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In Mandelstams Essays ist eine geistige Biographie eingeschrieben, hier eröffnen sich die gedanklichen Hintergründe seiner Weltsicht und seiner Poetik.
Anhand der Essays kann der Leser den Weg Mandelstams verfolgen, wie er sich von der anfänglichen Beschäftigung mit ausschließlich ästhetischen Fragen zu eindeutigen politischen Stellungnahmen bewegt, bis hin zu dem auf Stalin gemünzten Epigramm vom »Seelenverderber und Bauernschlächter«.
Mandelstams Essays sind Texte ganz verschiedener Tonart: da ist das apokalyptische Pathos der Revolutionszeit spürbar, da finden sich Ironie, Lust an Polemik, am Spott. Und es finden sich höchst originelle Charakterisierungen von literarischen Zeitgenossen. Die Texte halten auch Überraschungen bereit - etwa das einfühlsame Interview mit Ho Chi Minh aus dem Jahr 1923. In 'Gespräch über Dante' schreibt der große Europäer Mandelstam voll Bewunderung über den ersten Aufklärer in der europäischen Geschichte.
In seinen Essays ist natürlich auch Mandelstams geistige Biographie eingeschrieben, hier eröffnen sich die gedanklichen Hintergründe seiner Weltsicht und seiner Poetik. Diese Texte sind, so die 'Süddeutsche Zeitung', »das geistige Vermächtnis eines großen Europäers«.
In dieser 2-bändigen Ausgabe sind Mandelstams Essays von 1913 bis 1935 enthalten.
About the author
Ossip Mandelstam wurde 1891 in Warschau geboren. Studium in Paris, Heidelberg und Petersburg. 1913 erschien sein erster Gedicht-band "Der Stein". Es folgten 1922 "Tristia" und der Sammelband "Gedichte" 1928. Eine Neuausgabe seiner Gedichte sowie der erzählen-den und essayistischen Prosa erschien 1955 im Tschechow Verlag, New York. Als Paul Celans Übertragungen der Gedichte von Ossip Mandelstam 1959 erstmals erschienen, war der Name dieses russischen Lyrikers, Erzählers und Essayisten bei uns noch weitgehend unbekannt. Inzwischen haben die beiden Erinnerungsbände seiner Frau Nadeschda Mandelstam "Das Jahrhundert der Wölfe" (1971) und "Generation ohne Tränen" (1975) viele Leser mit seiner Person und seinem Schicksal bekannt gemacht. Ossip Mandelstam wurde 1934 im Verlauf der Stalinistischen "Säuberungen" nach Sibirien deportiert, wo er 1938 in einem Lager umkam.
Summary
In Mandelstams Essays ist eine geistige Biographie eingeschrieben, hier eröffnen sich die gedanklichen Hintergründe seiner Weltsicht und seiner Poetik.
Anhand der Essays kann der Leser den Weg Mandelstams verfolgen, wie er sich von der anfänglichen Beschäftigung mit ausschließlich ästhetischen Fragen zu eindeutigen politischen Stellungnahmen bewegt, bis hin zu dem auf Stalin gemünzten Epigramm vom »Seelenverderber und Bauernschlächter«.
Mandelstams Essays sind Texte ganz verschiedener Tonart: da ist das apokalyptische Pathos der Revolutionszeit spürbar, da finden sich Ironie, Lust an Polemik, am Spott. Und es finden sich höchst originelle Charakterisierungen von literarischen Zeitgenossen. Die Texte halten auch Überraschungen bereit – etwa das einfühlsame Interview mit Ho Chi Minh aus dem Jahr 1923. In ›Gespräch über Dante‹ schreibt der große Europäer Mandelstam voll Bewunderung über den ersten Aufklärer in der europäischen Geschichte.
In seinen Essays ist natürlich auch Mandelstams geistige Biographie eingeschrieben, hier eröffnen sich die gedanklichen Hintergründe seiner Weltsicht und seiner Poetik. Diese Texte sind, so die ›Süddeutsche Zeitung‹, »das geistige Vermächtnis eines großen Europäers«.
In dieser 2-bändigen Ausgabe sind Mandelstams Essays von 1913 bis 1935 enthalten.