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Zeit tritt in den Bemühungen ihrer Erfassung stets vermittelt auf. Diese Verschränkung von Medialität und Zeitlichkeit ist nicht nur Gegenstand philosophischer Auseinandersetzungen, sondern kann in einer Vielzahl von medialen Umgangsweisen mit Zeit freigelegt werden: in Theorien, Texten, Bildern, Filmen etc.
Aus diesem Befund ergibt sich das leitende Interesse des vorliegenden Bandes: die Vermitteltheit der Zeit und die Affiziertheit des Mediums durch Zeitlichkeit. In Beiträgen aus Medientheorie, Philosophie und Theologie, Literatur- und Geschichts-, Kunst- und Filmwissenschaft wird am Leitfaden der Zeit eine Reflexion der Prinzipien von Medialität unternommen. Im Zentrum steht die Frage, ob und inwiefern die gegenseitige Durchdringung von Medialität und Zeitlichkeit eine Dynamisierung mit sich bringt, bei der das Medium im Spannungsfeld von Wiederkehr und Verheissung, von bereits Geschehenem und noch zu Erwartendem steht.
List of contents
Inhaltsverzeichnis
Aleksandra Prica, Benno Wirz: Einleitung
Dieter Mersch: Monstrosität und Bruch. Zur Temporalisation des Medialen
Thomas Khurana: Schon da und noch im Kommen begriffen. Zur Zeitlichkeit des Mediums Sinn
Thomas Forrer: "Urgeschichte des Bedeutens". Ausdruck, Allegorie und Ereignis (Deleuze, Benjamin)
Philipp Stoellger: Die Zeit des Bildes. Das Bild zwischen Simultaneität und Sukzession
Marc-Aeilko Aris: Novissima tuba Medialisierung des Augenblicks in scholastischen Texten des Mittelalters
Christian Kiening: Mitte der Zeit. Geschichten und Paradoxien der Passion Christi
Marcus Sandl: Prekäre Zeiten. Der Diskurs des Propheten im Zeitalter der Reformation
Matthias Müller: Cranachs chronotopische Landschaften. Raum-Zeit-Strukturen in den mythologischen Bildern Lucas Cranachs d. Ä.
Felix Christen: "vor den Augen". Hölderlins Zeitbild
Yigit Topkaya: Die mediale Ver gegenwärtigung des Türken um 1500 im Rahmen einer apokalyptisch-eschatologischen Deutung religiöser Alterität
Johannes Binotto: Jump Cut. Zur Chrono-Logik von Film und Psychoanalyse
Victor I. Stoichita: Hitchcocks Chronotopos oder Alfred Hitchcock und Fräulein Froy(d)
About the author
Christian Kiening ist Professor für Ältere deutsche Literatur an der Universität Zürich und Leiter des Nationalen Forschungsschwerpunkts (NFS) "Medienwandel Medienwechsel Medienwissen. Historische Perspektiven".
Aleksandra Prica ist Oberassistentin für Ältere deutsche Literatur an der Universität Zürich. Von 2005 bis 2009 Doktorandin beim Nationalen Forschungsschwerpunkt "Medienwandel Medienwechsel Medienwissen. Historische Perspektiven". Aleksandra Prica wurde 2009 an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich promoviert.
Benno Wirz, Dr. des., hat Philosophie, Theaterwissenschaft und Germanistik studiert und arbeitet als Oberassistent und Koordinator des Studienprogramms Kulturanalyse an der Universität Zürich.
Summary
Zeit tritt in den Bemühungen ihrer Erfassung stets vermittelt auf. Diese Verschränkung von Medialität und Zeitlichkeit ist nicht nur Gegenstand philosophischer Auseinandersetzungen, sondern kann in einer Vielzahl von medialen Umgangsweisen mit Zeit freigelegt werden: in Theorien, Texten, Bildern, Filmen etc.
Aus diesem Befund ergibt sich das leitende Interesse des vorliegenden Bandes: die Vermitteltheit der Zeit und die Affiziertheit des Mediums durch Zeitlichkeit. In Beiträgen aus Medientheorie, Philosophie und Theologie, Literatur- und Geschichts-, Kunst- und Filmwissenschaft wird am Leitfaden der Zeit eine Reflexion der Prinzipien von Medialität unternommen. Im Zentrum steht die Frage, ob und inwiefern die gegenseitige Durchdringung von Medialität und Zeitlichkeit eine Dynamisierung mit sich bringt, bei der das Medium im Spannungsfeld von Wiederkehr und Verheissung, von bereits Geschehenem und noch zu Erwartendem steht.