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Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen der Tour de France. Kurt Stöpel war der erste deutsche Radrennfahrer, der es auf das Podium der Tour de France schaffte. 1932 wurde er Zweiter hinter Andre Leducq, dem Superstar jener Jahre. 20 Jahre später hat Kurt Stöpel dann auf Grundlage seiner Tagebuchnotizen einen faszinierenden Erlebnisbericht über jene 4.506 Kilometer durch Frankreich geschrieben, die ihn weltweit bekannt gemacht hatten. Jetzt, mehr als ein halbes Jahrhundert später, erscheint endlich eine reich bebilderte Neuauflage, die dieses einmalige Zeitzeugnis einer neuen Generation von Radsportinteressierten zugänglich macht.
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Als Jan Ullrich 1996 die Tour de France dicht hinter seinem dänischen Team-Kapitän Bjarne Riis als Zweiter beendete, erreichte den damals 22-Jährigen ein Glückwunsch-Telegramm aus dem Seniorenheim »Hottengrund« in Berlin-Gladow. Absender: Kurt Stöpel. Der Tour-de-France-Zweite von 1932 gratulierte dem Tour-de-France-Zweiten von 1996. Mit heißem Herzen hatte der damals 88-Jährige am Fernsehschirm die Fahrt aufs Podium des jungen Mannes aus Rostock verfolgt. Endlich, nach einer fast endlosen Pause von 64 Jahren, hatte es ihm ein deutscher Rennfahrer nachgemacht. Bis dahin war Stöpel der bestplatzierte Deutsche in der langen Tour-de-France-Geschichte. Zunächst hatte Kurt Stöpel eine Karriere als Journalist bei United Press angestrebt. Nachdem er jedoch Traditionsrennen wie Berlin-Cottbus-Berlin, Rund um die Hainleite und Köln-Berlin als Amateur für sich entscheiden konnte, fasste er den Entschluss, Radprofi zu werden. In neun Jahren als Berufsfahrer erreichte er zahlreiche internationale Spitzenplatzierungen: Zweiter, Zehnter und Sechzehnter bei der Tour de France, Fünfter und Achter beim Giro d'Italia, Zweiter bei der Deutschland-Rundfahrt 1930 und Vierter bei der Straßenweltmeisterschaft im selben Jahr. 1934 gewann er die Deutsche Meisterschaft und Rund um Köln. Später arbeitete Kurt Stöpel als Dolmetscher und Taxiunternehmer. Zum Tour-Sieg konnte er Jan Ullrich 1997 nicht mehr gratulieren: Kurt Stöpel war wenige Wochen zuvor im Alter von 89 Jahren verstorben.