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Die eindrucksvolle Geschichte vom Aufstieg und Niedergang der jüdischen Familie Karnovski. Sie beginnt am Ende des 19. Jahrhunderts, als David aus der engen orthodoxen Welt seines polnischen Schtetls in das "aufgeklärte" Berlin zieht, und endet in der amerikanischen Emigration, im alten orthodoxen Milieu der Vorfahren.
About the author
Israel Joshua Singer, der ältere Bruder von Isaac B. Singer, wurde 1893 in Bilgorji, Polen, geboren. Er war Mitarbeiter jüdischer Zeitschriften in Warschau und Kiew und arbeitete seit 1921 als Korrespondent für den Jewish Daily Forward. Israel J. Singer lebte seit 1934 in den USA und starb am 10. Januar 1944 in New York.
Summary
Singer - Bruder des Nobelpreisträgers Isaac Bashevis Singer - erzählt in diesem Roman in eindrucksvollen Figuren und Szenen Aufstieg und Niedergang der jüdischen Familie Karnovski: David wandert Ende des 19. Jahrhunderts aus der engen orthodoxen Welt des polnischen Schtetls in das aufgeklärte Berlin und wird ein angesehener Kaufmann. Sein Sohn Georg heiratet eine Christin. Aus dieser assimilierten Position im deutschen Großbürgertum heraus, findet sich die Familie nach ihrer Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach New York plötzlich wieder im alten orthodoxen Milieu ihrer Vorfahren. Gregors Sohn Jegor versucht, seine jüdische Abstammung zu verleugnen, als er in nazistische Kreise von Deutschamerikanern gerät. Isoliert und zerrissen in seiner Identität, erschießt er sich eines Nachts vor der Wohnung der Eltern.
Report
"Als der jiddische Schriftsteller Israel Joshua Singer (1893-1944), der Bruder des Literatur-Nobelpreisträgers Issac Bashevis Singer, seinen Roman "Die Familie Karnovski" ein Jahr vor seinem Tod in New York veröffentlichte, wusste er wahrscheinlich kaum mehr als Gerüchte über das ganze Ausmaß der Judenvernichtung. Die Nachwelt verdankt ihm ein spannendes und differenziertes Bild jüdischen Lebens in Berlin zur Zeit des Kaiserreichs und in der Weimarer Republik." Irma Weinreich, Südwestpresse "Wie sein Bruder Isaac in "Die Familie Moschkat" versucht auch Israel in "Die Familie Karnovski" eine erzählerische Strategie zu finden, welche die literarischen Konventionen des Familienepos respektiert und gleichzeitig eine historisch-paradigmatische Bedeutungsebene ermöglicht. Das jüdische Schicksal verwebt Singer mit den historischen Ereignissen dieses Jahrhunderts und gewinnt der Familiengeschichte der Karnovskis eine allgemeine Dimension ab: das Leiden am eigenen Schicksal, das Verzweifeln an der eigenen Identität." Stefana Sabin, Neue Zürcher Zeitung "Israel Singer ist ein Meister der psychologischen Zeichnung. Die seelischen Beweggründe eines Sturmbannführers vermag er genauso zu vermitteln wie die Innenwelt eines Krämers in der Dragonerstraße." Uwe Sauerwein, Berliner Morgenpost
