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Bei einer Literaturverfilmung treten Film und Literatur in einen komplexen Dialog. Der Band untersucht dieses System von Bezügen und Verweisen anhand von Alfred Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz" und Rainer Werner Fassbinders filmischer Umsetzung. Ausgehend von einer fundierten Textanalyse werden signifikante Szenen der Adaption interpretiert und das virtuose Wechselspiel von Vorlage und Verfilmung gezeigt. Besonderes Augenmerk gilt hierbei der Montagetechnik Döblins und deren "Übersetzung" beziehungsweise Transformation in den Film. Die spezifischen Eigenschaften beider Medien werden herausgearbeitet, da gerade diese Distinktionen und Abweichungen zu einer wechselseitigen Erhellung führen. Aus der Perspektive einer medienwissenschaftlich orientierten Literaturwissenschaft wird so ein neues Licht sowohl auf Fassbinders Adaption als auch auf Döblins Roman geworfen und es werden neue Deutungsmöglichkeiten aufgezeigt. Abbildungen aus dem Film ergänzen den Band.
List of contents
1 Einleitung 7
2 Montage in Literatur und Film 13
2.1 Döblin und die "filmische Schreibweise" 13
2.2 Montage in Döblins Roman 17
2.3 Literarische und filmische Montage im Vergleich 20
2.4 Montage in Fassbinders Adaption 25
2.5 Historische Differenz 41
2.6 Unerwartete Resonanzbeziehungen 45
3 Mise-en-scène 49
3.1 Innen und Außen 49
3.2 Spiegelungen 56
3.3 Käfige 58
3.4 Licht, Farbe und Dunkelheit 62
4 Literarisierung des Films 71
4.1 Schrift im Film 71
4.2 Fassbinder als Vorleser 81
4.3 Auflösung des elliptischen Stils und Polyphonie der Handlungsstränge 91
5 Jenseits der Vorlage: Erweiterungen des Prätextes 9495
5.1 Medienreflexionen 95
5.1.1 Film 96
5.1.2 Literatur und Zeitung 103
5.1.3 Musik und Radio 106
5.1.4 Andere Medien 109
5.2 Voyeurismus 110
5.3 Aktualisierung der politischen Ebene 119
6 Der Epilog: Radikale Aneignung des Stoffes und Montage extrem 129
7 Schlussbetrachtung 138139
Literaturverzeichnis 143
About the author
Dominique Pleimling, Jahrgang 1981, M.A. in Germanistik, Buchwissenschaft und Politikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Dort ist er heute Promovend und Lehrbeauftragter. Er arbeitet in einem Frankfurter Publikumsverlag.