Fr. 44.00

Kultur in finsteren Zeiten - Nazifaschismus, Innere Emigration, Exil

German · Hardback

Shipping usually within 1 to 3 weeks (not available at short notice)

Description

Read more

Während die politischen und kulturellen Bemühungen der Vertreter der Inneren Emigration und des Exils relativ wirkungslos blieben, ist es den Nationalsozialisten gelungen, mit ihrer 'Kultur' die Mehrheit der Deutschen von ihren verbrecherischen Fernzielen abzulenken und hinter sich zu vereinigen. Diese Vorgänge anhand aller verfügbaren kulturhistorischen Zeugnisse so prägnant wie möglich herauszustellen, ist die zentrale Absicht dieses Buches.

In fast allen politischen Debatten über die Zeit zwischen 1933 und 1945 hat der Begriff Kultur eine zentrale Rolle gespielt. Während es dabei in der Inneren Emigration und im Exil fast ausschließlich um hochkulturelle Vorstellungen ging, sind die Nationalsozialisten auf diesem Sektor stets von strategischen Gesichtspunkten ausgegangen. Sie boten jeder Bevölkerungsschicht - trotz aller vorgeblichen Volksgemeinschaftskonzepte - das ihnen Gemäße: der Bildungsbourgeoisie die Werke der klassischen Tradition und den sogenannten breiten Massen eine sie von den verbrecherischen Fernzielen der NSDAP ablenkende Unterhaltungskultur, deren wichtigstes Ziel es war, sie bei guter Laune zu halten. Jost Hermand zeigt in seinem neuen Buch, dass dieses Kalkül maßgeblich zu jener Erfolgsgeschichte des Nazifaschismus beigetragen hat, die für die Nachgeborenen bis heute ein bestürzendes Phänomen ist.

Ihre Gegner in der Inneren Emigration und im Exil - ohne Zugang zu den auf Breitenwirkung zielenden Massenmedien und daher im Bereich der randständigen höheren Künste bleibend - blieben dagegen relativ wirkungslos und konnten erst im Zuge der sogenannten Vergangenheitsbewältigung nach dem Dritten Reich die nötige Anerkennung finden und damit eine Wirkung entfalten.

List of contents

Vorwort
Dreierlei Kulturansprüche

Nazifaschismus
Kulturpolitische Rahmenbedingungen

Feindbilder

Proklamierte Zielvorstellungen

Das Ideal einer "ewig-deutschen" Kultur

Umsetzungen in die Praxis

Auswirkungen auf die Künste
Architektur
Malerei und Skulptur
Musik
Literatur
Theater
Rundfunk, Film und Presse

Schichtenspezifische Erfolge der NS-Kulturpolitik

Innere Emigration
Zwischen Widerwillen und Anpassung

Unterschiedliche Ausdrucksformen in den Künsten
Literatur
Malerei und Skulptur
Musik

Exil
Die weitgehende Zersplitterung der deutschen Exilanten
Zufluchtsorte des Exils
Antifaschistische Wirkungsmöglichkeiten
Auswirkungen auf die Künste
Literatur
Theater
Film
Malerei, Graphik und Fotomontage
Musik
Visionen einer "befreiten" Kultur im Hinblick auf das nachfaschistische Deutschland
Auswahlbibliographie
Namenregister
Bildnachweise

About the author

Jost Hermand ist William F. Vilas Emeritus für German Studies an der University of Wisconsin-Madison (USA) und Honorar-Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Summary

Während die politischen und kulturellen Bemühungen der Vertreter der Inneren Emigration und des Exils relativ wirkungslos blieben, ist es den Nationalsozialisten gelungen, mit ihrer 'Kultur' die Mehrheit der Deutschen von ihren verbrecherischen Fernzielen abzulenken und hinter sich zu vereinigen. Diese Vorgänge anhand aller verfügbaren kulturhistorischen Zeugnisse so prägnant wie möglich herauszustellen, ist die zentrale Absicht dieses Buches.

In fast allen politischen Debatten über die Zeit zwischen 1933 und 1945 hat der Begriff Kultur eine zentrale Rolle gespielt. Während es dabei in der Inneren Emigration und im Exil fast ausschließlich um hochkulturelle Vorstellungen ging, sind die Nationalsozialisten auf diesem Sektor stets von strategischen Gesichtspunkten ausgegangen. Sie boten jeder Bevölkerungsschicht - trotz aller vorgeblichen Volksgemeinschaftskonzepte - das ihnen Gemäße: der Bildungsbourgeoisie die Werke der klassischen Tradition und den sogenannten breiten Massen eine sie von den verbrecherischen Fernzielen der NSDAP ablenkende Unterhaltungskultur, deren wichtigstes Ziel es war, sie bei guter Laune zu halten. Jost Hermand zeigt in seinem neuen Buch, dass dieses Kalkül maßgeblich zu jener Erfolgsgeschichte des Nazifaschismus beigetragen hat, die für die Nachgeborenen bis heute ein bestürzendes Phänomen ist.

Ihre Gegner in der Inneren Emigration und im Exil - ohne Zugang zu den auf Breitenwirkung zielenden Massenmedien und daher im Bereich der randständigen höheren Künste bleibend - blieben dagegen relativ wirkungslos und konnten erst im Zuge der sogenannten Vergangenheitsbewältigung nach dem Dritten Reich die nötige Anerkennung finden und damit eine Wirkung entfalten.

Product details

Authors Jost Hermand
Publisher Böhlau
 
Languages German
Product format Hardback
Released 15.09.2010
 
EAN 9783412206048
ISBN 978-3-412-20604-8
No. of pages 338
Weight 710 g
Illustrations 53 SW-Abb.
Subjects Humanities, art, music > Linguistics and literary studies > German linguistics / literary studies

Kulturgeschichte, Drittes Reich, Faschismus

Customer reviews

No reviews have been written for this item yet. Write the first review and be helpful to other users when they decide on a purchase.

Write a review

Thumbs up or thumbs down? Write your own review.

For messages to CeDe.ch please use the contact form.

The input fields marked * are obligatory

By submitting this form you agree to our data privacy statement.