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Gibt es den Teufel wirklich? Hat er eine physische Gestalt? Oder ist er nur eine populäre Metapher für die abstrakte Realität des Bösen - oder ein Mythos, allgegenwärtig in der menschlichen Seele? Der Frage nach der Existenz des Teufels geht Peter Stanford nach, und er schreibt seine Geschichte, seine "Biographie".
So vielfältig wie die Namen (Beelzebub, Luzifer, Satan u.a.), so vielfältig sind auch die Bilder, die sich der Mensch in Religion, Literatur und Kunst vom Teufel im Laufe der Geschichte gemacht hat. Zwar ist der Glaube an böse Geister so alt wie die Menschheit, aber erst die christliche Kirche entwickelte - zur "Bekehrung" anderer und zur Disziplinierung ihrer Gläubigen - einen eigenen Teufelskult, der grundsätzlich unvermindert bis zur Französischen Revolution wirksam blieb. Wie jede ordentliche Biographie beginnt auch die des Teufels bei seinen Vorfahren. Bereits die Religionen Ägyptens, Mesopotamiens und Kanaans, aber auch die griechische Kultur hatten maßgeblichen Einfl uss auf das jüdischchristliche Konzept vom Teufel. Die Welt war belebt von Dämonen als den Vorgängern Satans, der sich im Alten Testament mehr und mehr von seinen Ursprüngen emanzipierte, bis er in der Apokryphenliteratur und im Neuen Testament schließlich als gefallener Engel Gestalt erhielt. Stanford verfolgt den Weg des Teufels durch die Jahrhunderte und seine Indienstnahme durch die Theologen, die ihn zu einer unverzichtbaren Instanz im Christentum machten ... vom Sündenbock, der für alles verantwortlich sein musste, bis zum grausamen Werkzeug politischer Expansion, in den Kreuzzügen, bei der Bekämpfung von Reformen, in der Inquisition, bei der Hexenverbrennung noch bis in die Neuzeit. Mit dem wissenschaftlichen Fortschritt wurde der Teufelsglaube brüchig, ohne jedoch seine Macht zu verlieren; der "beste Freund" der Kirche ist weiterhin Gegenstand der Theologie. Das Problem des Bösen ist auch durch die Psychologie nicht beseitigt worden, und im Untergrund der modernen Gesellschaf t lebt der Teufel weiter, nicht nur in der Sprache und im alltäglichen Aberglauben, sondern auch in satanistischen Ritualen und okkulten Sekten.
About the author
Peter Stanford, geboren 1961, lebt als Fernseh-, Rundfunk- und Zeitungsjournalist in London.
Report
"Der alte Schurke ist fällig für eine Rehabilitation und wie ein Poet, der aus er Mode gekommen ist, um von einer späteren Generation wieder entdeckt zu werden, findet er seine Würdigung in Peter Stanfords lebhafter und herausfordernder Biographie ... Bewundernswert unvoreingenommen und skeptisch." (Daily Telegraph)
"Eine Gelegenheit, dem faszinierendsten Mann der Welt durch die Jahrhunderte zu folgen." (The Irish Times)