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Mit analytischem Scharfsinn begleitet Umberto Eco seit langer Zeit die leidenschaftlich geführte Diskussion um die "Bedeutung" eines literarischen Werkes. Ist es ein eigenständiger ästhetischer Gegenstand mit einer für den Interpreten greifbaren Bedeutung? Gibt es einen Code, den der Leser erst knacken muß, um den Text zu verstehen?
"Zwischen Autor und Text" bringt die wesentlichen Aspekte einer literaturtheoretisch-philosophischen Debatte, in der neben Ecos Referaten die des Philosophen Richard Rorty und der Literaturwissenschaftler Christine Brooke-Rose, Stefan Collini und Jonathan Culler das breite Spektrum der Diskussion um die Trias Autor - Werk - Leser von der Suche nach der Intention des Autors bis hin zur freien, subjektiven Nutzung von Literatur abstecken.
Eco lotet die Grenzen zulässiger Interpretation aus und weist auf virtuose Weise einige Lesarten als "überbestimmt" aus. Für Eco ist "Lesen stets ein schwieriger Balanceakt zwischen der Kompetenz des Lesers (seines Weltwissens) und jener Kompetenz, die ein gegebener Text im Sinne der ökonomischen Lektüre fordert".
About the author
Umberto Eco, geboren 1932 in Alessandria, lebte zuletzt in Mailand. Er studierte Pädagogik und Philosophie und promovierte 1954 an der Universität Turin. Anschließend arbeitete er beim Italienischen Fernsehen und war als freier Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation in Turin, Mailand und Florenz tätig. Seit 1971 unterrichtet eer Semiotik in Bologna. Eco erhielt neben zahlreichen Auszeichnungen den "Premio Strega" (1981) und wurde u. a.1988 zum Ehrendoktor der Pariser Sorbonne ernannt.§Er verfasste zahlreiche Schriften zur Theorie und Praxis der Zeichen, der Literatur, der Kunst und nicht zuletzt der Ästhetik des Mittelalters. Seine Romane "Der Name der Rose" und "Das Foucaultsche Pendel" sind Welterfolge geworden.§2011 wurde Umberto Eco mit dem "Premio Pavese" ausgezeichnet und 2014 erhielt er den "Gutenberg-Preis" der Landeshauptstadt Mainz und der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft. Er verstarb 2016.