung. »Sie rennt und tanzt, hat ihre Spiele.« So bleiben dem alten Mann nur seine Erinnerungen an den beeindruckenden Redner und politischen Visionär, der er einst war. Und das offene Ohr einer alten Sängerin, mit der er früher bei seinen Vortragsreisen durch die Kibbuzim zog: Späte Liebe. Auch die zweite Erzählung, Dem Tod entgegen handelt vom Krieg, jedoch von einem längst vergangenen. Beide Male geht es um ein Thema: Die Vorstellung vom anderen als dem absolut Bösen zerbricht diejenigen, die sich von dieser Vorstellung beherrschen lassen.