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Nach 1945 erlebte die deutsche Volkswirtschaftslehre eine tief greifende Transformation: Die ältere, stark historisch und soziologisch orientierte deutsche Nationalökonomie wurde nach dem Vorbild der Wirtschaftswissenschaft, wie sie in England und den USA gelehrt wurde, umgestaltet. Gleichzeitig verschmolz die Disziplin institutionell mit der Betriebswirtschaftslehre und löste die einst engen Verbindungen zu Soziologie und Rechtswissenschaften. Jan-Otmar Hesse zeigt, wie - unabhängig von Paradigmenstreit zwischen Keynesianismus und Monetarismus - in der Bundesrepublik eine mathematisch und axiomatisch argumentierende Wirtschaftstheorie entstand.
List of contents
Inhalt
Vorwort
Einleitung
1. Kapitel: Die Entwicklung der Wirtschaftstheorie nach 1936 und ihre bundesdeutsche Rezeption
Erstes Buch: Strukturwandel der bundesdeutschen Volkswirtschaftslehre
2. Kapitel: Der Bildungsboom und die Volkswirtschaftslehre
2.1. Hochschulpolitische Rahmenbedingungen
2.2. Die wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten und ihre Studenten
2.3. Die Ordnung der Volkswirtschaftslehre
3. Kapitel: Volkswirtschaftslehre in der bundesdeutschen Öffentlichkeit und Politik
3.1. Standespolitik und wissenschaftliche Politikberatung
3.2. Wirtschaftsforschung
3.3. Amerikanische Einflüsse
4. Kapitel: Die Hochschullehrer der Volkswirtschaftslehre
4.1. "Wissen Sie, wen's in München erwischt hat?" Wirtschaftswissenschaftliche 'Entnazifizierung'
4.2. Der "Lehrkörper" der Volkswirtschaftslehre statistisch
5. Kapitel: Berufungsgeschichten aus Bonn, Frankfurt und Tübingen
5.1. Stars und Stabilitätsanker
5.2. Personalfluktuation, gescheiterte Berufungen und Dauervakanzen
5.3. Programmatische Wendepunkte
6. Kapitel: Der Strukturwandel der Volkswirtschaftslehre
Zweites Buch: Semantik der bundesdeutschen Volkswirtschaftslehre
7. Kapitel: Von der "Volkswirtschaftslehre" zur "Wirtschaftswissenschaft": Wandel der disziplinären Selbstbezeichnungen
7.1. Volkswirtschaftslehre oder Nationalökonomie?
7.2. Die Debatte über die "Einheit der Sozialwissenschaft" und die "Politische Ökonomie"
7.3. "Wirtschaftswissenschaft"
8. Kapitel: Selektive Rezeption und Semantik der 'Modernisierung'
8.1. Keynesianismus-Rezeption und die Rede von der "modernen Wirtschaftstheorie"
8.2. Ökonometrie und Spieltheorie
8.3. Amerikanisierung und Mathematisierung als Fortschrittssemantiken
8.4. Modernisierung der Tradition: Der Wandel des disziplinären Gedächtnisses
9. Kapitel: Die Geburt der bundesdeutschen Mikroökonomie
9.1. Unvollständiger Wettbewerb und Transformation des Ordoliberalismus
9.2. Die Rezeption und Integration der Konsumtheorie
9.3. Von der "Preistheorie" zur Mikroökonomie
10. Kapitel: Zusammenfassung: Bundesdeutsche Volkswirtschaftslehre vor der "Zweiten Krise"
Archivbestände
Literatur
Personenregister
About the author
Jan-Otmar Hesse, Dr. phil., ist Wirtschaftshistoriker und Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Bielefeld.
Summary
Nach 1945 erlebte die deutsche Volkswirtschaftslehre eine tiefgreifende Transformation: Die ältere, stark historisch und soziologisch orientierte deutsche Nationalökonomie wurde nach dem Vorbild der Wirtschaftswissenschaft, wie sie in England und den USA gelehrt wurde, umgestaltet. Gleichzeitig verschmolz die Disziplin institutionell mit der Betriebswirtschaftslehre und löste die einst engen Verbindungen zu Soziologie und Rechtswissenschaften. Jan-Otmar Hesse zeigt, wie - unabhängig vom Paradigmenstreit zwischen Keynesianismus und Monetarismus - in der Bundesrepublik eine mathematisch und axiomatisch argumentierende Wirtschaftstheorie entstand.
Additional text
Rückständige Universitäten
"Eine präzise, elegant geschriebene Studie." (Süddeutsche Zeitung, 15.01.2011)
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Rückständige Universitäten
"Eine präzise, elegant geschriebene Studie." (Süddeutsche Zeitung, 15.01.2011)