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Ebenso großartig wie sensibel erzählt Stifter die schwierige Liebesbeziehung der an äußeren Reizen armen Brigitta und dem sie um ihres Wesens willen liebenden Gutsherrn Stephan. Als dieser sie betrügt, gelingt es ihr, den inneren Reichtum in würdige Stärke und Tätigkeit umzusetzen - und schließlich auch die gereifte Liebe ihres Mannes zurückzugewinnen.
Stifter verlegt die Lebens- und Leidensgeschichte Brigittas in die ungarische Steppe und schafft somit eine Verknüpfung des Schicksals seiner Protagonistin mit den politischen und kulturellen Geschehnissen in Ungarn.
About the author
Adalbert Stifter, geb. 1805 in Oberplan/Böhmerwald), war der Sohn eines Leinewebers und Flachshändlers. Nach der Gymnasiumszeit im Benediktinerstift Kremsmünster studierte er ab 1826 die Rechte in Wien, ohne aber eine Schlußprüfung zu absolvieren. In den 1830er Jahren bewarb er sich mehrmals erfolglos um Anstellungen als Lehrer und verdiente dann seinen Lebensunterhalt als Privatlehrer. Nachdem ihm 1840 die Veröffentlichung der Erzählungen 'Der Condor' und 'Feldblumen' erste Erfolge gebracht hatte, lebte er bis 1850 als freier Schriftsteller. Nach den Märzunruhen von 1848 in Wien zog sich Stifter nach Linz zurück, wurde zum Schulrat ernannt, 1853 von der "Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst und historischen Denkmale" zum Konservator für Oberösterreich bestellt.§1865 trat Stifter, wohl seit 1863 unheilbar erkrankt, durch lästige Verwaltungsarbeit und finanzielle Bedrängnis verbittert, in den Ruhestand. Nach einem Selbstmordversuch starb er 1868 in Linz.
Prof. Dr. Joseph Kiermeier-Debre ist Leiter des Antoniter-/Strigelmuseums und der MEWO Kunsthalle in Memmingen, Dozent für Neuere deutsche Literatur an der Universität München und Autor und Herausgeber zahlreicher Veröffentlichungen.