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In der politischen Geschichte jedes Landes gibt es fast immer die gleiche Rollenteilung: einerseits Persönlichkeiten, die als Nationalhelden gelten und andererseits jene Akteure, deren Worte und Taten bewusst (manchmal auch unbewusst) ignoriert werden. Letztere zählen somit zu den "prominenten Vergessenen" der Historiographie. Lamine Senghor ist in dieser Logik ebenfalls ein Opfer des systematischen Vergessens. Die Bedeutung dieses außergewöhnlichen Politikers muss im Kontext der nationalistischen Bewegung historisch und politisch dokumentiert werden. Zudem gilt er nicht nur als Wegbereiter des späteren senegalesischen Antikolonialismus, sondern auch als Bindeglied zwischen Protonationalismus und Nationalismus in Westafrika.
List of contents
Einleitung.
1. Kapitel: L. I. A. Senghor
1.1 Stand der Forschung und Unterschiede in der
Interpretation der Unabhängigkeit Senegals
1.2 Kurzporträt L. I. A. Senghors
1.3 L. I. A. Senghor oder das Scheitern eines Nationalisten
2. Kapitel: L. I. A. Senghors Schriften
2.1 Typus der Quelle
2.2 Darstellung und Analyse
3. Kapitel: Präkoloniales Senegal am Beispiel zweier Königreiche
3.1 Fuuta Tooro
3.2 Waalo
4. Kapitel: L. I. A. Senghor und die senegalesische Unabhängigkeit
4.1 Kolonisierung
4.2 Versuche der Befreiung
5. Kapitel: Nationalismustheorien und ihre Anwendung
auf den Unabhängigkeitsprozess Senegals
5.1 Mission civilisatrice
5.2 Nationalsprachen und ihre Bedeutung
5.3 Ethnien
5.4 Politische und soziale Bedeutung des Islam
5.5 Zwei Nationalismus-Konzepte in Senegal
5.6 Assimilation in den quatre Communes
Zusammenfassung.
Dokumente
Abkürzungen
Tabellenverzeichnis.
Personenregister
Sachregister.
Literaturverzeichnis
About the author
Amadou Lamine Sarr ist Lehrbeauftragter am Institut für Geschichte der Universität Wien. Arbeitsschwerpunkte: Globalgeschichte, Nationalismus (insbesondere afrikanische Nationalismen), Fundamentalismus, Islam in Afrika, Kolonialismus, Dekolonisierung, Rassismus.
Summary
In der politischen Geschichte jedes Landes gibt es fast immer die gleiche Rollenteilung: einerseits Persönlichkeiten, die als Nationalhelden gelten und andererseits jene Akteure, deren Worte und Taten bewusst (manchmal auch unbewusst) ignoriert werden. Letztere zählen somit zu den "prominenten Vergessenen" der Historiographie. Lamine Senghor ist in dieser Logik ebenfalls ein Opfer des systematischen Vergessens. Die Bedeutung dieses außergewöhnlichen Politikers muss im Kontext der nationalistischen Bewegung historisch und politisch dokumentiert werden. Zudem gilt er nicht nur als Wegbereiter des späteren senegalesischen Antikolonialismus, sondern auch als Bindeglied zwischen Protonationalismus und Nationalismus in Westafrika.